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80.000 Quadratmeter

Was es mit der neuen „Multifunktionsfläche Ost“ der Messe Karlsruhe auf sich hat

Das Gelände, das östlich an die Messehallen angrenzt, wird bislang nur sporadisch für Veranstaltungen und als Parkplatz genutzt. Das soll sich ab März 2024 ändern.

Luftaufnahme von der Messe Karlsruhe
An der Messe Karlsruhe soll zunächst die alte Landebahn unten im Bild entfernt und dann die Fläche links der Messehallen zur „Multifunktionsfläche“ umgestaltet werden. Foto: Daniel Kotulla

Auf der bisher eher sporadisch als Parkplatz genutzten Fläche sollen befestigte, dauerhafte Stellplätze entstehen, außerdem könnten auf dem Gelände östlich der Messehallen künftig Open-Air-Messen stattfinden.

Die Messe Karlsruhe will ein bereits bei Baubeginn als potenzielle Erweiterungsfläche vorgesehenes, 80.000 Quadratmeter (das sind mehr als zehn Fußballfelder) großes Areal zwischen Messering und Messeallee zur „Multifunktionsfläche Ost“ umgestalten.

Der Gemeinderat Rheinstetten hat in seiner jüngsten Sitzung bei acht Gegenstimmen und Enthaltungen (Grüne, ULR, BfR) grünes Licht gegeben für die dafür notwendige Änderung des Bebauungsplans „Gewerbegebiet neue Messe“.

Bereits jetzt wird Areal für Konzerte und als Ausweichparkplatz genutzt

Wie berichtet, finden auf dem Areal im Osten der Messehallen bereits jetzt einzelne Veranstaltungen wie das Hook Up Festival im Mai oder das Sommer-Open-Air der Kulturbühne Karlsruhe Ende Juni/Anfang Juli statt.

Auch als Ausweichparkplatz wird das Gelände bei großen Veranstaltungen der Messe wie der art Karlsruhe, der offerta oder der Tierisch gut bereits genutzt.

Mit der „Multifunktionsfläche Ost“ sollen nun „ganzjährig und witterungsunabhängig nutzbare Stellplätze“ entstehen. Der Bebauungsplan wird ergänzt um ein 96 mal 63 Meter großes Baufenster für den Fall, dass die Messe irgendwann einmal anbauen will.

Aktuell gebe es keine konkreten Pläne für neue Gebäude, erklärt auf Nachfrage Messesprecherin Maren Mehlis.

Notwendig wird die Neugestaltung des Areals laut Mehlis, weil im Norden der Messe Parkplätze wegfallen. Bisher konnten Lkw auf der alten Landebahn des Flugplatzes Karlsruhe-Forchheim parken, diese wird aber zurückgebaut. Somit müssen neue, befestigte Stellflächen für die Schwerlaster geschaffen werden.

Areal auf der Messe Karlsruhe bietet Platz für Veranstaltungen unter freiem Himmel

Ein weiterer Grund für die Schaffung der „Multifunktionsfläche Ost“ ist nach Angaben von Mehlis „das stetige Wachstum des Veranstaltungsportfolios insbesondere im Hinblick auf neue Veranstaltungsformate im Freigelände“, wie etwa die Messen „Recycling Aktiv“ und „Tiefbau Live“.

Diese könnten künftig auf der Multifunktionsfläche stattfinden, genauso wie zum Beispiel die Nutzfahrzeugmesse Nufam oder die „Platformers‘ Days – Fachmesse für mobile Hebe- und Höhenzugangstechnik“.

Zu den Kosten des Vorhabens für die Messe Karlsruhe will Mehlis keine Angaben machen, „da wir uns noch in Ausschreibungs- und Vergabeprozessen befinden“. Als Baubeginn peile man den 15. Mai an.

Dann soll der Rückbau der rund 11.000 Quadratmeter großen ehemaligen Landebahn im Norden der Messe beginnen.

Stellplätze nur ebenerdig – kein Parkdeck

Wenn dieser abgeschlossen ist, gehen die Arbeiten auf dem östlichen Messegelände weiter. Rund 2.500 Parkplätze sollen dort „gebaut“ werden, davon rund 30 für Lkw. Auch Stellplätze für E-Autos, Carsharing-Fahrzeuge und Wohnmobile sind vorgesehen.

Auf ein mögliches Parkdeck angesprochen, wie es etwa CDU-Stadtrat Andreas Rottner zuletzt im Ausschuss vorgeschlagen hatte, sagt Mehlis: „Es bedarf aktuell keines Parkdecks.“

Die Stellplätze würden ebenerdig angelegt, „um auch die anderen Nutzungsformen nicht zu beschneiden“.

Während die Parkplätze für Lkw asphaltiert werden, sollen die Pkw-Stellplätze als Rasen- und Schotterflächen angelegt werden und somit wasserdurchlässig bleiben.

„Durch eine besondere Substrat-Schicht wird die Verdichtung des Bodens ermöglicht und gleichzeitig die Versickerungsfähigkeit erhalten“, erklärt Mehlis.

117 Bäume sollen als ökologischer Ausgleich gepflanzt werden

Lediglich rund 15.600 Quadratmeter Fläche sollen asphaltiert werden. Hierbei handelt es sich neben den Lkw-Stellplätzen auch um die Zufahrten im Norden und Süden (Messering und Messeallee).

Ebenfalls wird das 6.000 Quadratmeter große Baufenster gegenüber dem Osteingang in die Messehallen in der Berechnung als voll versiegelt betrachtet.

Als ökologischer Ausgleich für die Bauarbeiten ist die Pflanzung von insgesamt 117 Bäumen und einer Feldhecke geplant.

Wo jetzt noch die Betonpiste ist, die früher als Landebahn für Flugzeuge diente, sollen Ackerflächen entstehen, die auch Rückzugsräume etwa für die vom Aussterben bedrohte Haubenlerche bieten.

Bis zum März 2024 sollen laut Messesprecherin Maren Mehlis die Bauarbeiten beendet sein.

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