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Sicherheit beim "Fest"

Ruckzuck geht's nur ohne Rucksack

Einst was das Open-Air "Das Fest" völlig frei zugänglich. Dann kam der erste Zaun. Später kamen die Tickets. Seit vergangenem Jahr gibt es gründliche Rucksackkontrollen. Sicherheits-Chef Markus Wiersch erklärt, warum das sein muss und wie die Besucher darauf reagieren.

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Was muss, das muss: Rucksäcke sind beim "Fest" erlaubt, werden aber beim Einlass kontrolliert. Foto: Hora

Es müssen friedliche Zeiten gewesen sein: Noch zur Jahrtausendwende ging man aufs „Fest“ wie auf ein ganz normales Straßen- oder Straßen- oder Stadtteilfest. Es gab keinen Zaun und keine Kontrollen. Allerdings gab es jedes Mal nach der Veranstaltung massenweise Müll von Besuchern, die taschen- und kistenweise Getränke und Essen mitbrachten und die Verpackung einfach daließen. Letzteres war der Grund, 2001 das Gelände zu umzäunen – nicht etwa die Sorge vor Überfüllung oder gar Anschlägen.

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Den Zaun gegen Überfüllung des Hügelbereichs gab's erstmals 2010. Foto: Hora

Auf Sicherheit wurde freilich schon damals geachtet, etwa durch die Einrichtung von „Security-Points“ auf dem Gelände. Und mit dem „Fest“ 2009 rückte die Sicherheit dann auch öffentlich in den Fokus: Um eine kritische Überfüllung wie beim Auftritt von Peter Fox nicht nochmals zu riskieren, wurde die Hauptbühnen-Umzäunung mit den Einlasstickets eingeführt. Seit vergangenem Jahr empfehlen die Veranstalter nun ausdrücklich, auf Rucksäcke zu verzichten. Sie dürfen zwar noch mit auf das Gelände, aber erst nach einer gründlichen Kontrolle.

Neue Herausforderungen

„Neue Herausforderungen, die sich an die Sicherheitsplanung stellen, begründen sich durch Vorfälle in der jüngsten Vergangenheit“, erklärt Markus Wiersch, Projektleiter bei „Das Fest“. Die verstärkten Sicherheitskontrollen am Eingang gingen beispielsweise auf den Anschlag in Asbach mit einer Rucksackbombe im Jahr 2016 zurück.

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Genehmigt: Mit einem solchen Bändchen darf der Rucksack rein. Foto: Hora

Wer ohne oder mit nur kleinem Gepäck wie etwa einem Turnbeutel zu „Das Fest“ kommt, kann gesonderte Einlasskontrollen nutzen. Wer nicht auf den Rucksack verzichten will oder kann, muss abwarten, bis dieser mit einem entsprechenden Bändchen markiert ist.

Was darf mit und was nicht

Ob mit oder ohne Rucksack: Nicht mitnehmen aufs Gelände darf man Essen und Getränke. Ausnahmen sind hier Säuglingsnahrung sowie beim Klassik-Frühstück am Sonntagmorgen Tee/Kaffee und Snacks für den Eigenbedarf beim Klassik-Frühstück am Sonntag. „Die Thermoskanne muss jedoch auch beim Klassik-Frühstück zu Hause bleiben“ betont Wiersch. Haustiere, Tische/Stuhle, große Schirme, Fahrräder/Skateboards und Kamerastative sind an keinem der „Fest“-Tage gestattet.

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Festsicherheit Foto: None

"Besucher sind achtsam"

„Warum seid ihr da so streng?“ wurde der Projektleiter noch vor fünf Jahren immer wieder einmal gefragt. Mittlerweile herrsche ein anderer Umgang mit der Thematik: „Die Menschen sind achtsamer, Besucher fragen eher einmal nach, was mitgenommen werden darf und was nicht“, erklärt Wiersch und ergänzt: „Es ist eine große Kunst, die Balance zu halten zwischen einem leichten Gefühl des Feierns und der Sicherheit der Besucher.“

Ampelsystem wird ausgeweitet

Um den Zustrom an Menschen auf dem Hügelbereich zu kontrollieren, habe man sich in diesem Jahr für ein entschieden, das direkt vor der Bühne bereits etablierte Ampelsystem für den gesamten Bereich zu übernehmen. Dieses signalisiert den Besuchern, wenn die Fläche bereits ausreichend gefüllt ist. „Auf seine Lieblingsband muss dennoch niemand verzichten“, beruhigt Wiersch. „Die Besucher werden lediglich zu einem anderen Bereich umgeleitet.“

Auch Klima spielt eine Rolle

Das Sicherheitskonzept müsse immer wieder überdacht und den sich ändernden Gegebenheiten angepasst werden. „Hierbei spielt auch der Klimawandel eine zentrale Rolle“, betont Wiersch. „Wir müssen auf neue, auch klimatische Herausforderungen neue Antworten finden“, führt er im Hinblick auf beispielsweise heftige Sommergewitter aus.

Infos über BNN-Tower

Sei es die Kontrolle der Besucherzahlen oder mögliche Reaktionen auf ein nahendes Unwetter: Zentral bei allen Belangen der Sicherheit sei die Frage, wie die Informationen vom Projekttisch an die Zuschauer gelangen. „Die Besucher müssen wissen, wann sie wie und warum zu handeln haben“, erklärt Wiersch und verweist auf den BNN-Tower am Ruderbootsee: „Hier können wir Information rund um das Thema Sicherheit ausspielen – vom Stromausfall bis zum drohenden Wolkenbruch." In Zusammenarbeit mit dem Redaktionsteam der BNN sind diverse Folien entstanden, die die Zuschauer bei Bedarf an aktuellen Entwicklungen teilhaben lassen und gegebenenfalls anleiten können.

Selbst kein Festivalgänger

Mit diesen Folien in der Rückhand sowie einem Sicherheitspersonal von 500 bis 600 Personen auf dem Gelände, sieht Wiersch sich und sein Team gut für die Festivaltage aufgestellt. Er selbst sei übrigens kein Festivalgänger, sagt er und lacht: „Da fällt es mir nicht schwer, mich auf meinen Job zu konzentrieren.“

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