Am Tag der partiellen Sonnenfinsternis hielt sich die Nachfrage nach Schutzbrillen in den Optik-Fachgeschäften in Grenzen. Nur wenige Kunden wollten das schützende Utensil, um das astronomische Phänomen studieren zu können „Nein, das haben wir leider nicht“, sagte ein Mitarbeiter von Pro Optik auf der Kaiserstraße.
Während auf dem Marktplatz Flaneure ihres Weges gingen und die Blumenhändler Geschäfte machten, schenkte kaum jemand der Sonne und ihrem Zustand Interesse.
Interesse an der partiellen Sonnenfnsternis auf dem Karlsruher Schlossplatz
Etwas anders war es auf dem Schlossplatz. Dort saß Sinan Alp Aslan auf einer Bank und wartete auf das Naturschauspiel. „Ich habe in ganz Karlsruhe nach einer Schutzbrille gesucht, aber es gibt keine“, berichtete der Luft- und Raumfahrttechniker.
Auch ein Pärchen auf der nächsten Bank hatte Interesse an der Sonnenfinsternis. Von dem anstehenden Ereignis wusste es aus der Tageszeitung. Schon 1999 hätten sie das Himmelsschauspiel mitverfolgt, sagte der Mann, der seinen Namen nicht nennen will. „Damals war der Schlossplatz überfüllt, es war für wenige Minuten dunkel, und alles sah aus wie ein kleiner Weltuntergang.“
Guter Blick auf Naturereignis auch in Sasbach
Die allermeisten Passanten nahmen hingegen von der partiellen Sonnenfinsternis kaum Notiz. Zudem erschwerten Wolken den Blick auf das Naturereignis. „Südlich der Donau konnte man es gut sehen. Da war es klar“, sagt ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach.
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Auch südlich von Stuttgart bis zum Bodensee sei klare Sicht gewesen. Anderen Ortes habe man auf Wolkenlücken hoffen müssen. Den Elftklässlerinnen vom Sozialwissenschaftlichen Gymnasium (SG) etwa gelang das perfekte Handy-Foto der partiellen Sonnenfinsternis durch das Okular des Teleskops der Lender-Sternwarte in Sasbach zwar nicht.
Doch die Sonne war zu erkennen und das „Wow“ erfolgte umgehend beim Blick durch das leistungsstarke Teleskop, den die Astronomie AG mit Leiter Markus Bieringer vom Observatorium auf dem Dach des Schulgebäudes ermöglichte.
Nächste Sonnenfinsternis über Mitteleuropa wohl am 29. März 2025
Der Mond schob sich ab kurz nach 11 Uhr vor die Sonne und verdeckte sie je nach Ort um knapp 20 bis mehr als 30 Prozent. Kurz nach Mittag war das Maximum überschritten.
Die letzte von Mitteleuropa aus partielle Sonnenfinsternis war im Juni vergangenen Jahres zu sehen, die nächste wird hier nach Angaben der Vereinigung der Sternfreunde am 29. März 2025 zu verfolgen sein.
Nach einer Umfrage des Instituts Yougov hatten im Vorfeld der partiellen Sonnenfinsternis 63 Prozent der Befragten gesagt, das Phänomen beobachten zu wollen, falls das Wetter mitspielt. 30 Prozent waren daran nicht interessiert und sieben Prozent machten keine Angabe.
Eine Sonnenfinsternis ist ein seltenes Ereignis, weil dafür mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Sie kann nach Angaben der Sternfreunde nur bei Neumond eintreten und wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne steht.
Durch die Neigung der Mondbahn ziehe dieser aber meist ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Maximal zwei bis vier Sonnenfinsternisse gebe es jährlich irgendwo auf der Erde.