Wer am Dienstagnachmittag über die Zoobrücke flanierte, konnte einen schönen Blick auf die Außenanlage des Dickhäuterhauses mit den beiden asiatischen Elefantenkühe Jenny und Nanda werfen.
„Das kommt derzeit nicht so oft vor“, erklärt eine Tierpflegerin einem Rentner auf der Brücke. Weil Nanda gesundheitlich arg angeschlagen sei, habe sie das Dickhäuterhaus in den vergangenen Tagen nur selten verlassen.
Zoo befeuert Spekulationen
Bereits am Freitag hatte der Zoo mit einer Nachricht im sozialen Netzwerk Facebook auf den Gesundheitszustand der Elefantenkuh hingewiesen und damit Spekulationen befeuert. „Ihr Allgemeinzustand hat sich deutlich verschlechtert, sie frisst nur noch sehr wenig und ist sichtlich eingefallen an Kopf, Rücken und Hüfte.
Ihre Nierenwerte haben sich zudem negativ entwickelt“, ließ Zootierarzt Marco Roller in dem Beitrag mitteilen. Und sein Kollege Lukas Reese fügte hinzu: „Wir versorgen sie medizinisch gut und müssen abwarten, wie sich ihr Zustand in den kommenden Tagen und Wochen entwickelt.“
Von zahlreichen Stammbesuchern wurde der Facebook-Post bereits als Ankündigung des baldigen Ablebens oder für ein mögliches Einschläfern gewertet. Nanda wurde nach Angaben des Zoos 1967 geboren. Und 53 Jahre sind laut Roller ein Alter, „welches ein Tier in der Natur wahrscheinlich nicht erreichen würde“.
Keine Wasserstandsmeldungen zur Gesundheit
Und wie geht es Nanda vier Tage später? „Ihr Zustand ist einigermaßen stabil. Und wir haben gute Tierärzte, die sich um sie kümmern“, sagt Zoodirektor Matthias Reinschmidt im Gespräch mit den BNN. Für einen Nachruf sei es definitiv zu früh, noch könne es schließlich sein, dass sich Nanda noch einmal berapple und länger im Zoo bleibe.
Ansonsten wäre die 37 Jahre alte Jenny bald die einzige Bewohnerin in der Altersresidenz für asiatische Elefantenkühe, wo es Platz für fünf Tiere gibt. Bereits 2019 segnete die langjährige Zoobewohnerin Rani das Zeitliche – im schier biblischen Elefantenalter von 63 Jahren. Seither ist auch der ursprünglich geplante Ausbau der Residenz ins Stocken geraten.
Jenny werde aber auf keinen Fall lange alleine bleiben, so Reinschmidt. Im Rahmen des europäischen Zuchtprogramms stehe man ständig in Kontakt mit anderen Zoos sowie mit Zirkussen. Eine Entscheidung über einen möglichen Neuzugang sei aber noch nicht gefallen.