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An Covid-19 erkrankt

Stutensee: Neun bestätigte Corona-Fälle in zwei Pflegeheimen

Gleich zwei Pflegeheime aus Stutensee melden am Freitag Fälle von Corona-Infizierten. Acht sind es alleine in Haus Edelberg im Stadtteil Friedrichstal. Betroffen sind neben Bewohnern auch Mitarbeiter. Unterdessen steigt die Zahl der am Virus Verstorbenen im Landkreis Karlsruhe auf drei Menschen an.

Im Seniorenzentrum Haus Edelberg in Friedrichstal gib es acht bestätigte Corona-Fälle.
Im Seniorenzentrum Haus Edelberg in Friedrichstal gib es acht bestätigte Corona-Fälle. Foto: Raviol

Innerhalb weniger Tage hat sich die Anzahl der mit Covid-19-Infizierten im Seniorenzentrum Haus Edelberg in Friedrichstal fast verdreifacht. Waren es zu Beginn der Woche noch drei Betroffene, melden der Landkreis Karlsruhe und die Stadt Stutensee am Freitag acht bestätigte Erkrankte. Darunter sind neben Bewohnern auch Pflegekräfte.

Alle Menschen, die in der Einrichtungen leben oder arbeiten, wurden am Freitag vorsorglich auf das Virus getestet. „Wir gehen davon aus, dass sich noch weitere Personen mit dem Coronavirus angesteckt haben und sich noch in der Inkubationsphase befinden“, sagt Peter Friebel, Leiter des Gesundheitsamtes. Die Heimaufsicht verfügt einen Aufnahmestopp. Man wolle die weitere Ausbreitung soweit möglich begrenzen.

Weitere Einrichtung meldet ersten Fall von Corona

Am selben Tag meldet auch das Seniorenzentrum in Blankenloch, dessen Träger die Evangelische Stadtmission Karlsruhe ist, einen ersten bestätigten Corona-Fall. Der Betroffene ist in eine Klinik verlegt worden, so Wolfgang Betting, Mitglied des Vorstands.

Zahl der Corona-Toten im Landkreis Karlsruhe steigt

Die Zahl der im Landkreis verstorbenen und mit Corona infizierten Fälle ist unterdessen am Freitagmorgen auf drei gestiegen, teilt das Landratsamt mit. Alle Opfer befanden sich im Krankenhaus und litten an Vorerkrankungen.

Es handle sich dabei aber nicht um Bewohner des Hauses Edelberg. In Friedrichstal sei bislang zwar ein Bewohner der Senioreneinrichtung verstorben, eine Corona-Infektion sei in diesem Fall aber nicht bekannt. Das prüfe das Gesundheitsamt nun nachträglich.

Bewohner sind in Klinik oder Quarantäne

Im Haus Edelberg gibt es laut Website insgesamt 114 Bewohnerplätze. Die Geschäftsführung der Einrichtung war für ein Statement nicht zu erreichen. Drei der infizierten Bewohnerinnen befinden sich aufgrund der Infektion mit dem Coronavirus in stationärer Behandlung in Kliniken, zwei stehen im Haus Edelberg unter Quarantäne. Die drei betroffenen Pflegekräfte sind in häuslicher Isolation.

Der erste Fall ist am Montag bekannt geworden. Daraufhin seien die Stationsbereiche organisatorisch getrennt worden, schreibt der Landkreis in einer Mitteilung. Die Arbeit mit den Bewohnern erfolgte bereits mit Schutzausrüstung. Besuchsverbot galt längst. Seit etwa zwei Wochen müssen die Bewohner auf den Zimmern bleiben.

Angehöriger bemängelt Informationspolitik

Informationen für die Angehörigen der Bewohner zur derzeitigen Situation gebe es gar nicht, sagt ein Betroffener. „Wir haben durch die Medien erfahren, dass es im Haus Edelberg Fälle gibt.“

Dass sein Vater nicht auch am Coronavirus erkrankt ist, habe er von ihm selbst am Telefon erfahren. „Die anderen Angehörigen bekommen von den Fällen teilweise gar nichts mit.“ Das Heim informiere weder per Telefon, noch per Aushang: „Sie sind vor Ort überfordert und wir sind im Nebel.“

Man kann seine Angehörigen nicht raus holen, die sind praktisch gefangen.
Angehöriger eines Bewohners von Haus Edelberg

Für die Arbeit der Pfleger vor Ort habe er großen Respekt. „Die Leute sind sehr engagiert, aber mit der aktuellen Situation gnadenlos überfordert.“ Manche Angehörige hätten Menschen für einige Wochen in die Kurzzeitpflege gegeben. Das Haus steht unter Quarantäne, die Bewohner dürfen nun auf längere Sicht nicht heim. „Man kann seine Angehörigen nicht raus holen, die sind praktisch gefangen.“

Immer aktuell:

Sein Vater selbst habe sich mit der Situation abgefunden. „Er fügt sich seinem Schicksal und nimmt es, wie es nun kommt.“ Sorgen mache ihm aber, wie die Bewohner nun versorgt werden. „Angehörige helfen bei ihren Besuchen immer mit. Ihre Unterstützung ist Teil des Programms, das war vorher schon ein Problem.“ Nun ist das durch das Besuchsverbot nicht mehr möglich.

Einrichtung bekam keine Warnung vor Verdachtsfall

Sicherheitsvorkehrungen traf man auch im Seniorenzentrum in Blankenloch, so Vorstandsmitglied Betting. „Ein Bewohner wurde aus einer Klinik zu uns zurückverlegt. Wir vermuten, dass dadurch das Virus in unser Haus kam und der infizierte Bewohner damit in Kontakt kam“, sagt Betting.

Vor einem Verdachtsfall gewarnt worden sei die Einrichtung nicht. Insgesamt leben dort 81 Senioren. „Wir sind mit einem Pandemieplan vorbereitet und tun, was in unserer Macht steht, die Fälle einzudämmen“, so Betting. Damit wolle man zuletzt auch den Mitarbeitern Sicherheit geben. Angehörige von Bewohnern würden stetig über die Website informiert .

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