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Verkehrsstatistik 2022

24 Menschen sterben bei Unfällen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe

Von der Straße abgekommen, nicht angegurtet, kein Helm getragen: 2022 starben wieder mehr Menschen auf den Straßen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe. Die Unfälle mit Beteiligung von Fahrradfahrern sind sogar auf einem Höchstpunkt.

Polizisten nehmen einen Motorradunfall auf. Auf der Straße liegt ein Motorrad.
Kontrolle verloren: Die Zahl der Motorradunfälle stieg im Jahr 2022 leicht auf 232 an. Foto: Christoph Hardt/Panama Pictures/imago images

Nach eher ruhigen Pandemie-Jahren ist die Zahl der Unfälle im Stadt- und Landkreis Karlsruhe wieder gestiegen. Das Polizeipräsidium Karlsruhe verzeichnet für das Jahr 2022 in seiner Statistik 21.129 Verkehrsunfälle. Das sind 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr, also ein Plus von 1.278 Unfällen.

Dass hinter den reinen Zahlen Menschenleben und Schicksale stehen, zeigt der Unfall von Freitag auf Samstag am Ostring bei Eggenstein-Leopoldshafen. Allein bei diesem Unglück sind fünf Menschen gestorben.

In den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 war die Zahl der Verkehrstoten auf einem historischen Tiefstwert. Leider sind diese Zahlen 2022 wieder gestiegen: 24 Menschen starben auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe. Das sind neun Verkehrstote mehr als im Jahr 2021.

Vier von zehn Verkehrstoten im Stadt- und Landkreis Karlsruhe waren nicht angeschnallt

Bei zehn Opfern handelte es sich um Auto-Insassen. Häufigste Unfallursache hierbei war das Abkommen von der Fahrbahn. Vier der zehn tödlich Verunglückten waren laut Verkehrsstatistik nicht angegurtet.

Auch vier Fahrrad- und zwei Pedelecfahrer verunglückten im Jahr 2022 bei Verkehrsunfällen tödlich. Vier von ihnen stürzten ohne Fremdeinwirkung. Ein Unfall geschah beim Abbiegen und ein weiterer bei einem Überholvorgang.

Es sollte einem doch die eigene Gesundheit wert sein, einen Helm zu tragen.
Martin Plate, Polizeidirektor

Gerade in diesem Zusammenhang appelliert Polizeidirektor Martin Plate, einen Helm zu tragen, der vor schweren Kopfverletzungen schützen kann. „Auch wenn es keine gesetzliche Verpflichtung zum Tragen eines Fahrradhelms gibt, sollte es einem doch die eigene Gesundheit wert sein“, sagt er.

Nicht einmal jeder vierte Radfahrer, der im vergangenen Jahr auf den Straßen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe verletzt wurde, habe einen Helm getragen, obwohl bei tödlichen Fahrradunfällen ganz überwiegend Kopfverletzungen die Todesursache seien.

Die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung von Fahrradfahrern stieg 2022 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe um 17 Prozent auf 1.133 und erreicht damit einen bisherigen Höhepunkt.

Mehr Motorradunfälle im Landkreis Karlsruhe

Die Zahl der Motorradunfälle stieg im Jahr 2022 leicht auf 232 an. Dabei ereigneten sich im Landkreis Karlsruhe fast doppelt so viele Unfälle mit Motorrädern wie im Stadtkreis. Bei Motorradunfällen wurden 195 Personen verletzt, 50 davon schwer. Wie schon im Jahr 2021 verunglückten vergangenes Jahr vier Motorradfahrer tödlich.

Ein Anstieg war bei den im Straßenverkehr getöteten Fußgängern zu verzeichnen, deren Zahl von einem im Jahr 2021 auf vier im Jahr 2022 anstieg.

Verkehrsstatistik 2022
Die Verkehrsstatistik 2022. Foto: BNN-Infografik

Die häufigsten Ursachen für Unfälle mit Personenschäden im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Karlsruhe waren im vergangenen Jahr Vorfahrtsmissachtungen, Abstandsverstöße, Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie nicht angepasste Geschwindigkeit.

Daneben stieg im vergangenen Jahr die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen Unfallbeteiligte unter Alkoholeinfluss standen, im Vorjahresvergleich um rund 41 Prozent auf 349 Unfälle an. Zuletzt gab es hier im Jahr 2016 vergleichbar hohe Werte.

In 692 Fällen wird ein Fahrverbot ausgesprochen

Laut Verkehrsstatistik stellten die Beamten des Polizeipräsidiums Karlsruhe im Jahr 2022 bei Geschwindigkeitsmessungen 118.341 Verstöße fest.

In 692 Fällen sei die erlaubte Geschwindigkeit derart überschritten worden, dass die Betroffenen mit einem Fahrverbot zu rechnen hatten. Überwiegend sei auf Strecken außerhalb geschlossener Ortschaften gemessen worden.

Mehr E-Scooter-Fahrer unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Bei den Verkehrskontrollen fielen im Jahr 2022 zudem 2.203 Fahrer auf, die mutmaßlich unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen. Dabei wurden 678 Führerscheine sichergestellt.

Ein besonderes Augenmerk der Verkehrsüberwachung legten die Beamten 2022 auch auf E-Scooter. Insgesamt wurden bei E-Scooter-Fahrern 617 Trunkenheitsfahrten und Fahrten unter Drogeneinfluss festgestellt und geahndet.

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