Passiert am Samstagabend in der Weingartener Walzbachhalle nichts Ungeheuerliches, werden sich die Hausherren des SV Germania im dritten Anlauf zum ersten Mal zum Meister der Deutschen Ringerliga (DRL) krönen. Den 21:9-Vorsprung aus dem Hinkampf gegenüber dem Final-Kontrahenten KSV Ispringen dürfte sich die Staffel von Trainer Frank Heinzelbecker nicht mehr nehmen lassen. Doch wie geht es danach weiter?
Passiert in den darauffolgenden Wochen abseits der Matte nichts Außergewöhnliches, werden die Germanen den Titel in der neuen DRL-Saison nicht verteidigen. Deren Vorsitzender Ralph Oberacker betonte zuletzt, dass der Club unter den jetzigen Bedingungen – sprich ohne neue Vereine – der in dieser Saison sechsköpfigen Liga den Rücken kehren werde.
In dem Fall bliebe dem dreifachen Bundesliga-Meister nur der Gang in die Oberliga und die Hoffnung auf eine wie auch immer geartete Kooperation mit dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) ab 2021. Diesbezüglich führt Oberacker gerade Gespräche mit den DRB-Verantwortlichen, in die im Februar auch die aktuellen Bundesliga-Clubs miteinbezogen werden sollen.
KSV Ispringen benötigt mittelgroßes Wunder
Die Ispringer um ihren Vorsitzenden Werner Koch, gleichzeitig DRL-Präsident, kämpfen indes weiter um eine vierte Auflage der 2017 an den Start gegangenen Ringerliga. Den Titel hatte die von Ex-Weltmeister Alexander Leipold trainierte Staffel gleich zum Auftakt geholt. Für einen weiteren Meistercoup benötigt der KSV nun am Samstag ein mittelgroßes Wunder. „Wir versuchen das Beste“, sagt Leipold und baut darauf, dass die zuletzt noch verhinderten Georgier nun mitmischen können. Etwa U23-Europameister Zviadi Pataridze, der es im Superschwergewicht mit Vize-Weltmeister Oscar Pino aus Kuba zu tun bekommen würde.
Wir sind überfällig
Gesetzt dürften auf Weingartener Seite Pinos Landsmänner Reineri Andreu, Luis Orta und Alejandro Valdes sein sowie der formstarke Jan Fischer, der seinen Punktsieg im deutschen Duell mit Bogdan Eismont aus dem Hinkampf bestätigen will. SVG-Coach Heinzelbecker ist in jedem Fall zuversichtlich. „Wir sind dran, wir sind überfällig“, sagt er – auch mit Blick auf das gegen Schifferstadt verlorene Finale aus dem Vorjahr.