Die zwei derzeit größten Hausbaustellen in Karlsruhe stecken im Endstadium. Diesen Sommer soll’s was werden mit der Fertigstellung des Ikea-Quaders in der Oststadt und des Büro-Hochhaus-Komplexes für 1&1 hinter dem Hauptbahnhof. Inzwischen ist klar: Es wird mindestens Spätsommer, bis Ikea in Karlsruhe aufmacht.
Und beim Büropalast des Internet-Milliardärs Ralph Dommermuth, Boss von United Internet, wird das Einrichten von 1&1 wohl zwar noch im Juni beginnen, aber noch eine Weile von anderen Arbeiten begleitet sein. Eigentlich wollte der Weltkonzern Ikea seine schon über 25 Jahre in der Fächerstadt angestrebte Filiale nach rund zwei Jahren Bauzeit am 9. Juli mit einem Fest eröffnen. Dann aber kam Corona.
Platzelch Ikea gebremst
Die Auswirkungen der Pandemie im Frühling 2020 haben auch den Platzelch im globalen Möbelhandel gebremst. Seit zwei Monaten bereits ist klar, dass auch wegen der durch Corona geltenden Abstandsregeln und damit erschwerten Arbeitsabläufen auf dem Bau der Eröffnungstermin nicht zu halten ist.
„Es gibt noch keinen neuen Eröffnungstermin“, erklärt Simone Settergren, Pressesprecherin von Ikea Deutschland. Man arbeite „unter Hochdruck“ auf der Baustelle an der Durlacher Alllee daran, dass Ikea im Spätsommer aufmachen kann, versichert sie.
Unsicherheit wegen Corona
„Noch aber gebe es dafür kein neues offizielles Datum, damit sei auch in den nächsten drei Wochen nicht zu rechnen, berichtet Settergren auf BNN-Anfrage. Nach wie vor bleibe eine Unsicherheit. „Nur ein Corona-Fall auf der Baustelle – und wir müssten den Termin erneut verschieben“, erklärt sie.
„Die Arbeiten sind weit vorangeschritten“, betont Rainer Dommermuth, Bruder des Internet-Milliardärs. „Es sieht sehr gut aus, auch wenn noch einiges in und an den Häusern getan werden muss“, bekräftigt der Chef der S.K.E.T. Gesellschaft für Immobilienmanagement, ein Tochterbetrieb der Dommermuth-Gruppe.
Folglich könne demnächst schon 1&1 mit dem Innenausbau seiner Büroflächen beginnen. Etwas zeitversetzt gelte dies auch für die DB. Sie werde im Herbst in den kleineren Teil des Büroplastes aus zwei kammförmigen Riegeln einziehen.
Damit ist diese Karlsruher Bahn-City ebenfalls in nur rund zwei Jahren gebaut worden. Auch das Großprojekt hinter dem Hauptbahnhof hat rund 25 Jahre Vorgeschichte. So lange lag das von der Stadt angepriesene „Filetstück“ brach, bis der ersehnte Großinvestor zubiss.
Tunnel hinter dem Hauptbahnhof
Bei Ikea ist das Umfeld mit verbesserter Infrastruktur an der Durlacher Allee bald umgemodelt. Gerade jetzt – am Dienstag, 9. Juni – wird beispielsweise die erweiterte und nun barrierefreie Straßenbahnstation „Weinweg“ eröffnet. Dagegen ist um den Dommermuth-Doppelriegel noch viel zu tun: Derzeit wird die erste Hälfte des Verbindungstunnels zwischen den Hochhäusern in der Grube auf dem Plätzchen am Hintereingang des Hauptbahnhofs betoniert. Bis Jahresende folgt die zweite Hälfte. Und nächstes Jahr will die Stadt den Platz, bei dem sich 30 Jahre lang die Provisorien abgelöst haben, funktional und repräsentativ gestalten.