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Engagement für Kinder

Warum ein Karlsruher 1.300 Kilometer nach Berlin radelt

"Prüfungen vorbei, Rucksack auf und los geht’s.", so Martin Faißt. Als seine internationalen Urlaubsideen wegen Corona ins Wasser fielen fragte sich der Karlsruher, ob er die freie Zeit nicht für lokale soziale Anliegen nutzen könnte. Die verschwinden nicht einfach, weil ein Virus sein Unwesen treibt. Kurzer Hand fasste er den Entschluss: für den guten Zweck will er sich aufs Rad schwingen und 1.300 km fahren!

Von links nach rechts: Markus Barton, Clarissa Simon, Gabi Wnuck, Yps Knauber, Monika Storck, Carmen Gilles, Dagmar Jergler und Martin Faißt
Von links nach rechts: Markus Barton, Clarissa Simon, Gabi Wnuck, Yps Knauber, Monika Storck, Carmen Gilles, Dagmar Jergler und Martin Faißt Foto: Katharina Schröder

"Prüfungen vorbei, Rucksack auf und los geht’s", so Martin Faißt. Als seine internationalen Urlaubsideen wegen Corona ins Wasser fielen, fragte sich der Karlsruher, ob er die freie Zeit nicht für lokale soziale Anliegen nutzen könnte. Die verschwinden nicht einfach, weil ein Virus sein Unwesen treibt. Kurzerhand fasste er den Entschluss: für den guten Zweck will er sich aufs Rad schwingen und 1.300 Kilometer fahren!

Am Samstag, 20. Juni, um 10 Uhr soll die Fahrt losgehen: Am Karlsruher Schloss möchte der dann 24-jährige Martin Faißt aus Karlsruhe sein Spendenprojekt starten. In knapp drei Wochen will er von der Fächerstadt nach Berlin fahren und dabei 13 weitere deutsche Städte abklappern - beträchtliche 1.300 Kilometer. Wenn alles nach Plan verläuft, wird er am 8. Juli in Berlin ankommen. Natürlich alles unter Vorbehalt wegen möglicher Regelungen bezüglich Covid-19.

Karlsruher Oberbürgermeister ist beim Startschuss dabei

Der gebürtige Karlsruher möchte die freie Zeit nach seiner Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker für Automatisierungstechnik nutzen, um sein Hobby auszuüben und sich gleichzeitig zu engagieren. Mit der Idee einer Spendenfahrt wandte er sich an die lokale Hanne-Landgraf-Stiftung, die sich, wie schon ihre Namensgeberin, für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in Karlsruhe einsetzt. Die gesammelten Spenden sollen Kindern und Jugendlichen in Karlsruhe zu Gute kommen. Faißt würde sich darüber freuen, wenn er zumindest an die 1.000 Euro Spenden sammelt, erhofft sich aber mehr.

Zum Startschuss des Projektes kommen nicht nur Freunde des jungen Radlers sowie Mitarbeiter der Stiftung, sondern auch Oberbürgermeister Frank Mentrup.

Wer war Hanne Landgraf? Hanne Landgraf (1914 - 2005) war Politikerin aus Karlsruhe. Sie kämpfte Zeit ihres Lebens für soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und war Mitbegründerin der Karlsruher Arbeiterwohlfahrt (AWO). Sie erhielt das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und wurde im Jahr 1993 zur Ehrenbürgerin der Stadt Karlsruhe ernannt.

Was macht die Hanne-Landgraf-Stiftung?

Die Stiftung setzt sich für Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Familien in Karlsruhe ein. Sie hilft entweder individuellen Familien, z. B. bei der Anschaffung von Dingen, die die Entwicklung und den Einbezug der Kinder ins kulturelle oder soziale Leben fördert. Oder sie beteiligt sich an sozialen oder pädagogischen Projekten.

Faißt plant Corona-Ausweichtermin ein

Abgesehen davon, dass Faißt sich seit zwei Jahren privat gerne auf sein Fahrrad schwingt, gab es diesmal organisatorische Hürden, die zu meistern waren. Schon bevor er sich mit Vertretern der Stiftung traf, machte er sich Gedanken darüber, welche Strecke er wählen würde. Schließlich fiel die Entscheidung auf die aktuelle Route durch größere deutsche Städte. Der erste Stopp wird in Mannheim sein. Danach geht es weiter über Mainz und Koblenz nach Köln. Auf dem Weg nach Münster, radelt er durch Düsseldorf, Duisburg, Essen und Dortmund. Von Münster geht es nach Bielefeld und weiter hoch nach Hannover und Bremen. Hamburg wird Faißts zweitletzte Station sein und von hier geht es schließlich nach Berlin.

Karlsruher Martin Faißt möchte in Kooperation mit der Hanne-Landgraf-Stiftung 1.300 Kilometer von Karlsruhe nach Berlin fahren und dabei Spenden sammeln
Karlsruher Martin Faißt möchte in Kooperation mit der Hanne-Landgraf-Stiftung 1.300 Kilometer von Karlsruhe nach Berlin fahren und dabei Spenden sammeln Foto: Katharina Schröder

"In manchen Städten werde ich einen Tag vielleicht kein Fahrrad fahren und stattdessen die Stadt besichtigen. Drei Wochen durchfahren - dass machen meine Beine ja nicht mit", so Faißt. Seine Tagesziele sind unterschiedlich lang und variieren von 60 bis 120 km. Für letztere brauche er um die acht Stunden.

Auf der Fahrt wird er einen 65-Liter-Trekkingrucksack tragen, in dem Faißt unter anderem Werkzeug, Sport- und Freizeitbekleidung, Magnesium-Drops, Ladekabel und Medikamente mitführen wird. Was nicht fehlen darf? "Meine Gesichtsmaske natürlich", zählt er auf.

Geplant ist, dass die Fortschritte des Spendenfahrers auf der Webseite der Hanne-Landgraf-Stiftung geteilt werden, sodass auch Außenstehende an dem Ereignis teilhaben können. Und auch auf seinen privaten sozialen Netzwerken möchte Faißt über den Stand seiner Fahrt informieren. "Klar werde ich das auf Instagram auch in die Story posten!", bestätigt er.

Falls er wegen der Corona-Krise nicht am geplanten Starttag auf sein Fahrrad steigen kann, gibt es einen Ausweichtermin. Dieser ist vier Wochen später am 25. Juli. Aber Faißt ist zuversichtlich, dass alles glatt laufen wird.

Regen, Sturm oder ein Gewittern sollen aber kein Grund für einen anderen Starttermin sein. "Bei schlechtem Wetter muss ich halt durch", sagt der Karlsruher und lacht. Er habe eine Regenjacke dabei und im Notfall könne er einen Tag länger in einer Stadt bleiben und warten bis sich die Wetterlage bessert.

Karlsruher will Spendenkreis erweitern

Auf die Frage, worauf der gelernte Techniker sich am meisten freue antwortet er: "Auf die Freiheit! Prüfungen vorbei, Rucksack auf und los geht’s. Da hab ich einfach Bock drauf!" Und dabei möchte er die Hanne-Landgraf-Stiftung bei ihrem „Chancen-Partner-Projekt gegen digitales Bildungsabseits von Kindern aus sozial benachteiligten Familien“ unterstützen. Sponsoren für seine Fahrt fand er unter anderem im Kreise seiner Familie und Freunden. Diesen möchte er noch auf erweitern

Wer sich für das Projekt interessiert, mehr darüber erfahren oder gar an der Spendenfahrt beteiligen möchte kann sich bei Martin Faißt telefonisch unter (0157) 70 25 12 33 oder mit einer E-Mail an martinfaisst@web.de melden oder sich an die Hanne-Landgraf-Stiftung wenden.

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