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Klimawandel in der Stadt

Wie sich Karlsruhe auf künftige Hitzetage vorbereitet

Karlsruhe feilt zusammen mit Partnern an dem Aktionsplan für die heißesten Tage. Eine Landeshauptstadt ist auch dabei.

Die Wasserspiele auf dem Karlsruher Marktplatz sind an diesem heißen Mittwoch eine willkommene Abkühlung für Groß und Klein.
Maßnahmen gegen Hitze: Wie reagiert die Stadt auf die zu erwartenden hohen Temperaturen in der Zukunft? Ein Hitzeaktionsplan wird jetzt entwickelt, unter anderem zusammen mit der Landeshauptstadt Düsseldorf. Foto: Andrea Fabry

„Wir wissen: Es wird noch heißer. Die Anzeichen sprechen dafür.“ Das sagt Jens Hasse vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), Bereich Umwelt. Die Kölner Einrichtung ist mit der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf Projektpartner der Stadt Karlsruhe. Gemeinsam sollen in einem Aktionsplan Möglichkeiten entwickelt werden, um hitzegeplagte Städter besser durch die heißen Monate zu helfen. Es geht beim Thema Hitze auch um die Gesundheit, und bei Risikogruppen auch um das Leben.

Die drei Stufen eines Hitzeaktionsplans

Urbanistikexperte Hasse blickt zurück, verweist auf die Entwicklungen in der Region am Oberrhein. „Die Städte im Südwesten kennen die Situation ja schon länger“, ist sein Verweis auf Temperaturen, die in Karlsruhe und Umgebung überdurchschnittlich hoch waren, zumindest im bundesdeutschen Vergleich.

Er meint den Hitzesommer 2003, der für ältere Mitbürger gefährlich war. „Diese Belastung ist auch immer eine Frage der betroffenen Menschen“, betont Hasse.

Wir wissen: Es wird noch heißer. Die Anzeichen sprechen dafür.
Jens Hasse, Experte am Deutschen Institut für Urbanistik

Was also könnte in so einem Hitzeaktionsplan stehen? Hasse skizziert die dreistufige Vorgehensweise einer Stadt: „Zu Beginn steht die Prognose der zu erwartenden Hitzetage eines Sommers. Die zweite Stufe wird wenige Tage vor einer Hitzeperiode ausgerufen, gefolgt von der dritten Stufe unmittelbar vor dem heißen Wetter“.

© Jodo-Foto /  Joerg  Donecker// 18.07.2022 Sommer-Hitze in Karlsruhe / Foto: schlossplatz,                                                                -Copyright - Jodo-Foto /  Joerg  Donecker Sonnenbergstr.4  D-76228 KARLSRUHE TEL:  0049 (0) 721-9473285 FAX:  0049 (0) 721 4903368  Mobil: 0049 (0) 172 7238737 E-Mail:  joerg.donecker@t-online.de Sparkasse Karlsruhe  IBAN: DE12 6605 0101 0010 0395 50,
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Hitze Schlossplatz Foto: Jörg Donecker

Die zu treffenden Maßnahmen würden sich an der Zeit bis zur Hitzephase orientieren. „Das kann dann bedeuten, dass rechtzeitig vor einem Sommer Trinkwasserbrunnen eingerichtet werden. Oder dass wenige Tage vor einer Hitzeperiode Patienten in Heimen auf die Schattenseiten der Gebäude verlegt werden.“ In Stufe drei könnten die Menschen dazu angeleitet werden, in Häusern zu bleiben. „Gerade ältere Menschen bekommen die Hitzewirkung nicht unmittelbar mit“, begründet der Experte.

Zwei Wochen hitzefrei ist keine praktische Lösung

Es betrifft auch das andere Ende des Altersspektrums, veranschaulicht er: „Wir können Schülern ja nicht zwei Wochen lang am Stück hitzefrei geben, weil es zu heiß ist. Aber wer kann sagen, ob die Situation für die Schüler zu Hause denn besser ist?“

Auch bauliche Eingriffe in die städtische Struktur seien denkbar: „Auf der Südseite eines Straßenzugs lässt sich höher bauen, um einen bessere Verschattung zu erreichen.“ Oder – sagt Hasse – Stadtplaner setzten ganz auf Arkaden, in deren Schatten Passanten flanieren können. Das Wichtige sei, dass Akteure aus öffentlichen und privaten Bereichen miteinander agieren würden.

Karlsruhe, Düsseldorf und das Difu-Institut hatten sich gemeinsam für eine Projektförderung beim Bundesumweltministerium eingesetzt. Aus Bundesmitteln gibt es für das Projekt eine Förderung. 102.000 Euro an Personalmitteln stehen für 30 Monate zur Verfügung. Davon wird eine Projektstelle im Karlsruher Rathaus gefördert, die ab dem 1. Februar besetzt sein wird.

Dann sollen auch die Workshops und Austauschgespräche zwischen den beteiligten Projektpartnern beginnen. Startort dafür ist Karlsruhe, im April 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein.

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