Der Neubau des Wildparkstadions Karlsruhe wird wohl nicht wie geplant im Mai oder Juni 2022 fertiggestellt sein, sondern erst einige Monate später. Der Termin werde sich unter anderem wegen Baustoffmangels verschieben, berichtet der SWR am frühen Mittwochabend und bestätigt damit, was schon im Mai absehbar war – dass nämlich der „ambitionierte Termin“ im Frühjahr kaum zu halten sein dürfte.
KSC-Präsident Holger Siegmund-Schultze sagte zu diesem Thema: „Mir ist das neu. Wir äußern uns dazu nicht, denn das Thema liegt in der Zuständigkeit der Stadt.“ Siegmund-Schultze antwortete auf die BNN-Frage zum Stadionbau als Zuschauer des Testspiels des von ihm geführten Vereins gegen den FC Kufstein am Mittwochabend.
Die offensichtlich verzögerte Fertigstellung des Stadionneubaus hängt wohl damit zusammen, dass es mit den Materiallieferungen infolge der Corona-Pandemie zunehmend Probleme gibt. Gegenüber dem SWR erklärte der städtische Eigenbetrieb „Fußballstadion im Wildpark“, dass bis zum Sommer 2022 nicht alle vier Abschnitte des Neubaus fertiggestellt werden könnten.
34.000 Plätze im neuen Wildpark-Stadion
Der neue Wildpark ist ein Stadion, das 34.000 Plätze bieten wird, 3.500 davon für Gästefans. Zur neuen Saison können im Ost-Süd-Tribünen-Winkel knapp 20.000 Zuschauer Platz finden – abhängig freilich davon, was das Corona-Reglement der Landesregierung zulässt.
Laut der aktuellen Corona-Verordnung dürfte der Zweitligist Karlsruher SC in seinem ersten Heimspiel gegen Darmstadt 98 am 30. Juli bis zu 12.000 Fans in die in die halbfertige Arena, die mittlerweile BBBank Wildpark heißt, lassen. Die Spitzen der Staats- und Senatskanzleien haben nun am Dienstag beschlossen, bundesweit eine 50-prozentige Auslastung zu erlauben. In den Wildpark dürften demnach bis zu 10.000 Fans kommen.
KSC-Geschäftsführer Michael Becker hatte am Montag auf BNN-Nachfrage erklärt, dass der Verein dabei sei zu prüfen, welche Zuschauerzahl sich im Wildpark unter den gegebenen Umständen realisieren lasse. Unter anderem gehe es darum, sicherzustellen, dass in den Stehplatz-Blöcken die Maskenpflicht kontrolliert werden kann. In jedem Fall müssen Zuschauer, die ins Fußballstadion möchten, einen Test-, Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen. Der Saisonstart ist in der Woche zuvor mit einem Auswärtsspiel in Rostock vorgesehen.
Kosten sollen nicht steigen - 143 Millionen für Stadionneubau in Karlsruhe geplant
Das Projekt, das an der Stelle der Traditionsarena aus den fünfziger Jahren hochgezogen wird, ist mit 143 Millionen Euro veranschlagt. Diese Kosten sollen offenbar ungeachtet der Schwierigkeiten mit der Beschaffung der Baumaterialien gehalten werden.
Die Verzögerungen waren schon vor einem Vierteljahr absehbar. „Wir modifizieren derzeit den Zeitplan und setzen drauf, dass es zu keinen nachhaltigen Verzögerungen kommt“, lautete die Hoffnung von Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) bei einer Baustellenvisite im Frühjahr. Einige Monate gegenüber dem Zeitplan sind nun wohl obendrauf gekommen.