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"Worst-Case-Szenario"

Wildpark­stadion soll bis zu 24 Millionen Euro teurer werden

Insgesamt 143 Millionen Euro könnte der Bau des Wildparkstadions kosten - statt der zunächst geplanten rund 119 Millionen Euro. Das steht in einem "Worst-Case-Szenario", über das der Gemeinderat Karlsruhe kommende Woche diskutiert.

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Fankurve und Gegengeradee werden momentan errichtet. Drohnen-Aufnahme Baustelle Wildparkstadion Karlsruhe. Foto: GES

Der Karlsruher Baubürgermeister Daniel Fluhrer hat noch einmal auf das „Worst-Case-Szenario“ zu den Kostensteigerungen beim Bau des Wildparkstadions hingewiesen, über das die Gemeinderäte am Dienstag zu entscheiden haben. Der Gemeinderat tagt am Dienstag, 26. Mai, ab 15.30 Uhr in der Gartenhalle.

Die nun vorliegenden Zahlen gehen weiter in die Tiefe und bestätigen die bisherige Berichterstattung der BNN . Zudem nennt die Stadt weitere Risikopotenziale und gliedert die möglichen Kostensteigerungen auf.

Mit einem Beschluss vom 24. April 2018 hat der Gemeinderat das Gesamtbudget des Projekts bislang auf 122,95 Millionen Euro festgelegt. Im Raum steht nun laut Bürgermeister Fluhrer eine Risikobetrachtung, deren Summe sich beim Eintritt des „Worst-Case“-Szenarios auf bis zu 143 Millionen Euro belaufen könnte.

Das Wildparkstadion soll trotzdem im ersten Halbjahr 2022 fertig sein

Die bisher gesicherten Gesamtkosten liegen derzeit bei rund 119 Millionen Euro. Bei dieser Risikobetrachtung entfalle gegenüber den derzeitig gesicherten Gesamtkosten rund 21 Millionen Euro auf den Stadionbau sowie drei Millionen Euro auf den Bereich der öffentlichen Infrastruktur.

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Deshalb ist auch von 82 Millionen Euro für den Stadionkörper die Rede. Bei 76,5 Millionen Euro lag das Angebot des letztlich erfolgreichen Bieters BAM, die von der Stadt formulierte „Obergrenze“ lag bei 76,8 Millionen. Foto: Rastätter

An der Fertigstellung im ersten Halbjahr 2022 wird laut Stadtverwaltung derzeit weiter festgehalten, eine Prüfung der Bauabläufe, auch unter Berücksichtigung der Kostenaspekte, läuft noch. Diese Summe in einem Korridor zwischen 20 und 25 Millionen Euro hatten die BNN Anfang März öffentlich gemacht, wenige Tage später hatte die Stadt die Berichterstattung der BNN bestätigt.

In dieser Woche wurden im Bereich der Osttribüne die ersten Y-Stützen montiert, die später das äußere Bild des Stadionneubaus prägen werden.

Mehrkosten sind möglich, aber noch nicht fertig verhandelt

Im nun von der Stadt vorgelegten Szenario finden sich Mehrkosten aus verhandelten Nachträgen, also Leistungen die die Baufirma BAM Sports GmbH angemeldet hat und welche juristisch geprüft und berechtigt seien.

In der dafür vorgesehenen Summe von rund 369.000 Euro sind neben der Erstellung der Teilbaugenehmigung der Osttribüne auch die Feststellung der Baufeldübergabe sowie Reservesitze und brandschutztechnische Beratung enthalten.

Neben diesen Mehrkosten wurden laut Stadt zudem einige Bereiche identifiziert, in welchen Kostenrisiken möglich, aber in der Summe noch nicht genauer beziffert sind. Der Auftragnehmer BAM Sports hat diese Nachträge eingereicht, sie sind aktuell nicht abschließend verhandelt, so Fluhrer.

In diesen Bereich fallen demnach neben dem Aufstellen weiterer mobiler WC-Anlagen, ein Überdenken des Klimatisierungskonzepts, um den Wünschen des späteren Nutzers gerecht zu werden und bedingt durch die Corona-Pandemie entstehende Kostenrisiken für den Spannstahl der Dachkonstruktion.

Weitere seitens des Auftragnehmers angemeldete und absehbare Mehrkosten behandeln das deutlich größer als ursprünglich geplant ausgefallene Regenrückhaltebecken, den Ab- und Umbau von Provisorien oder der Umplanung beim Bau eines doppelstöckigen VIP-Provisoriums.

Darüber hinaus bestünden finanzielle Risiken, die nicht aus Leistungsänderungen oder Nachträgen herrühren. Dazu zählen die Erhöhung des Baupreisindex seit Vertragsabschluss, das Baugrundrisiko unter anderem der noch bestehenden Bestandswälle im Bereich der Haupttribüne aber auch der Einfluss der Corona-Pandemie auf die Baubranche.

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