Wer die Menschenschlange während der Impfaktionen am Einkaufszentrum Ettlinger Tor in Karlsruhe kennt, sucht händeringend nach Alternativen. Die wird es an verschiedenen Orten im Stadtgebiet auch schon bald geben. Wir geben einen Überblick.
Evangelische Stadtkirche
Nach ersten Überlegungen steht jetzt fest: In der Evangelischen Stadtkirche am Marktplatz wird mittwochs und freitags von 13 bis 18 Uhr geimpft. Samstags wird zur gleichen Zeit im Gemeindehaus in der Kreuzstraße geimpft, da die Kirche zu diesem Zeitpunkt bereits belegt ist. Die Aktion startet am kommenden Mittwoch.
Als einen „Akt der Nächstenliebe“ bezeichnet der evangelische Dekan Thomas Schalla das Angebot. „Impfen ist wichtig für die Gemeinschaft“, sagt Schalla. Bereits vor einigen Monaten fragte die City Initiative beim evangelischen Dekan nach, ob nicht auch in Kirchen in der Innenstadt geimpft werden könne. Kirchen zu Impfaktionen zu nutzen – dazu regten vor einer Woche auch die BNN im Stadtgespräch der Print-Ausgabe an.
„Die Stadtkirche ist ein zentraler Ort, an dem viele vorbeikommen. Und die Leute können im Trockenen in den Kirchenbänken warten“, sagt die Pfarrerin der Stadtkirche Claudia Rauch. Während der Wartezeit will sie auch ein kleines Programm anbieten.
Klinikum Karlsruhe
Ebenfalls am 24. November startet die Impfaktion des städtischen Klinikums im Haus V an der Moltkestraße/Ecke Kußmaulstraße. Von Montag bis Freitag wird dort zwischen 8 und 13 Uhr geimpft. Die Termine können online gebucht werden. Zudem soll es nach Angaben der Stadt Karlsruhe mehr mobile Impfteams am Klinikum geben. Welche zusätzlichen Räume im Stadtgebiet sich für Impfaktionen eignen, prüft die Stadt derzeit.
Impfzentren werden nicht wiedereröffnet, wenn es nach dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann geht. „Das würde viel zu lange dauern, wieder diese alten Impfzentren aufzubauen“, sagte Kretschmann am Mittwochabend im SWR-Fernsehen. Stattdessen setzt er auf die 155 geplanten mobilen Impfteams für das Land. Zur Frage, ob im ehemaligen Kreisimpfzentrum in der Schwarzwaldhalle trotzdem wieder geimpft werden könnte, wollte sich die Stadt nicht äußern.
Durlach
Der Gewölbekeller im Durlacher Rathaus ist frei. Der Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt ist wegen der Pandemie abgesagt. „Wir reservieren den Gewölbekeller jetzt für Impfaktionen von Ärzten und Apothekern“, sagt der Leiter der Hauptverwaltung von Durlach Thomas Rößler.
Fest steht jedenfalls schon die Impfaktion bei der Luther-Melanchthon-Gemeinde in Durlach am 4. Dezember. Von neun bis 13 Uhr können sich dort Erwachsenen von Mitarbeitern der Rundum-gesund-Apotheke impfen lassen. Sollten die Räume nicht schon belegt sein, könnten bei weiteren Impfaktionen auch die Karlsburg oder die Festhalle genutzt werden.
Neureut
Für den 10. Dezember ist für alle Neureuter Bürger eine Impfaktion im Stadtteil geplant. Wo diese stattfinden wird, will Ortsvorsteher Achim Weinbrecht kommende Woche bekannt geben. In der Badnerlandhalle wurde bereits im Sommer geimpft.
Deutsches Rotes Kreuz
Sobald das Land grünes Licht gibt, tourt das mobile Impfteam des Kreisverbands Karlsruhe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wieder durch den Stadt- und Landkreis. Gemeinden und Unternehmen, die ihre Bürger oder Beschäftigten impfen lassen wollen, können sich dann beim DRK melden. „Am besten mit zwei oder drei Tagen Vorlauf, da wir noch nach geeigneten Räumen suchen müssen“, erklärt der Kreisgeschäftsführer für Bruchsal Jörg Biermann.
Weitere mögliche Orte
Im Herbst gab es bereits sieben Aktionen des mobilen Impfteams des Klinikums im Gartensaal im Karlsruher Schloss. Nach Auskunft des Badischen Landesmuseums sind derzeit keine weiteren Aktionen geplant. Benötige das mobile Impfteam aber Räume, könnte der Gartensaal wieder genutzt werden.
Auch bei den Rheinhäfen in Karlsruhe will Nadine Bauer abklären, inwiefern auf dem Fahrgastschiff MS Karlsruhe geimpft werden könnte. Bauer sagt aber auch: „Wir haben noch Veranstaltungen wie etwa Weihnachtsfeiern auf dem Schiff. Da passt momentan eine Impfaktion nicht rein.“
KIT
Im Sommer konnten sich bereits Beschäftigte und Studierende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) beim medizinischen Diensts impfen lassen. Eine weitere Impfaktion plant das KIT derzeit nicht. „Die Impfquote unter den Studierenden des KIT ist bereits hoch“, begründet Margarete Lehné vom KIT die Entscheidung.