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"Zuversicht schenken": Musiker aus der Region starten Internetprojekt gegen Coronavirus

19 Musiker, die gemeinsam singen – das geht in diesen Tagen weder auf der Bühne noch im Studio – wegen des Coronavirus. Trotzdem ist es einem Internetprojekt aus der Region gelungen, so viele Stimmen zusammenzubringen für eine Neuaufnahme des Hits "You've Got A Friend".

Zusammen sind sie ein Chor: Screenshot aus dem Video zur Neueinspielung des Hits "You've Got A Friend" mit Sängerinnen und Sängern aus der Region.
Zusammen sind sie ein Chor: Screenshot aus dem Video zur Neueinspielung des Hits "You've Got A Friend" mit Sängerinnen und Sängern aus der Region. Foto: pr

19 Sängerinnen und Sänger gemeinsam auf der Bühne – das geht in diesen Tagen nicht. Auch eine gemeinsame Benefizaktion im Studio wie einst bei „Band Aid“ wäre undenkbar. Doch während die Coronakrise Musiker voneinander trennt, bringt sie viele auch auf neue Weise zusammen. International verbreiten sich derzeit Internetprojekte. Darunter findet sich seit dem Wochenende auch eine besondere Aktion aus der Region.

Für deren Live-Umsetzung bräuchte man eine ziemlich große Bühne. Insgesamt sind zwei Dutzend Menschen beteiligt an der Einspielung des Songs „You've Got A Friend“.

Dessen Titel bringt den Sinn des Projektes auf den Punkt bringt. Es geht um ein Signal für Solidarität und Gemeinsamkeit. Die Neuaufnahme des Klassikers, 1971 von Carole King veröffentlicht und von James Taylor zum Hit gemacht, wurde erstellt in den von Edo Zanki gegründeten Kangaroo-Studios in Karlsdorf.

Aufnahmen erfolgten wegen Coronavirus zu Hause

Initiatoren waren die Karlsruher Musiker Rolf Ableiter (Gesang, Gitarre) und Marcel Millot (Schlagzeug). Als weitere regionale Größen gesellten sich der Bassist Umbo, der Gitarrist Jörg Dudys und der Keyboarder Michael Quast hinzu.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Überblick

Die im Studio übliche Situation, Instrumente getrennt voneinander aufzunehmen, musste aufgrund der aktuellen Umstände ausgeweitet werden. Im Studio waren nur Ableiter, der Tontechniker Thomas Mark sowie die Kameraleute Philipp Hirsch und Curt Scheid.

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Allein im Studio mit Kameramann und Tontechniker: Rolf Ableiter. Foto: pr

Die anderen Musiker spielten bei sich zuhause die Beiträge zum digital verschickten „Basic-Track“. Auf die fertige Bandversion interpretierten dann die beteiligten Sängerinnen und Sänger das Stück ebenfalls in den eigenen vier Wänden. Aus all diesen Versionen wurde eine Fassung zusammengefügt. Und die mus ssich weder musikalisch noch in der Gemeinschaftsdynamik vor Projekten wie „Band Aid“ verstecken.

Gesang in 16 Bildfenstern gleichzeitig

Das gilt auch für die Videoaufbereitung. Was mit einem einzelnen Bildfenster beginnt, splittet sich mehrfach auf, bis in 16 Bildfenstern gleichzeitig gesungen wird. Wer das Ganze über Kopfhörer genießt, merkt auch: Die räumliche in Klang und Bild stimmt überein, so dass sich tatsächlich das Gefühl vermittelt, inmitten eines Chors aus all den Stimmen zu stehen.

Die Liste der Beteiligten reicht von Marion La Marché, die sich als stimmgewaltige Wiedergängerin von Janis Joplin einen Namen gemacht hat, über ausdrucksstarke Soulstimmen wie Faiz Mangat oder Dominik Steegmüller und jazzige Frauenpower von Ira Diehr bis zu Sandie Wollasch bis zu Karlsruhes bekanntestem Iren Seàn Treacy und dem kalifornischen Wahl-Badener Chris Cacavas.

5.000 Abrufe in 24 Stunden

Schon in den ersten 24 Stunden seiner Veröffentlichung am Samstagabend verzeichnete der knapp fünfminütige Videoclip auf YouTube knapp 5.000 Abrufe. Am Tag darauf wurde die 8.000er Marke überschritten. Facebook- und YouTube-Kommentare loben die Aktion: „Wunderbare, richtige Botschaft“, „Was eine Power, was eine positive Message“ heißt es dort unter anderem.

Wir wollen den Leuten etwas schenken, nämlich Zuversicht.
Rolf Ableiter, Initiator des Projekts

Zwar wird im Infotext zum Video auf die derzeit schwierige Situation von Berufsmusikern durch Konzertabsagen verwiesen. Initiator Rolf Ableiter, dessen Leonard-Cohen-Tribute "Field Commander C." ebenfalls derzeit zwangspausiert, betont aber, dass hier nicht ein weiterer Spendenaufruf gestartet werden soll. „Wir wollen den Leuten etwas schenken, nämlich Zuversicht", erklärt er. "Wir können die Krise, der wir uns hier gegenübersehen, nur gemeinsam meistern.“

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