Der Zoo Karlsruhe hat Erfahrung mit den Vögeln, die mit ihrem teils sogar dunkelrosafarbenem Gefieder auf sich aufmerksam machen. Seit vielen Jahren habe man regelmäßig Jungtiere bei den Zwergflamingos, heißt es auf der Facebook-Seite des Zoos. Die Vermehrung gilt demnach als schwierig: Obwohl Zwergflamingos in 22 Zoos und Tierparks in Deutschland gehalten werden, sind bislang nur drei bei der Nachzucht erfolgreich.
Zwergflamingos brüten in einer Art Gewächshaus
In Karlsruhe können die Zwergflamingos in einer Art Gewächshaus brüten. Der Raum heizt sich stark auf, denn die Wärme gilt als Stimulanz. Zusätzlich hat der Raum Spiegelwände. Und die gibt es nicht etwa, damit die farbenprächtigen Vögel sich selbst bewundern können: Die Spiegel vermitteln das Bild einer großen Kolonie, heißt es vom Zoo.
Das Zwergflamingo-Weibchen legt ein einzelnes Ei in sein Kegelnest. Dieses wird normalerweise aus Schlamm geformt. Gebrütet wird dann etwa 28 Tage lang. Und dabei geht es gleichberechtigt zu: Bei den Zwergflamingos kümmern sich nämlich beide Elternteile um die Brut und die Aufzucht der jungen Vögel.
Die Küken bekommen Kropfmilch
Mit einer Art Kropfmilch ernähren die Vogeleltern ihr Küken. Diese wird in der Speiseröhre der Eltern gebildet und zusätzlich mit Karotin und Blut vermischt. Dadurch erreicht die Milch den Nährwert von Säugetiermilch.
Nach etwa einer Woche verlassen die Küken das Nest selbstständig. Flügge werden sie meist mit 75 Tagen. Die Geschlechtsreife wird jedoch erst mit drei bis vier Jahren erreicht. Ausgewachsen können die Zwergflamingos bis zu einem Meter groß werden.
Bis Besucher die Küken sehen können, wird es noch dauern. Aktuell ist der Karlsruher Zoo wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen.