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Hilfskonvoi ist zurück

36 Ukraine-Flüchtlinge finden in Bretten eine neue Bleibe

Am Samstagmorgen sind 36 Flüchtlinge aus der Ukraine in Bretten angekommen. Sie sind mit einem Bus ins Badische gebracht worden, der zuvor hunderte Kartons mit Hilfsgütern an die ukrainisch-polnische Grenze transportiert hat.

Ukrainische Flüchtlinge kommen in Bretten an.
Am Samstagmorgen sind 36 ukrainische Flüchtlinge in Bretten angekommen. Foto: Marcel Kosel

Mit hunderten Kartons voller dringend benötigter Hilfsgüter an Bord hatte sich ein Konvoi am frühen Donnerstagmorgen auf die 1.300 Kilometer lange Fahrt an die ukrainisch-polnische Grenze aufgemacht. Am Samstagmorgen ist der Tross wieder im Badischen eingetroffen, wo nun 36 Ukraine-Flüchtlinge, vor allem Frauen und Kinder, eine neue Bleibe finden.

Die Rückfahrt von Przemysl – die 60.000-Einwohner-Stadt liegt im Karpatenvorland im äußersten Südosten Polens am Fluss San – sei ohne Zwischenfälle verlaufen, berichtet Koordinator Marcel Kosel. „Die Leute im Bus waren recht entspannt, aber natürlich auch sehr müde“, sagt Kosel, der während der Rückfahrt dafür gesorgt hat, dass die Privatleute, die Betten für die Flüchtlinge bereitgestellt haben, diese dann auch nach der Ankunft auf dem Parkplatz des Brettener Hallensportzentrums „Im Grüner“ in Empfang nahmen.

Von dort war der Hilfskonvoi auch aufgebrochen und hatte unter anderem Kleidung, Schlafsäcke, Isomatten, Windeln, Hygieneartikel, Desinfektionsmittel, Socken, Handtücher sowie Medikamente und Essenskonserven ins Krisengebiet gebracht. Das Oberderdinger Busunternehmen Wöhrle hatte den Konvoi binnen weniger Tage zusammen mit der Firma Projekt Eye aus Bretten und der Knittlinger MJR GmbH initiiert und organisiert.

Wöhrle-Chef Balmer bedankt sich für die „tolle Hilfsbereitschaft“

„Es hat alles geklappt und alle sind wohlbehalten zurück – das ist das Allerwichtigste“, erklärt Wöhrle-Geschäftsführer Thomas Balmer, der via Handy mitverfolgt hat, wie die Fahrt verläuft: „Nachtfahrten sind nicht ohne.“ Die beiden Busfahrer aus der Wöhrle-Flotte, Jakob Gerhard und Reinhard Schmid, hätten ihren Job jedoch bestens erledigt, versichert Balmer, der sich für die „tolle Hilfsbereitschaft“ bedankt.

Schließlich hatten innerhalb von 90 Minuten mehr als 150 Leute ihre Sachspenden zur Sammelstelle beim Hallensportzentrum gebracht, als der Wöhrle-Bus am Mittwoch dort beladen wurde. „Es ist uns schon bewusst, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein war. Aber man muss einfach etwas tun“, meint Wöhrle-Chef Balmer. Neben Kosel und den beiden Fahrern waren auch Claudia Deschner, Angelika Haas, Janis Kuttler und Tim Schäfer als Begleitpersonen mit im Bus, die sich um die Flüchtlinge kümmerten.

Kosel sucht eine Unterkunft für 20 ukrainische Waisenkinder

„Diese Woche werde ich mein Leben lang nicht vergessen“, versichert Kosel, der nach der Rückkehr ins Badische noch mitgeholfen hat, eine Unterkunft für 28 ukrainische Waisenkinder und ihre vier Betreuer zu organisieren – mit Erfolg. Ein Bus mit den Kindern, der seit Tagen abfahrbereit im Krisengebiet stand, hat sich am Sonntag auf den Weg nach Leonberg gemacht, wo die Flüchtlinge in einem Hotel unterkommen.

Der Kontakt zu dieser Gruppe sei laut Kosel eher zufällig entstanden, an der Grenze zum Krisengebiet sei man mit anderen Helfern ins Gespräch gekommen und habe so erfahren, dass es für diese Kinder aktuell keine Bleibe gebe: „Diese Kinder dürfen nicht voneinander getrennt werden, das macht die ganze Sache so schwierig.“ Eventuell komme in den nächsten Tagen noch ein weiterer Bus mit Waisenkindern hier in der Region an, diese Flüchtlinge sollen dann in Mühlacker eine Bleibe finden, so Kosel weiter.

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