Die Stadt Bretten hat gemeinsam mit der Baufirma Harsch einen wichtigen Schritt für die Sicherung des Gewerbestandorts getan.
Das Brettener Traditionsunternehmen Harsch, das auf eine mehr als 100-jährige Firmengeschichte zurückblickt, erwirbt von der städtischen Kommunalbau GmbH das Gebäude in der Edisonstraße 2 am Fuß des Brettener Krankenhauses.
Dort hat derzeit noch die Firma msgGillardon ihren Unternehmenssitz. Die Firma hatte jedoch jüngst angekündigt, dass sie ihren Firmensitz mit den 160 Beschäftigten im dritten Quartal 2022 nach Karlsruhe verlegen will.
Diverse Firmen hatten Interesse an Immobilie
Als Gründe dafür nannte das Unternehmen den Wunsch, näher an die Karlsruher Hochschulen zu rücken. Außerdem ließe sich das geplante neue Bürokonzept in den derzeitigen Räumlichkeiten nicht umsetzen.
Da sich das im Jahr 2007 errichtete Firmengebäude in der Edisonstraße im Besitz der Kommunalbau befindet, stellte sich für die Stadt das Problem, einen neuen Mieter oder Nutzer zu finden.
Verschiedene Firmen und Investoren meldeten Interesse an der Immobilie an. Den Zuschlag bekam jetzt die Brettener Baufirma. Der Aufsichtsrat der Kommunalbau GmbH stimmte am Dienstagabend dem Verkauf des Gebäudes an die Firma Harsch zu. Dies teilte die Stadt Bretten in einer Presseerklärung mit.
„Wir sind schon länger am überlegen, unsere verschiedenen Standorte soweit möglich zusammenzuführen und eine neue Firmenzentrale zu bauen“, erklärt Rolf Harsch, der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Harsch, auf Nachfrage.
Da habe sich die gute Gelegenheit ergeben, ein hochwertiges, uneingeschränkt nutzbares Bürogebäude in erstklassiger Lage zu erwerben. Das Gebäude biete sogar mehr Platz, als man brauche, „doch wir wollen ja auch wachsen“, bekundet der Firmenchef.
Mit den Geruchsemissionen aus der unmittelbalren Nachbarschaft habe die Entscheidung allerdings nichts zu tun. Die alte Firmenzentrale werde man auf jeden Fall im Bestand halten.
Optimale Folgenutzung
Auch der Brettener Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Kommunalbau, Martin Wolff (Freie Wähler), äußerte sich sehr positiv über diese Entscheidung. „Der Verlust der Firma msgGillardon, für die wir die Immobilie seinerzeit gebaut haben, war zunächst eine sehr unerfreuliche Nachricht für uns“, erklärte das Stadtoberhaupt.
Der Verlust der Firma msgGillardon, für die wir die Immobilie seinerzeit gebaut haben, war zunächst eine sehr unerfreuliche Nachricht für uns.Martin Wolff, Oberbürgermeister Bretten
Doch durch diese Entwicklung habe sich eine neue Chance eröffnet. Eine neue Firmenzentrale des größten Bauunternehmens der Stadt sei die optimale Folgenutzung der Immobilie und ein deutliches Zeichen des Unternehmens für den Standort Bretten, sagte Wolff.
Neue Firmenzentrale für Harsch
Wie genau die Firma Harsch das Gebäude nutzen will, ist derzeit noch offen. Das Ziel sei allerdings, die dezentralen Betriebsteile an einem Standort zusammenzuführen, ohne die bisher erfolgreichen eigenständigen Firmenbereiche aufzugeben, erklärt Andreas Neff, der Geschäftsführer der Firma Harsch. Mit dem Erwerb dieser Immobilie könne dies nun sehr zeitnah umgesetzt werden.
Der Brettener Kommunalbau-Geschäftsführer Frank Bohmüller zeigte sich erfreut darüber, dass das qualitativ hochwertige Bürogebäude als solches erhalten bleibe und nun zur Standortstärkung eines der größten Arbeitgeber der Stadt beitrage.