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Frühling auf der Streuobstwiese

Baumpflanzaktion in Bretten: „Marty“ steht jetzt im „Obstsortenparadies“

Rund 20 Kinder lernten unter Anleitung einen Baum einzusetzen. Der Neue im „Obstsortenparadies“ am Ortsrand von Gölshausen heißt Marty und gehört der alten Kulturapfelsorte „Brauner Matapfel“ an.

Kinder und Erwachsene bei Erdarbeiten auf einer Wiese
Fleißige Pflanzer: Streuobstpädagoge Stephan Heneka (in der braunen Jacke) und Robert Hartmann verfüllen mit den Kindern eine Pflanzgrube für Baum „Marty“, einen Baum der Sorte „Brauner Matapfel“. Foto: Florian Ertl

Für die Mitglieder der Naturschutzjugend (Naju) des Brettener Ortsvereins des Naturschutzbundes (Nabu) gab es am Samstagvormittag einiges zu tun.

Die rund 20 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren hatten sich auf dem „Obstsortenparadies“ am Ortsrand von Gölshausen versammelt, um unter der Anleitung des Streuobstpädagogen Stephan Heneka das Pflanzen eines Obstbaums zu erlernen und verschiedene weitere Arbeiten auf der über zwei Hektar großen Wiese durchzuführen.

Bereits die zweite Aktion des Naju in diesem Jahr

Das Treffen „Frühling auf der Streuobstwiese“ war bereits die zweite Veranstaltung der Naju in diesem Jahr. Mit der Arbeit beim Treffen unterstützen die jungen Naturschützer den Arbeitskreis Streuobst des Nabu Bretten.

Dieser pflegt die Streuobstwiese, die als Ausgleichsfläche für den Bau der Umgehung der Bundesstraße 293 angelegt wurde. Auf der Fläche stehen über 200 Obstbäume. Viele alte heimische Sorten haben hier einen sicheres Plätzchen gefunden.

Am Samstag sollte zu diesen Bäumen nun noch ein Exemplar eines „Braunen Matapfels“ hinzukommen. Diese Apfelsorte zählt zu den ältesten noch bekannten Kulturäpfeln und ist heute nur noch selten auf Obstwiesen zu finden. Für das Pflanzvorhaben musste die Naturschutzjugend erst einmal zu Spaten und Schaufeln greifen und ein Pflanzloch ausheben.

Streuobstexperte leitet an der Grundschule eine Streuobst AG

Die Kinder gruben in kürzester Zeit rund einen halben Meter tief. „Das ist total anstrengend“, fand dabei der zehnjährige Matteo, für den die Pflanzung keine Premiere darstellte. Seinen ersten Apfelbaum habe er bereits als Dreijähriger im Garten seiner Eltern pflanzen dürfen. „Der war aber viel kleiner“, berichtete der Schüler.

Streuobstpädagoge Heneka, der an der Grundschule Gölshausen eine Streuobst AG leitet, versenkte in die ausgehobene Grube einen Drahtkorb.

„Der ist dafür da, dass da keine Mäuse knabbern können“, wusste die neunjährige Alina. Heneka nickte und erklärte: „Der Korb schützt unseren Baum vor Wühlmäusen, die sich gerne an den Wurzeln zu schaffen machen.“

Der Streuobstexperte zeigte den Kindern daraufhin wie ein Pflanzpfahl zu positionieren ist und warum er vor dem Auffüllen des Pflanzlochs Kompost und Lockererde unter den lehmigen Aushub mischt. „So düngen wir unseren Baum und liefern ihm wichtige Nährstoffe. Außerdem lockern wir den Lehmboden etwas auf. Wasser kann dann besser zu den Wurzeln durchsickern“, schilderte Heneka.

Apfelbaum muss möglichst gerade stehen

Der Kompost wurde dabei mit den Händen unter die Erde gemischt. „Das macht am meisten Spaß“, meinte eines der Kinder, die sich ihre Handschuhe so richtig schmutzig machen durften.

Beim Pflanzen des Baums und dem Auffüllen des Pflanzlochs achteten die jungen Naturschützer darauf, dass der Apfelbaum auch möglichst gerade in den Himmel ragt. Die zwölf Jahre alte Leonie übernahm dann das Festtreten der lockeren, wieder aufgefüllten Erde. Dafür sprang die Schülerin kurzerhand ins Pflanzloch, ehe der Baum dann mit 20 Litern Wasser angegossen wurde.

„So ein Baum braucht etwa 70 bis 80 Liter Wasser im Monat. Und gerade in unseren heißen Sommern bekommt er die nicht mehr“, sagte Streuobstpädadoge Heneka, der zusammen mit Nabu-Mitglied Robert Hartmann die Gruppe betreute. „Wir nennen den Baum Marty“, verkündete schließlich der einjährige Manuel. Er fände die Aktivitäten auf der Streuobstwiese immer sehr interessant. „Ich mag es draußen zu sein. Wir haben zuhause auch Bäume im Garten und da helfe ich auch mit“, erzählte der Fünftklässler.

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