Skip to main content

Ferienprogramm

Beim Theaterworkshop in Bretten können Kinder ihr Selbstvertrauen stärken

Selbstbewusstsein, Präsenz, Körperhaltung – das braucht man nicht nur auf der Bühne. Im Theaterworkshop lernen Kinder wichtige „Soft Skills“.

Kinder stehen auf der Bühne und führen ein Stück von Erich Kästner auf
Neuinterpretation eines Kästner Gedichts: Weil Petra (liegend) damit geprahlt hat, dass sie 30 Klöße verspeisen kann, musste sie ihre Behauptung vor anderen Kindern beweisen. Doch das Klößchen essen hat fatale Folgen. Foto: Florian Ertl

Das Ferienprogramm der Stadt Bretten kann auch in diesem Jahr mit vielen abwechslungsreichen Veranstaltungen und Workshops aufwarten. Von Bogenschießen bis Basteln, von Zaubern bis Zeichnen reicht die Bandbreite der Aktionen. In der vergangenen Woche durften nun neun Kinder aus der Kernstadt und den Brettener Stadtteilen bei einem der Angebote drei Tage lang Bühnenluft schnuppern.

Im Rahmen eines dreitägigen Theaterworkshops im Bürgersaal des alten Rathauses war es den Sieben- bis Elfjährigen möglich, Improvisationstechniken sowie das Spiel mit Mimik und Gestik zu erforschen. Theaterpädagogin Gvantza Gazeleliani von der gemeinnützigen Theaterland-GmbH stand den angehenden Schauspielerinnen und Schauspielern dabei mit Rat und Tat zur Seite.

Theater bedeutet, seinen eigenen Charakter kennenzulernen.
Gvantza Gazeleliani
Theaterpädagogin

„Theater bedeutet, seinen eigenen Charakter kennenzulernen“, meinte Gazeleliani. Beim Workshop gehe es nicht primär um die perfekte Aufführung eines Stückes. Vielmehr stünde die Stärkung des Selbstvertrauens der jungen Teilnehmer im Vordergrund.

„Wer vor anderen Menschen steht, muss selbstbewusst auftreten können, muss eine gewisse Präsenz ausstrahlen, sich seiner Körperhaltung und Sprache bewusst sein“, erklärte die 30-Jährige.

Jungdarsteller können Stück nach eigenen Wünschen gestalten

Kinder könnten diese wichtigen „Soft Skills“ beim Theater spielerisch kennenlernen und trainieren. Dabei würden nicht nur Grundlagen für das Schauspiel gelegt, sondern auch Ängste, beispielsweise vor Präsentationen in der Schule, genommen.

„Wir gehen das alles mit Spaß und ohne Druck an. Jeder muss sich erst mal wohlfühlen“, sagte Theaterpädagogin Gazeleliani. Am vergangenen Montag, dem ersten Tag des Workshops, lernten sich die Kinder daher erst mal kennen.

„Wir haben mit Gruppen- und Gesellschaftsspielen angefangen und haben dann mit Gefühlsspielen weitergemacht“, berichtete Josephine Hofsäß. Sie ist Auszubildende der Stadt Bretten, die den Workshop als Betreuerin begleitete. „Bei diesen Spielen sich die Kinder gegenseitig verschiedene Emotionen vor.“

Am zweiten Tag machten sich die Jung-Darsteller dann an das Einstudieren ihres Stückes. Basierend auf dem bekannten Gedicht „Die Sache mit den Klößen“ von Erich Kästner, entwickelten die Kinder mit eigenen kreativen Ideen eine eigene kleine Aufführung. „Jeder hatte da sehr viele Ideen. Statt einem Peter soll eine Petra die Hauptrolle sein. Außerdem wollten unsere Darsteller unbedingt ihre eigenen Talente, wie Balletttanz oder Gesang miteinbringen“, so Gazeleliani.

Zum Abschluss gibt es eine große Aufführung

Das Resultat der kreativen Gemeinschaftsarbeit wurde dann am Mittwoch vor den eigenen Eltern und teilweise auch Großeltern aufgeführt. „Das hat voll viel Spaß gemacht. Jeder hat alles perfekt gekonnt“, meinte eine achtjährige Darstellerin nach Ende der viertelstündigen Aufführung.

Zum Abschied gibt es viele Umarmungen. „Wir haben alles gemacht, was wir machen wollten“, verkündete eine siebenjährige Teilnehmerin stolz.

Betreuerin Hofsäß resümierte über den Workshop wie folgt: „Hier hat sich wirklich eine tolle Gruppe zusammengefunden. Die meisten kannten sich vor den drei Tagen noch gar nicht. Nun haben manche schon gemeinsame Aktivitäten für die verbleibenden Ferienwochen geplant.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang