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Auch spezielle „Hamsterpakete” im Angebot

Bekleidungsgeschäft in Bretten bietet Einzeltermine für Risikogruppen

Für Heike Böhm kam die Corona-Krise zum ungünstigsten Zeitpunkt. Die Brettener Einzelhändlerin hatte ihre Lager erst kurz vorher mit der neuen Sommermode befüllt. Nun sucht sie Wege, um mit der Situation umzugehen.

Vorbestellt: Als Corona kam, hing die Sommermode bereits im Lager von Heike Böhm. Die Inhaberin des Bekleidungsgeschäfts Formvollendet konnte wesentlich später als geplant mit der Verkauf beginnen.
Vorbestellt: Als Corona kam, hing die Sommermode bereits im Lager von Heike Böhm. Die Inhaberin des Bekleidungsgeschäfts Formvollendet konnte wesentlich später als geplant mit der Verkauf beginnen. Foto: Sidney-Marie Schiefer

Der Laden von Heike Böhm strahlt bunt. An den Ständern hängen blumige und lockere Sommerkleider. Eigentlich wollte die Inhaberin des Bekleidungsgeschäfts „Formvollendet” genau diese Bekleidung bei einer Modenschau präsentieren. Doch das Coronavirus vereitelte ihren Plan.

Vorausschauend sagte sie die Veranstaltung ab, einen Monat später musste sie ihren Laden komplett schließen. „Ich habe die Berichte aus den anderen Ländern gesehen und mich gefragt, was ich jetzt machen soll”, meint Böhm. Die Hauptsaison stand an, und ihre Lager seien bereits voll gewesen.

Inhaberin stellt „Hamsterpakete” zusammen

Um sich zu beschäftigen, hat die Ladeninhaberin sogenannte „Hamsterpakete” erstellt. Sie stellte den Kunden personalisierte Boxen aus fünf Teilen und einer Rolle Klopapier zusammen. Diese verkaufte Böhm für jeweils 100 Euro. Um die passenden Teile auszuwählen, hielt die Ladeninhaberin per WhatsApp mit ihren Kunden Rücksprache.

Großen Umsatz mit der Aktion zu machen, sei nicht das Ziel des Verkaufs gewesen. „Für mich war das eher wie Therapie”, sagt die Einzelhändlerin.

Stammkunden kamen aus Solidarität

Der Tag an dem sie ihr Geschäft wieder öffnen durfte, sei für Heike Böhm einer der schönsten in dieser Krisenzeit gewesen. „Viele Stammkunden sind extra vorbeigekommen, und wenn sie nur von der Straße gerufen haben, wie sehr sie sich freuen, dass ich wieder da bin”, berichtet die Ladeninhaberin.

Trotzdem hat sie das Gefühl, manche Kunden würde die Maskenpflicht davon abhalten, das Bekleidungsgeschäft zu betreten. Wer den Laden betritt, der würde aber auch etwas anprobieren, sagt Böhm. Sie hat die mittlere Umkleidekabine gesperrt, damit der Abstand gewährt bleibt, und am Eingang steht Desinfektionsmittel für die Kunden. Insgesamt sei es im Laden ein bisschen ruhiger als normal.

Wintermode ist auch schon bestellt

Die Bestellungen für den Winter habe sie schon vor der Pandemie rausgegeben, erklärt die Ladeninhaberin. Sie konnte so nicht weniger bestellen, um sich für eine zweite Welle abzusichern. Die Ladeninhaberin sieht davon ab, von den Bestellungen zurückzutreten. „Die Firmen trifft es ja auch”, meint Böhm.

Die Einzelhändlerin hofft auf die Unterstützung ihrer Kunden: „Ich bin darauf angewiesen, dass jetzt nicht jeder online kauft.” Um auch den ängstlicheren Kunden oder Teilen der Risikogruppe ein gutes Gefühl zu geben, bietet die Händlerin Einzeltermine nach Ladenschluss an. Vor allem am Anfang der Krise hätten die Kunden dieses Angebot stark genutzt.

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