Jugendliche, die am Samstag die Beruflichen Schulen Bretten (BSB) besucht haben, um sich über ihren zukünftigen schulischen Werdegang zu informieren, wussten bald: Alle Wege führen an die BSB, denn hier werden gleich drei Schularten vereint.
„Wir bieten alle Abschlüsse der gewerblichen, der kaufmännischen und der hauswirtschaftlichen Schulen an, die in Baden-Württemberg möglich sind“, versicherte Lehrer Bernd Neuschl. Dazu gehören der Hauptschulabschluss, die Mittlere Reife, die Fachhochschulreife und das Abitur.
Unter dem Motto „Zukunft erLeben“ machten sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Eltern mit den verschiedenen Bildungsmöglichkeiten vertraut. „Ich bin froh, dass wir in diesem Jahr einen Tag der offenen Tür veranstalten können“, sagte Neuschl, denn pandemiebedingt mussten diese in den letzten Jahren online durchgeführt werden.
Es ist eine große, aber sehr gut organisierte Schule.Roland Schuhknecht, Realschüler
„Es ist eine große, aber sehr gut organisierte Schule“, sagte Realschüler Roland Schuhknecht über seinen ersten Eindruck. Nach seinem Realschulabschluss will er die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) am beruflichen Gymnasium erlangen. Bei der Fachlehrerin Stefanie Lampoltshammer informierte er sich über das Profil „Technik und Management“.
Neben dieser Fachrichtung bietet das Technische Gymnasium auch „Informationstechnik“ und „Gestaltungs- und Medientechnik“ an. Am Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasium wird das Profilfach „Gesundheit und Biologie“ unterrichtet.
In unterschiedlichen Profilfächern bildet das Berufskolleg Schülerinnen und Schüler nach dem mittleren Bildungsabschluss in zwei Jahren zur Fachhochschulreife aus.
Berufsfachschule „Altenpflege“ endet am BSB auch mit einem Hauptschul-Abschluss
Doch auch nach einer Ausbildung können Schüler innerhalb von einem Jahr die Fachhochschulreife nachholen. „Oftmals unterstützen Unternehmen diese Entscheidung und bieten nach der Fachhochschulreife die Möglichkeit an, ein duales Studium aufzunehmen“, sagte Abteilungsleiter Sven Hölig.
Schulleiterin Nicole Röder sprach über die vielfältigen Profile und Kooperationen mit Unternehmen. „Dadurch bieten wir eine hervorragende Möglichkeit zur Berufsorientierung und ermöglichen den Schülerinnen und Schülern erste praktische Erfahrungen im Beruf.“
Menschen mit geringen Deutschkenntnissen können in der zweijährigen Berufsfachschule „Altenpflegehilfe“ zugleich ihren Schulabschluss machen. Diesen Plan verfolgt auch Patrick, der einen Migrationshintergrund hat. „Ich möchte hier meinen Hauptschulabschluss über das AVDual machen“, sagte er. AVDual ist eine duale Ausbildungsvorbereitung.
PIA ersetzt die Ausbildung zur Kinderpflege
Schüler der BSB präsentierten den Besuchern unzählige Ausbildungsberufe. Eine Gruppe von angehenden Zerspannungsmechanikern erzählte, wie viel Spaß es macht, Metall zu verarbeiten. Borna Pcazibat, Klassensprecher an der einjährigen Berufsfachschule für Metall, ging ins Detail und beschrieb die abwechslungsreichen Tätigkeiten in seinem Berufsalltag.
Neu im sozialpädagogischen und sozialpflegerischen Bereich ist die vergütete praxisintegrierte Ausbildung zum sozialpädagogischen Assistenten (PIA).
„PIA ersetzt die Ausbildung zur Kinderpflege und ist eine sehr praxisorientierte, schulische Berufsausbildung. Im Unterricht werden Probleme aus der Praxis angesprochen. Wichtig ist auch das projektorientierte, fächerübergreifende Arbeiten“, sagte Abteilungsleiter der Hauswirtschaftlich-sozialwissenschaftlichen Schule, Christian Odenwald.
So gestalteten die Jugendlichen im Fach Werken ein Erzähltheater, das auch im Deutschunterricht eingebunden wird.