Flora Yaghoobzadeh bereitete das Handbad vor, das sie gewöhnlich für pflegebedürftige Menschen anbietet. Am Donnerstagnachmittag zeigte Yaghoobzadeh in den Beruflichen Schulen Bretten bei der Demenz-Informationsveranstaltung „Nicht vergessen!“, wie dadurch die Lebensqualität verbessert wird.
Pflegestützpunkt stellt in den Beruflichen Schulen Bretten Arbeit vor
„Die körperliche Nähe bei Demenzpatienten ist wichtig“, sagte die angehende Pflegeassistentin. Neben der zweijährigen Berufsfachschule Altenpflegehilfe informierten der Pflegestützpunkt, die Nachbarschaftshilfe und das Netzwerk Demenz Aktives Bretten Besucherinnen und Besucher über die Krankheit Demenz.
„Das Ziel besteht darin, die Öffentlichkeit für das Thema Demenz und die Tätigkeiten des Pflegestützpunktes zu sensibilisieren. Wir informieren darüber, wo Hilfe erhältlich ist“, sagte Annette Ebert vom Pflegestützpunkt Bretten. Ebert zeigte anhand eines Demenzsimulators, wie sich eine erkrankte Person fühlt, die Schwierigkeiten hat, alltägliche Arbeiten zu verrichten.
Bernhard Strauß vom Ordnungsamt Bretten erläuterte die Ziele des seit vier Jahren bestehenden Pflegestützpunktes: „Unter den 14 Mitgliedern befinden sich unter anderem Brettener Apotheken und das Deutsche Rote Kreuz. Wir arbeiten zusammen, um Angebote transparent zu machen und neue Betreuungs- und Entlastungsmöglichkeiten aufzuzeigen.“
Norma Biermann stellte den Notfallknopf und eine Senioren-Smartwatch des Roten Kreuzes vor, die mit einem Sturzsensor ausgestattet ist.
Nach der Begrüßung durch die Schulleiterin Nicole Roeder betonte Abteilungsleiter Christian Odenwald von der Hauswirtschaftlich-sozialwissenschaftlichen Schule die Bedeutung des Themas. „In allen Schularten mit Schwerpunkt Pflege, vom Gesundheitsabitur bis zur Altenpflegehilfe, wird dies im Unterricht behandelt“, sagte Odenwald.
Alzheimer ist eine Volkskrankheit, aber ein lebenswertes Leben ist möglich damit.Ariane Maaß
Apothekerin
„Alzheimer ist eine Volkskrankheit, aber ein lebenswertes Leben ist möglich damit“, betonte Apothekerin Ariane Maaß, die in einem Kurzvortrag über die Medikation aufklärte. „Arzneimittel helfen zwar, doch sie können auch Krankheiten wie Demenz oder Verwirrungssymptome auslösen.“
Bislang könne die Krankheit verlangsamt, jedoch nicht geheilt werden. Neue Ansätze, wie das Alzheimer-Medikament „Lecanemab“ aus Amerika, seien vielversprechend.
Tipps zur Vorbeugung gegen Erkrankung
In einer anschließenden Fragerunde betonte Maaß, dass soziale Kontakte, Bewegung und lebenslanges Lernen vorbeugend gegen die Erkrankung wirkten, denn das menschliche Gehirn müsse gepflegt werden. Brunhilde Westerfeld erfreute sich an den Angeboten wie „Tanzen im Sitzen“ und hofft auf weitere Fortschritte der Medizin.
Bernd Neuschl, Lehrer an den Beruflichen Schulen Bretten, näherte sich dem ernsten Thema mit Humor und Musik, denn dies sei Medizin. Aus seinem Erstlingswerk „Breiter bis Wolkig“ las Neuschl humoristische Glossen vor, die die Besucher zum Schmunzeln brachten. Mit einem rhythmischen Bewegungslied förderte er die Konzentrationsfähigkeit der Teilnehmenden.