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Farben gegen den Corona-Frust

Blumensträuße werden nach Öffnung der Blumenläden und Gartencenter am meisten nachgefragt

Viele Kunden sehnen sich nach frischen Blumen und Pflanzen. Und auch bei den Gärntner war die Sehnsucht nach den Kunden groß. Nun läuft das Geschäft wieder.

Constanze Kirchgessner-Kull bedient in ihrem gleichnamigen Blumenladen eine Kundin
Constanze Kirchgessner-Kull bedient in ihrem gleichnamigen Blumenladen eine Kundin Foto: Florian Ertl

Die Lockerungen sind da. Seit dieser Woche dürfen Friseurgeschäfte öffnen, was teilweise zu skurrilen Szenen, wie beispielsweise zu langen Nachtschichten der Frisöre führte. Doch nicht nur Haareschneiden ist nun wieder möglich. Trotz stagnierender, teilweise sogar steigender Infektionszahlen durften Blumenläden und Gartencenter seit Montag ihre Pforten für Kunden öffnen.

Die BNN haben am ersten Samstag nach den Ladenöffnungen bei drei Läden nachgefragt, wie die erste, halbwegs normale Woche nach der langen Durststrecke voller Sorgen und ohne Kundschaft so verlief.

Wie viele Kunden kamen? Weswegen kommen die Menschen wieder in die Läden? Was hat sich in den vergangenen Monaten verändert?

Familienunternehmen werden rar

Constanze Kirchgessner-Kull ist die Besitzerin ihres eigenen, gleichnamigen Blumenladens. Sie hat das Geschäft im Oberderdinger Ortsteil Flehingen, samt der anliegenden großen Gärtnerei vor einigen Jahre von ihren Eltern übernommen, die dennoch weiterhin im Betrieb mitarbeiten.

Der Blumenladen und die Gärtnerei sind ein Paradebeispiel für Familienunternehmen, die es heutzutage immer weniger in dieser klassischen Form gibt und die mit der Pandemie und den wiederkehrenden Lockdowns am meisten zu kämpfen haben.

Nahezu alle Blumen mussten wir wegwerfen, andere Pflanzen ebenso.
Constanze Kirchgessner-Kull, Blumenladen-Inhaberin in Flehingen

„Es war die letzten Monate wirklich nicht einfach für uns. Wir hatten Glück, dass wir wenigstens unser Obst und Gemüse, das wir in unserer Gärtnerei anbauen, weiterhin verkaufen durften. Nahezu alle Blumen mussten wir wegwerfen, andere Pflanzen ebenso. Es konnte sie ja niemand kaufen. Der wirtschaftliche Schaden fällt damit recht groß aus“, so Constanze Kirchgessner-Kull. Umso glücklicher sei sie nun gewesen, als sie ihren Laden am vergangenen Montag ganz normal öffnen durfte.

Kunden sehnen sich nach frischen Blumen

„Als ich am Montag dann aus dem Laden gegangen bin, da war ich das erste Mal seit Wochen wieder richtig froh. Es war einfach gut zu sehen, dass hier wieder etwas Leben reingekommen ist“, so die Floristin. Vielen ihrer Kunden ginge es ähnlich. Diese seien ebenso erleichtert wieder etwas Normalität zurück zu bekommen, auch wenn immer noch ein mulmiges Gefühl mitschwingen würde.

„Aktuell steigen die Infektionszahlen ja auch wieder. Da fragen wir und unsere Kunden uns schon, ob das alles so richtig ist, wie es gerade läuft“, schildert die Blumenladen-Chefin. An den Kaufwünschen ihrer Kundschaft ließe sich des Weiteren ablesen, nach was sich die Menschen sehnen würden, und das sei etwas mehr Sorgenlosigkeit.

Knallbunte Sträuße und etwas verrückte Blumen- und Farbkombinationen seien sehr im Trend. „Wenn schon alles andere so trist ist, dann will man eben wenigstens einen schönen, bunten Blumenstrauß daheim haben, der einen etwas zum Lächeln bringt“, sagt eine Kundin aus Flehingen, als ihr Kirchgessner-Kull ihren gewünschten Strauß aus vielen gelben, roten und blauen Blumen überreicht.

Während das Geschäft von Constanze Kirchgessner-Kull aufgrund des Obst- und Gemüse-Verkaufs wenigstens noch im kleinen Rahmen geöffnet bleiben durfte, blieb Calla & Co., Blumenladen von Karin Kuhn-Zorn in der Brettener Weißhoferstraße, mit Ausnahme von Call&Collect geschlossen. „Call&Collect lief bei uns zwar ganz okay, doch ersetzte es natürlich nicht eine normale Ladenöffnung. Deswegen bin ich froh, dass wir nun ganz öffnen durften“, so die Besitzerin.

Auch in ihrem Laden könne sie feststellen, dass vermehrt knallbunte Sträuße nachgefragt werden würden. Die Gründe liegen ihrer Ansicht nach mit dem langen Lockdown auf der Hand. Auch Pastell- und türkise Farbtöne seien aktuell im Trend, und ihre Kunden, die wieder besonders zahlreich in die Blumenwerkstatt kommen, würden sich über diese besonders freuen.

Im Baumarkt sind große Pflanzen gefragt

Nochmal ganz anders ist die Situation im Brettener toom-Baumarkt. Dort hat das Gartencenter des großen Markts, getrennt vom Rest der riesigen Ladenfläche geöffnet. Die Kundschaft dort zeigt gegenwärtig eher Interesse an größeren Gartenpflanzen und damit einhergehend Gartenpflanzen, als an kleinen Blumen, erzählt ein Mitarbeiter des Markts.

„Die Kundengespräche haben mir in den letzten Wochen wirklich gefehlt. Ich hoffe, dass wir jetzt auch erstmal wieder länger geöffnet haben“, so der toom-Mitarbeiter.

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