Erst den Bogen spannen, dann zielen und schließlich die Sehne loslassen: Was sich anhört wie bei Robin Hood, ist Bogenschießen. Das haben am vergangenen Montag 20 Kinder und Jugendliche beim Kinderferienprogramm der Stadt Bretten versucht.
„Ich habe beim Peter-und-Paul- Fest Bogenschießen ausprobiert und es hat mir großen Spaß gemacht“, erzählt Liara. Zusammen mit ihrer Freundin Hanna will sie nun ein paar Tipps bekommen, wie es richtig funktioniert, sagt sie. „Zu Hause habe ich auch einen kleinen Bogen.“
Ich habe beim Peter-und-Paul- Fest Bogenschießen ausprobiert und es hat mir großen Spaß gemacht.Liara
Teilnehmerin
Jürgen und Nadine Böhm sind Trainer des TSV Rinklingen und bieten jedes Jahr einen Schnupperkurs für Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 15 Jahren an. „Wir hoffen, dass wir dadurch Nachwuchs bekommen und die Kinder von diesem Sport begeistern können“, sagt Jürgen Böhm.
Pads an Fingern und Armen schützen vor der zurückschnellenden Sehne
Mit Arm- und Fingerschutz ausgestattet, bekommen viele Teilnehmer zum ersten Mal einen Bogen und einen Pfeil in die Hand. „Es ist schon etwas ungewohnt“, meint Hanna.
Je nach Armkraft unterscheiden sich die Bögen zwischen zwölf und 18 Pfund Zugkraft an der Sehne. „Wir beginnen mit Trockenübungen“, meint Nadine Böhm, die auch die richtige Körperhaltung demonstriert.
Wichtig ist, dass ihr den Bogen bis zum Mund nach hinten zieht und beide Augen geöffnet habt.Jürgen Böhm
Trainer
Zuerst muss der Bogen an der Sehne fixiert werden. „Die Beine sind hüftbreit, den linken Arm nach gestreckt, und mit der anderen Hand müsst ihr die Sehne nach hinten ziehen. Und schließlich loslassen“, erklärt Nadine Böhm.
Beim Bogenschießen müsse man ruhig und konzentriert sein. „Wichtig ist, dass ihr den Bogen bis zum Mund nach hinten zieht und beide Augen geöffnet habt“, so Jürgen Böhm an die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewandt.
Die Jugendlichen packt der Ehrgeiz
Magdalena, die schon einige Male beim Kinderferienprogramm mitmachte, trifft bereits mit ihrem ersten Pfeil die Zielscheibe. „Es macht einfach großen Spaß, doch leider darf ich ab dem nächsten Jahr nicht mehr mitmachen, da ich dann zu alt bin“, sagt sie mit Bedauern.
Sofia Reiswich war auch schon im vergangenen Jahr dabei. „Im letzten Jahr hat es mir schon sehr viel Spaß gemacht. Ich erzählte es meiner jüngeren Schwester Davina, die nun acht Jahre ist und auch mitmachen wollte“, sagt die Teilnehmerin.
Davina versucht das Objekt anzuvisieren und ihre Stabilität zu halten. „Es ist ganz schön schwierig, beide Augen offenzuhalten“, findet sie. Ein Pfeil nach dem anderen saust auf die Zielscheibe zu. „Ich habe das Blaue getroffen“, freut sich die Achtjährige.
Es braucht ein paar Versuche
Auch Sofia ist zufrieden mit ihren ersten Versuchen. „Es braucht immer ein paar Versuche, bis man wieder drin ist.“ In der nächsten Übung probieren die Kinder und Jugendlichen, Luftballone auf der Zielscheibe zu treffen. „Die Zielscheibe ist zehn Meter entfernt. Doch weiter als 15 Meter schießen die Kinder nicht“, sagt Jürgen Böhm.
Im abschließenden Turnier müssen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer versuchen, acht 3D-Schaumstofftiere – darunter ein Bär, ein Biber, eine kopflose Gans und ein Fischotter – zu treffen, die im Gelände verteilt sind.
„Ziel dabei ist es, in weniger als drei Versuchen möglichst das Tierherz zu treffen“, erläutert Böhm. Um am Ende den Sieger zu küren, notiert sich Nadine Böhm die erreichten Punkte.