
Bretten will baldmöglichst ganz offiziell „Melanchthonstadt“ sein. Gleich zu Beginn der Sitzung am Mittwoch (15. Februar) sprach sich der Gemeinderat einstimmig dafür aus, dass die Verwaltung den formellen Antrag für die offizielle Zusatzbezeichnung „Melanchthonstadt“ beim Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe stellen kann.
Nach Prüfung durch das RP entscheidet final das Innenministerium darüber, ob sich Bretten künftig offiziell „Melanchthonstadt“ nennen darf. Sollte dies der Fall sein, besteht die Möglichkeit, die Ortsschilder mit dieser Zusatzbezeichnung zu ergänzen. Der Antrag ist übrigens kostenfrei.
Melanchthonstadt Bretten: Neue Ortsschilder kosten rund 100 Euro pro Stück
Die Große Kreisstadt müsste danach aber die Kosten für die Änderung der Ortsschilder tragen, pro Schild wären das laut Sitzungsvorlage rund 100 Euro plus die entsprechenden Aufstellungskosten.
Später können dann auch weitere Anpassungen insbesondere im Bereich der Corporate Identity (CI) erfolgen, so könnte man beispielsweise auf der Homepage, auf Briefköpfen oder diversen Hinweistafeln die Zusatzbezeichnung „Melanchthonstadt“ hinzufügen.
„Letztlich ist das wie bei einer Patentanmeldung“, erklärte Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler). „So kann die Stadt Bretten als Marke weiter ausgebaut werden“, meinte Grünen-Stadtrat Fabian Nowak und fügte an, dass Bretten als „Melanchthonstadt“ dann auch eine „Europa-Stadt“ sei. Bernd Diernberger, der Sprecher der Fraktion der Freien Wähler Vereinigung (FWV), betonte, dass die Zusatzbezeichnung „Melanchthonstadt“ eine Werbemaßnahme wie das Peter-und-Paul-Fest für Bretten sei.
Gemeinderat genehmigt Mehrkosten für Bauprojekte
Bei der Gemeinderatssitzung ging es auch um Kosten beziehungsweise Ausgaben für Bauprojekte. Dabei genehmigte das Gremium einstimmig die so genannten außer- und überplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen im Haushaltsjahr 2022 des Amtes Bauen, Gebäudemanagement und Umwelt.
Für sieben Bauprojekte wurden demnach Mehrkosten in Höhe von 243.480 Euro benötigt. Diese werden wiederum durch nicht benötigte Gelder für andere Maßnahmen, etwa aus dem großen Paket für den Hochwasserschutz, gedeckt.
Größter Teil dieser Mehrkosten sind die 75.000 Euro aus, die für den Neubau des Dorfplatzes in Ruit zu Buche schlugen. Dort fand man während der Arbeiten im Untergrund – wie es in der Sitzungsvorlage heißt – „unbekannte massive Fundamente der ehemaligen historischen Bebauung“, die „aufwendig abgebrochen und entsorgt werden mussten“. Dazu kamen unter anderem noch Mehrkosten in Höhe von 35.000 Euro für die Erneuerung der Beleuchtung der Sportplätze in Rinklingen sowie 33.000 Euro für den Umbau des Kindergartens in Dürrenbüchig.