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Bürger sollen sensibilisiert werden

Bretten testet neues Sirenensystem am Warntag

„Saumäßig laut“ ist Anwohnern zufolge das neue Sirenensystem in Bretten, welches im Herbst 2019 in Betrieb genommen wurde. Es soll beim bundesweiten Warntag an diesem Donnerstag, 10. September, um etwa 11.15 Uhr getestet werden. 

Die Sirenenanlage an der Brettener Hebelschule.
Weithin sicht- und hörbar: Die Sirenenanlage an der Brettener Hebelschule, die beim Bundesweiten Warntag am 10. September losheulen wird, kann man vom Pestalozzi-Weg zwischen Hebelschule und Polizei unschwer erkennen. Foto: Jonas Walter

Von Jonas Walter

Feuerwehrkommandant Oliver Haas sagt: „Ziel ist es, die Bürger zu sensibilisieren. Beim Sirenenalarm sollten alle einen kühlen Kopf bewahren und sich über die gängigen Wege, wie zum Beispiel das öffentlich-rechte Fernsehen, Warn-Apps oder das Internet, darüber informieren, was los ist.“ Damit das klappe, müsse jeder wissen, wie ein Alarm klingt und was zu tun sei. Um dieses Wissen zu verbreiten, sei der Warntag eine gute Möglichkeit, so Haas.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz empfiehlt beim Sirenenalarm Ruhe zu bewahren, sofort Türen und Fenster zu schließen und sich schnellstmöglich über besagte Wege über die Situation zu informieren. Je nach Gefahrenlage folgen dann weitere Anweisungen zum Selbst- und Fremdschutz. Unter die Situationen, vor denen mit Sirenen gewarnt werden kann, fallen Naturgefahren, gefährliche Wetterlagen, Waffengewalt und Angriffe, Unfälle in Chemiebetrieben, Störungen des Verkehrs, Stromausfälle, Ausfälle der Versorgung, Krankheitserreger, Radioaktivität und Feuer.

19 Sirenen sind im Stadtgebiet verteilt, am prominentesten darunter der Mast an der Hebelschule direkt neben der Polizei. Die klassische Pilzform mechanischer Sirenen ist inzwischen der konischen Form digitaler Lautsprecher gewichen. Einzelne Stadtteile und Gebiete können bei lokalen Problemen, wie zum Beispiel Rauchentwicklung, auch individuell angesteuert werden.

Probe-Alarm im April wurde wegen Corona abgesagt

Für nicht unwahrscheinlich halte man es, vor Starkregen zu warnen. Selbst bei einem flächendeckenden Stromausfall können die Sirenen noch für mehrere Tage funktionieren. 2012 hatte im Industriegebiet Bretten-Gölshausen ein Chemieunfall zu einer ungesunden Wolke von Nitrosegasen geführt, die über Bretten bis nach Oberderdingen zog – ein Sirenenalarm wäre damals von großer Hilfe gewesen, so der Feuerwehrkommandant.

Die Sirenenanlage an der Brettener Hebelschule.
Weithin sicht- und hörbar: Die Sirenenanlage an der Brettener Hebelschule, die beim Bundesweiten Warntag am 10. September losheulen wird, kann man vom Pestalozzi-Weg zwischen Hebelschule und Polizei unschwer erkennen. Foto: Jonas Walter

Über die Lautstärke sei man sich bewusst, und versuche bestmöglich niemanden zu stören. „Wir haben Schulen sowie Bestattungsinstitute und Friedhöfe rechtzeitig informiert, sodass keine unangenehmen Situationen entstehen.“ Anfang April habe man schon von einem geplanten Probe-Alarm abgesehen: Genau am Anfang der Corona-Pandemie wollte man die Menschen nicht „unnötig kirre machen“, sagt Haas.

Generell gilt: Die Sirenen sollten im ganzen Stadtgebiet gut hörbar sein, man müsse sie aber zum Beispiel nicht im Keller hören – eine Inhaus-Versorgung wie etwa im Kalten Krieg sei nicht zwingend nötig. Sollten allerdings Löcher in der Versorgung festgestellt werden, könne man gerne im Feuerwehrhaus anrufen und Bescheid geben. Von bitterbösen Anrufen könnten die Zuständigen zwar ein Liedchen singen, man bitte aber davon abzusehen.

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