
Würfel, Bretter, Karten, Monster und Helden – bei den Treffen der Brettspielfreunde Ruit fühlt man sich wie im Abenteuer. Und das ganz ohne Videospiele, rein analog. Denn in Zeiten des Online-Gamings schaffen es Andreas Kraus und Rebecca Gernert, Gäste für Brettspiele zu begeistern.
Wer der Meinung ist, Brettspiele seien öde, weil sie weniger Möglichkeiten als Videospiele bieten, der liegt laut den Veranstaltern falsch. „Es gibt ja nicht nur Spiele mit Würfeln und Karten, sondern auch Spiele mit Miniaturen“, so Rebecca Gernert.
Brettener sitzen bei rollenspielartigen Brettspielen zusammen
Als Beispiel nennt sie rollenspielartige Brettspiele wie Bloodrage, bei denen man sich in fantastische Figuren hineinversetzt und Monster oder andere Spieler „bekämpfen“ muss.
Bei den Brettspielfreunden hat Mitglied Robin Griese sogar die farblosen Figuren bemalt, um dem Spiel einen lebendigeren und einzigartigen Eindruck zu verleihen.
Man sitzt zusammen und kann nebenbei über Gott und die Welt reden.Andreas Kraus
von Brettspielen begeistert
Zudem haben Brettspiele den Vorteil, dass man unter Leute kommt, gesellig zusammensitzt und auch neue Freundschaften knüpfen kann. „Man sitzt zusammen, man trinkt zusammen und man kann nebenbei über Gott und die Welt reden“, so Kraus.
Bei Videospielen gehe das auch, aber meistens nur mit einer gewissen Distanz. Trotzdem lehnt Kraus Videospiele nicht ab. Im Gegenteil. Ab und zu setze er sich noch gerne vor die Konsole.
Brettener Club betont den Lerneffekt von Spielen
Ein anderer Vorteil von Brettspielen sei die Möglichkeit, besonders Kindern gezielt Dinge beizubringen. So gibt es Spiele, die einem das Rechnen beibringen können, oder beim Lernen einer Sprache helfen.
Doch diese Spiele werden bei den Brettspielfreunden eher weniger gespielt. Hier gehe es in erster Linie darum, längere und aufwändigere Spiele zu spielen, für die man sich zu Hause sonst keine Zeit nimmt. Beim jüngsten Treffen spielten die Teilnehmer beispielsweise „Terraforming Mars“, ein Spiel, für das man sich mindestens zwei Stunden Zeit nehmen sollte.
Besonders schön finden die Veranstalter, wie sich Brettspiele im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben. „Bei Monopoly kann es passieren, dass man als Erster rausfliegt und zwei Stunden nur zuschaut“, so Kraus. „Bei moderneren Spielen kann das nicht mehr passieren.“
Auch der Glücksfaktor in Spielen sei minimiert worden, sodass es immer mehr auf Strategie ankomme. „Man hat zwar oft noch Karten, aber mit einem Draft-System“, erklärt Gernert. „Man zieht mehrere Karten und sucht sich eine aus. So macht man das Spiel weniger zufällig.“
Teilnehmerzahl der Brettener Spielfreunde variiert von Treffen zu Treffen
Die Teilnehmerzahl variiert von Treffen zu Treffen, meistens sind es aber 15 Personen. Beim jüngsten Treffen waren es etwas weniger, da in Essen eine Brettspielmesse stattfand. Für den Winter vermuten Kraus und Gernert, dass mehr Personen vorbeikommen als im Sommer. „Im Winter ist ja eher Brettspielzeit.“