Damit hat wohl niemand gerechnet: Die Bushaltestelle „Eichholz“ in Diedelsheim macht im Herbst bundesweit Schlagzeilen. Nach einem BNN-Bericht ziehen Menschen in ganz Deutschland über die Stadt Bretten her, die eine Haltestelle saniert, an der gar kein Bus hält. Zwischenzeitlich interessiert sich sogar die Satiresendung Extra 3 im Fernsehen für das kleine Wartehäuschen.
Jetzt hat sich die Lage wieder beruhigt – und tatsächlich hält inzwischen auch ein Bus am „Eichholz“. Somit stehen Fahrgäste, die dort einsteigen, nicht länger im Regen.
Die Antwort auf die Frage, warum die Stadt die Haltestelle überhaupt saniert hat, ist ziemlich simpel: Zwei Behörden arbeiteten unabhängig voneinander. Für die Sanierung war das Bauamt zuständig.
Zeitgleich änderte die Stadtplanung die Route, weshalb der Bus nach den Sommerferien auf der gegenüberliegenden Straßenseite hielt. Und damit nicht am renovierten Häuschen.
Seit Dezember hält Linie 146 regelmäßig am frisch sanierten Wartehäuschen
Damit der Bus am Wartehaus hält, ändert der Karlsruher Verkehrsverbund auf Wunsch der Stadt die Route. Bretten selbst „dreht“ eine Einbahnstraße und versetzt die Haltestelle „Diedelsheimer Höhe“ am Kauflandparkplatz auf die gegenüberliegende Seite.
Seit Mitte Dezember steuert die Linie 146 regelmäßig das frisch sanierte Wartehäuschen an. So richtig glücklich ist die Stadt Bretten mit dieser Lösung aber noch nicht, wie Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) sagt.
Denn zwei Nachteile dieses Kurses bestehen nach wie vor: Der Bus quetscht sich weiter durch die enge Straße „Am Eichholz“ und er überquert auf dem Weg in die Stadt noch immer den Bahnübergang in Diedelsheim. Mit allen Wartezeiten, die naturgemäß dazugehören.
Gut möglich also, dass die Stadt noch einmal an der 146er Linie „feilt“. Im Gespräch mit den BNN kündigt Nöltner an, er lasse die Route ein oder zwei Jahre so laufen und teste, ob sie sich bewährt.