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Proklamation

Die Brettener Bütt ist wieder zurück

Bei der Proklamation der Bütt auf dem samstäglichen Wochenmarkt in Bretten zeigen sich noch närrische Wissenslücken.

Bütt-Präsident Bernd Neuschl proklamiert die 49. Brettener Bütt vor dem alten Rathaus
Bütt-Präsident Bernd Neuschl proklamiert die 49. Brettener Bütt vor dem alten Rathaus Foto: Florian Ertl

Die Narren sind zurück in Bretten. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause gibt es zu diesem Fasching wieder die Brettener Bütt.

Die Rückkehr von Brettens größter Faschingsveranstaltung geht einher mit der Wiederbelebung weiterer Faschingstraditionen.

So zog am Samstag ein Narrenzug aus Gardetänzerinnen, 11er-Räten und Musikern der Stadtkapelle durch die Brettener Fußgängerzone, ehe Bütt-Präsident Bernd Neuschl die 49. Brettener Bütt vor dem alten Rathaus offiziell proklamierte. Ein Brauch, der so alt, wie die Bütt selbst ist.

Seit fast 50 Jahren zeigt sich der Verein Musikverein/Stadtkapelle Bretten schon närrisch: Der damalige erste Vorsitzende Werner Sailer rief die „Brettener Bütt“ ins Leben. Es ist bis heute die einzige närrische Prunksitzung in der Brettener Kernstadt. Über die Jahre ist sie für manchen Brettener einer der kulturellen Höhepunkte im städtischen Leben geworden.

„Es ist schön, nach drei langen Jahren des Trübsinns und des Wartens hier auf unserem schönen Marktplatz zu stehen und die heiße Phase der Fastnacht einzuläuten“, erklärte am Samstag Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler), der bei der Proklamation ein Grußwort an die versammelten Narren sprach.

Närrischer Rundumschlag bei der Proklamation von Sitzungspräsident Bernd Neuschl

Man dürfe sich in diesen Zeiten von all den aufkommenden Widrigkeiten nicht die Laune verderben lassen. „Die Welt ist an manchen Stellen grausam, das war sie im Übrigen leider immer. Doch der Spaß und die Gemeinschaft sind durchaus in der Lage, sie zu einem besseren Ort zu machen“, so Wolff.

Die Proklamation von Oberfastnachter und Sitzungspräsident Bernd Neuschl war dann ein klassischer Rundumschlag. Von der Bundesregierung bis Klimaschutzaktivisten bekamen alle gesellschaftlichen Akteure ihr Fett weg.

So reimte Neuschl unter anderem: „Ohne Hirn und Arbeitgeber wird man heute Klimakleber.“ Außerdem seien die Grünen mit Forderungen nach Waffenlieferungen zu „Olivgrünen“ geworden.

Den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wollte Neuschl bei seiner Proklamation natürlich nicht ausgeklammert lassen. „Putin die roten Karte zu zeigen, ist unsere Pflicht“, sprach Bernd Neuschl zu den rund 150 Faschings-Enthusiasten sowie Besucherinnen und Besuchern des samstäglichen Wochenmarkts.

Badenerlied und „Bredde Wau Wau“ klappt auf dem Marktplatz in Bretten immer

Nicht jeder Spruch wollte beim Publikum so richtig zünden. „Ich glaube manche müssen sich erst wieder lernen, wie das mit Fasching so funktioniert“, kommentiere Passantin Monika Eisele die teils verhaltenen Reaktionen auf das närrische Treiben.

Zumindest beim Badnerlied, das zum Ende der Proklamation gesungen wurde, wussten die meisten wieder, was zu tun ist.

Gleiches galt für den Schlachtruf der Brettener Narren. Laute „Bredde Wau Wau“-Rufe waren durch die ganze Innenstadt zu hören. Es folgte eine kleine Polonaise über den Marktplatz, begleitet von allbekannten Faschingsschlagern.

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