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Baubetriebshof hat ausschließlich Diesel-Fahrzeuge

Den Energiepreisen ausgeliefert: Die Einsparmöglichkeiten des Brettener Baubetriebshofs sind begrenzt

Arbeiten bei 15 Grad Celsius? Um zu sparen, ist das für die Schreiner und Kfz-Mechaniker des Baubetriebshofs in Bretten derzeit Alltag. Auch die Kollegen draußen helfen, die Energiekosten zu senken.

Unbeheizt: Wenn Baubetriebshofleiter Stefan Lipps in die Fahrzeughalle geht, zieht er sich warm an.
Unbeheizt: Wenn Baubetriebshofleiter Stefan Lipps in die Fahrzeughalle geht, zieht er sich warm an. Doch auch in den Büros ist es mit maximal 19 Grad Celsius übersichtlich warm. Foto: Catrin Dederichs

19 Grad warm ist es in den Büros. Maximal. In der Schreinerei und der Kfz-Werkstatt liegt die Temperatur bei 15 Grad Celsius. Und die Fahrzeughallen und die Lager sind gänzlich unbeheizt: Mit kühlen Räumen trägt der Baubetriebshof in Bretten dazu bei, die Energiekosten der Stadt zu senken.

Doch die Einsparmöglichkeiten sind dort begrenzt. Denn die Mitarbeiter sind viel in der Stadt unterwegs. Und ihre Fahrzeuge fahren allesamt mit Diesel.

Der Preis pro Liter ist um bis zu 45 Cent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, sagt Bauhofleiter Stefan Lipps. „Mit diesen Preisen haben wir zu kämpfen. Der Diesel ist einer der größten Belastungspunkte in diesem Jahr.“

Wegen der Dieselkosten vermeiden die Mitarbeiter unnötige Fahrten

Um unnötige Fahrten zu vermeiden, verbringen die Mitarbeiter ihre Pausen in den Fahrzeugen. Früher sind sie dafür in den Baubetriebshof gekommen. Toiletten nutzen sie in den Schulen oder den Rathäusern. Während Corona ist diese Pausenregel entstanden. Damals, um Kontakte weitgehend zu vermeiden, sagt Lipps. „Und wegen der Dieselkosten behalten wir das jetzt bei.“

Ebenfalls wegen des Diesels habe er die Leerungstouren für die Mülleimer modifiziert. Ansonsten sei der Betriebshof den Kosten jedoch mehr oder weniger ausgeliefert. „Zum Mähen oder zum Winterdienst müssen wir die Mitarbeiter schicken. Daran führt kein Weg vorbei.“

In der Anschaffung kosten kommunale E-Fahrzeuge das doppelte.
Stefan Lipps, Leiter des Baubetriebshofs

Elektrofahrzeuge sieht er derzeit nicht als Alternative. Überhaupt sei E-Mobilität im kommunalen Bereich sehr schwierig. „Es gibt nur wenig Erfahrungswerte, das steckt noch in den Kinderschuhen. Und in der Anschaffung kosten sie das Doppelte“, sagt er.

Zudem sei es oft auch eine Frage der Reichweite, ob ein E-Laster sinnvoll einsetzbar ist. Nicht zuletzt seien die Stromkosten derart stark gestiegen, so dass sich die Frage stelle, ob sich Elektrofahrzeuge rein finanziell betrachtet überhaupt lohnen.

Nebenbei: Die Menschen im Baubetriebshof kommen nach Lipps Worten gut klar mit den kalten Temperaturen in Haus und Gebäuden. „Unsere Mitarbeiter sind unempfindlich“, sagt Lipps. Außerdem hätten sie entsprechend gute Arbeitskleidung wie beispielsweise Softshell-Jacken. Und die Mitarbeiter in der Schreinerei und der Kfz-Werkstatt würden nicht frieren, weil sie körperlich recht schwer arbeiten.

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