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Kosten von rund 4,7 Millionen Euro

Der Bahnhof Bretten wird barrierefrei – doch was ist mit den übrigen Haltestellen?

Laut Personenbeförderungsgesetz hätten alle Bahnhöfe schon vor gut einem Jahr barrierefrei sein sollen. Warum verzögert sich das in Bretten? Immerhin tut sich was. Und nicht nur an der Haltestelle Bretten Bahnhof selbst.

Absperrung der Deutschen Bahn wegen Arbeiten an den Oberleitungen.
Bald geschafft: Noch bis Samstag, 25. Februar, sperrt die Deutsche Bahn die Gleise wegen Arbeiten an den Oberleitungen. Foto: Catrin Dederichs

Am Brettener Bahnhof tut sich was: Schotter liegt auf den Bahnsteigen, Bagger fahren hin und her und Arbeiter laufen auf den Überdachungen. Bretten ist auf dem Weg zum barrierefreien Bahnhof. Wie geht es dort weiter? Und wie sieht es an den übrigen Haltestellen in der Stadt aus? Die BNN geben die Antworten.

Was genau passiert am Brettener Bahnhof?

Nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) bekommen die drei Bahnsteige jeweils eine Aufzugsanlage. Um Platz dafür zu schaffen, passt die Bahn die Unterführung, die Bahnsteigdächer und die Oberleitung inklusive der Masten an. Außerdem erhalten alle drei Bahnsteige eine neue Beleuchtungsanlage.

Was geschieht wann?

Die Arbeiten an der Oberleitung haben schon begonnen. Ende Mai starten die Arbeiten an den Aufzügen. Diese sollen bis Mitte 2024 abgeschlossen sein.

Wie weit schränkt das die Reisenden ein?

Die größten Einschränkungen sind bald schon wieder vorbei. Noch bis an diesem Samstag, 25. Februar, sperrt die DB die Gleise eins, zwei und drei für den Zugverkehr. Außerdem entfallen die S4 und der RE45 zwischen den Bahnhöfen Gölshausen-Industrie und Karlsruhe-Durlach. Es fahren Ersatzbusse. Die weiteren Arbeiten erfolgen laut DB mit nur geringen Einschränkungen für die Fahrgäste. Darüber will die Bahn gesondert informieren.

Was kostet der Umbau und wer bezahlt ihn?

Die Investition am Brettener Bahnhof liegt nach Angaben der DB bei rund 4,7 Millionen Euro. 60 Prozent der Kosten übernimmt die Deutsche Bahn, 20 Prozent das Land Baden-Württemberg und 20 Prozent die Stadt Bretten.

Welche Bahnhöfe in der Stadt sind bereits stufenlos?

Anfang der 2000er hat die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) den Bahnhof Gölshausen-Industrie barrierefrei gebaut. Ebenfalls barrierefrei sind die Haltestellen Bauerbach und Bretten-Schulzentrum. Beide hat die AVG nach Angaben der Pressestelle 2021 komplett erneuert und dabei gleich entsprechend ausgebaut.

Was passiert an den übrigen Bahnhöfen in Bretten?

Alle anderen AVG-Haltepunkte folgen in den nächsten Jahren sukzessive, schreibt die Pressestelle. Aktuell sind demnach die Haltepunkte Bretten Wannenweg, Kupferhälde und Stadtmitte sowie der Bahnhof Gölshausen in der Vorplanung. Solch ein Umbau gehe aber mit längeren Streckensperrungen einher. Aus diesem Grund lege die AVG den Umbau mit anderen Streckenbauarbeiten zusammen. Dadurch würden die Fahrgäste so wenig wie möglich beeinträchtigt.

Wer profitiert von einem barrierefreien Bahnhof?

In erster Linie sollen die Aufzüge mobilitätseingeschränkten Reisenden helfen. Also etwa Menschen, die im Rollstuhl sitzen oder einen Rollator benutzen. Aber auch Reisende mit Kinderwagen, schwerem Gepäck oder Fahrrädern profitieren davon.

Das Personenbeförderungsgesetz nennt den 1. Januar 2022 als Zieltermin für vollständige Barrierefreiheit. Woher rührt die Verzögerung?

Laut DB war eine Umsetzung am Bahnhof Bretten zum Januar 2022 nie geplant und zeitlich auch nicht umsetzbar. Vielmehr dauere die Planungs- und Genehmigungsphase oft länger als die Bauarbeiten. Seit Anfang 2017 arbeitet die Bahn an den Plänen für Bretten. Die AVG schreibt, sie verfolge das Ziel, den Fahrgästen im gesamten Verbundgebiet des Karlsruher Verkehrsverbundes so schnell wie möglich barrierefreie Haltestellen zu bieten. In den nächsten Jahren liege der Fokus ganz stark auf der Linie S4. Diese soll zwischen Karlsruhe und Heilbronn modernisiert, barrierefrei und infrastrukturell ausgebaut werden.

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