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Gestiegene Teilnehmerzahl

Pro Person fließt ein halber Liter Blut: 210 Spender kommen nach Oberderdingen-Flehingen

Beim Blutspendetermin des Deutschen Roten Kreuzes in der neuen Flehinger Schlossgartenhalle haben sich die Zahlen gegen den Trend nach oben entwickelt. Vor der Spende brauche man keine Angst zu haben, sagen Teilnehmer.

Erstspender: Marko Haussler aus Oberderdingen (liegend) wurde von seiner Frau motiviert. Foto:
Erstspender: Marko Haussler aus Oberderdingen (liegend) wurde von seiner Frau motiviert. Foto: Claudia Pospieszczyk

Blut ist in der neuen Flehinger Schlossgartenhalle in Strömen geflossen. Rund 210 Frauen und Männer kamen zum Blutspendetermin des Flehinger Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). „Der Termin ist vollständig ausgebucht“, freute sich Kevin Arz, Vorsitzender und Jugendleiter des Vereins. Lena Dochat, Referentin des DRK-Blutspendediensts für den Landkreis Karlsruhe, war mit dem Ergebnis ebenfalls sehr zufrieden.

Entgegen früherer Termine mit rund 170 Personen stieg die Spendenbereitschaft in Flehingen nun sogar. Der Anstieg steht im Kontrast zu den bundesweiten Zahlen. Im Juni hatte Gerda Hasselfeldt als DRK-Präsidentin die rückläufige Spendenbereitschaft öffentlich bemängelt und auf eine bundesweit kritische Versorgungslage hingewiesen.

Angst vor Nadeln ist keine Ausrede

Bereits zum zehnten Mal ging der Flehinger Florian Pfersching zum Aderlass. „Mir ist wichtig, den Verein zu unterstützen“, sagte der junge Mann. Er ermunterte mit den Worten „nicht nachdenken, sondern einfach machen“ zur Nachahmung. Ihre Angst vor Ärzten und vor Nadeln ist für Daniela Vincon keine Ausrede, sich um eine Blutspende zu drücken. „Ich finde das wichtig und es tut auch überhaupt nicht weh. Man sollte nie vergessen, dass man selbst in eine Lage kommen kann, in der man Blut braucht“, mahnte die junge Mutter aus Flehingen.

Doch wie läuft so ein Spendentermin eigentlich ab? Für die acht Helfer des Flehinger DRK-Ortsvereins aus den Abteilungen Bereitschaft sowie Wohlfahrts- und Sozialarbeit war es ein langer Tag mit rund zehn Stunden Arbeit. Mittags brachten sie die Materialien in die neue Schlossgartenhalle. Mit weiteren acht Mitarbeitern aus den Reihen der beiden Entnahmeteams begann der Aufbau in der Halle. Unter anderem standen zwölf mobile Betten in der Halle. Die Blutspender hatten einige Corona-Auflagen zu beachten.

Nach der Handdesinfektion bekam man am ersten Anmeldeplatz am Eingang eine Maske. Von dort ging es in die Halle zu einem weiteren Anmeldeplatz. Wer schon einmal Blut gespendet hatte, zeigte dort neben dem Personalausweis auch seinen Blutspenderausweis vor. Weiter ging es zu einem Untersuchungsplatz. Dort überprüften DRK-Verantwortliche den Blutdruck des Spenders, die Körpertemperatur und über einen Tropfen Blut aus dem Finger auch den Hämoglobinwert des Blutes.

Nachdem ein Arzt grünes Licht zur Blutspende gab, ging es weiter zum Entnahmeplatz auf eine Liege. Pro Person floss ein halber Liter des roten Lebenssafts in einen Beutel. Die Blutentnahme dauerte zwischen sechs bis zehn Minuten. Danach bekam man einen leichten Druckverband.

„Ich habe keinerlei Probleme bei der Blutentnahme gehabt und halte mich nach der Spende noch an die empfohlene Ruhezeit von rund zehn Minuten“, berichtete Marko Haussler. Der Oberderdinger trat zum ersten Mal zum Aderlass an. „Meine Frau spendet regelmäßig und hat mich motiviert.“

Schnitzel und Kartoffelsalat zum Mitnehmen

Für den Heimweg gab es pro Spender ein Schnitzel und Kartoffelsalat zum Mitnehmen. Wer spenden möchte, sollte zuvor ausreichend essen und rund zwei Liter Flüssigkeit trinken. „So gut vorbereitet sollte man dann bei der Blutspende keine körperlichen Probleme bekommen“, sagte Hildegard Lansch, der die Terminleitung an diesem Tag oblag.

Nach der Blutspende seien am Entnahmetag Alkohol und Sport tabu. „Wenn man die Voraussetzungen erfüllt, kann man bis zum 73. Lebensjahr Blut spenden“, sagte Johannes Zink, stellvertretender Vorsitzender des Flehinger DRK-Ortsvereins. Frauen dürften viermal im Jahr spenden, Männer sogar sechsmal. Zwischen den einzelnen Blutentnahmen müssten mindestens 56 Tage liegen.

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