
Am 23. und 24. Dezember ist es an rund 150 Standorten in über 120 Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg möglich, sich kostenlos auf das Coronavirus testen zu lassen. Die insgesamt 80.000 kostenlosen Antigen-Schnelltests, die dafür zur Verfügung stehen, sind aus der Notreserve des Landes.
Einer dieser Standorte war „Am Gottesackertor 18“ in Bretten. Am Samstagnachmittag hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Region Karlsruhe, der mit der Durchführung dieser Tests betraut war, jedoch mitgeteilt, dass in der Melanchthonstadt doch keine Corona-Tests angeboten werden.
Gesundheitssystem soll geschont werden
„Vergangene Nacht wurden wir vom Landkreis Karlsruhe schriftlich gebeten, die Aktion nicht durchzuführen, da diese Aktion durch die positiven Testergebnisse das ohnehin überlastete Gesundheitsamt und die Abstrichstellen ausgerechnet an den Feiertagen zusätzlich belasten wird“, teilt der ASB mit.
Zudem würden eventuelle negative Testergebnisse „die Menschen in falsche Sicherheit wiegen“, was „unvorhersehbare Folgen“ haben könne. Auch in Karlsruhe, wo Standorte auf dem historischen Marktplatz sowie in der Durlacher Karlsburg geplant waren, wird es laut ASB keine Schnelltestungen geben.
„Ungeachtet dessen, dass der ASB davon ausgeht, dass Menschen über die Feiertage ohnehin ihre Eltern oder Großeltern besuchen, kommt es für uns nicht in Frage, eine solche Aktion gegen den ausdrücklichen Wunsch der Gebietskörperschaften durchzuführen, der nach deren Aussage nahezu alle nordbadischen Landräte umfasst“, betont Christian Quiring, der beim ASB Region Karlsruhe für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Man habe „großen Respekt vor der Leistung der Städte und Landkreise beim Bewältigen der Corona-Pandemie“, so Quiring. Allerdings gibt es seitens des ASB hinsichtlich der kurzfristigen Absage auch kritische Töne: „Wir bedauern außerordentlich, dass es zu dieser Absage kommt, sowie die Verwirrung, die dadurch entstanden ist. Nach unserer Auffassung ist dies auf die fehlende Information und Einbindung der Städte und Landkreise durch das Sozialministerium zurückzuführen, die nicht oder zumindest nicht ausreichen erfolgt zu sein scheint.“
Die Antigen-Schnelltests, die der ASB Region Karlsruhe für die geplante Aktion vom Sozialministerium erhalten hat, werde man „diesem selbstverständlich umgehend zurückgeben“, versichert Quiring.