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Von der Melanchthon- in die Klingenstadt

Ein XXL-Luther-Kopf des Brettener Fotokünstlers Tom Rebel hängt nun in Solingen

Mit seinem XXL-Kunstprojekt „Dialog.Disput.Erneuerung.“ hat der Brettener Fotokünstler im Jahr 2017 anlässlich des Brettener Stadtjubiläums für Aufsehen gesorgt. Auf die Werke des für die BNN tätigen Fotografen wurde man sogar in Solingen aufmerksam.

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Luther in Solingen: Ein vom Brettener Fotokünstler Tom Rebel gestalteter XXL-Luther-Kopf hängt nun an der Lutherkirche in der Klingenstadt Solingen. Foto: Christian Kowol

Anlässlich des Brettener Stadtjubiläums hatte Tom Rebel das XXL-Kunstprojekt „Dialog.Disput.Erneuerung.“ entworfen.

Dabei wurden im Jahr 2017 in der Kernstadt sowie den Stadtteilen insgesamt 23 übergroße Werke des Fotokünstlers aus der Großen Kreisstadt an Wände von Kirchen, Privat- und Gewerbegebäuden sowie von öffentlichen Gebäuden angebracht.

Darauf zu sehen waren unter anderem die Konterfeis von Philipp Melanchthon, Brettens bekanntestem Sohn, und von Reformator Martin Luther.

Überregionale Aufmerksamkeit

Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) erklärte damals stolz, dass die ganze Melanchthonstadt „eine riesengroße Galerie“ sei und freute sich über die überregionale Aufmerksamkeit.

Ein neuer Luther-Kopf im XXL-Format hängt seit einiger Zeit auch in Solingen an der Fassade der dortigen Lutherkirche.



„Das ist eine tolle Sache und es freut mich, dass man 2017 sogar in Solingen auf mich und mein Kunstprojekt aufmerksam wurde“, erklärt Rebel, der als Fotograf regelmäßig für die BNN und dort vor allem für die Brettener Nachrichten im Einsatz ist.

50 Quadratmeter großes Kunstwerk

„Anders als 2017 bilden beim Solinger Luther holzschnittartige Gestaltungselemente die Grundlage des Porträts. Sie beziehen sich klar auf die Historie und die Zeit noch vor dem Buchdruck. Ergänzt werden sie durch amorphe und grafische Linien, die wie gezeichnet wirken“, sagt Rebel zu dem 50 Quadratmeter großen Kunstwerk der Klingenstadt und führt aus: „Ein weiteres auffälliges Moment im neuen Porträt sind die verschiedenen Schichten bunter Quadrate beziehungsweise Pixel, die mit ihrer Transparenz und unterschiedlichen Größen eine räumliche Tiefenwirkung entstehen lassen.“

Solingens Bezirksbürgermeister ist begeistert

Diese würden „symbolisch für die im Moment allgegenwärtige Digitalisierung“ stehen, die wiederum „unsere Welt ähnlich wie seinerzeit der Buchdruck“ verändern werde, so Rebel: „So ergibt sich allein durch die grafischen Elemente innerhalb dieses Porträts ein Spannungsbogen vom Mittelalter hin zur Neuzeit.“

Verantwortlich dafür, dass einer von Rebels XXL-Luther-Köpfen überhaupt den Weg von der Melanchthon- in die Klingenstadt fand, ist Solingens Bezirksbürgermeister Hansjörg Schweikhart (CDU). Der gebürtige Kurpfälzer lebt seit 1967 in der kreisfreien Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen, hat jedoch nach wie vor verwandtschaftliche Verbindungen nach Bretten und ist so auch 2017 auf Rebels Kunstprojekt aufmerksam geworden.

Anlässlich des damaligen Stadtjubiläums besuchte Schweikhart die Melanchthonstadt und war sofort hellauf begeistert von Rebels Kunstwerken. Vor allem der Luther-Kopf hatte es ihm angetan. Schließlich ist Schweikhart in Solingen auch Vorsitzender des Bauvereins Lutherkirche, der sich seit Jahren für das architektonische Wahrzeichen Solingens einsetzt.

Die Lutherkirche feierte 2021 ihren 120. Geburtstag – und als Geschenk gab es das Rebel-Kunstwerk, das nun an dem rund 80 Meter hohen Kirchturm hängt.

Diskussionen sind ausdrücklich erwünscht

„Die leuchtenden Farben bringen unserer Lutherkirche einen neuen nicht gekannten Glanz. Das Transparent wird sicherlich zu Diskussionen anregen – und das ist durchaus gewünscht“, betont Schweikhart.

Eigentlich wollte der Solinger Bezirksbürgermeister 2017 den Luther-Kopf in Übergröße, der ihn bei seinem Besuch in Bretten so beeindruckt hatte, für die Lutherkirche erwerben. Doch da dieses Transparent bereits verkauft war, gab Schweikhart für das Solinger Gotteshaus kurzerhand einen eigenen Luther-Kopf in Auftrag.

„Tom Rebel hat mir dann den Vorschlag gemacht, die Konturen des Cranach-Luther-Kopfes beizubehalten und farbenfroher zu entwickeln“, berichtet Schweikhart, der von dieser Idee begeistert war: „Denn so kann sich das Transparent mehr vom dunklen Hintergrund der Kirche abheben.“

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