Der Brettener Gemeinderat hat grünes Licht für die Planung eines Radwegs zwischen Bretten und Großvillars gegeben, den das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe entlang der Landesstraße 1103 bauen will. Die Stadt war dazu als Träger öffentlicher Belange um eine Stellungnahme gebeten worden.
Favorisiert wird eine Trasse, die von der Kupferhälde über das Derdinger Brünnle zur L 1103 führt, diese Straße dann bei den Hetzenbaumhöfen überquert und auf der Südseite entlang der Landesstraße bis zum Großvillarser Kreisel führt. Zwei weitere Varianten hielten die Planer für weniger geeignet.
Verbesserung des Radwegenetzes
Der Neubau des Radwegs zwischen Bretten und Großvillars beträgt knapp vier Kilometer. Rund 1,5 Kilometer davon liegen auf Brettener Gemarkung. Durch die Planung sollen die Radweglücken zwischen den beiden Gemeinden geschlossen werden, so dass ein durchgängiger Radweg von Bretten nach Oberderdingen führt.
Die Stadt Bretten begrüßt die Planung des Regierungspräsidiums. Durch den Ausbau des Radwegenetzes werde die Qualität des Radverkehrs deutlich verbessert. Und im Gegensatz zu den anderen Varianten könne hier das Risiko von Verkehrsunfällen durch Querungen minimiert werden.
Bedenken wegen Querung
Die Radwegplanung stieß im Brettener Rat durchweg auf Zustimmung. Das sei ein gut durchdachter Radwegausbau, erklärte Isabel Pfeil (CDU). Auch Ute Kratzmeier (Grüne) signalisierte die Zustimmung ihrer Fraktion für das Vorhaben, das geeignet sei, mehr Pendler aufs Rad zu locken. Wie aber solle die Querung erfolgen?
Diese Frage beschäftigte auch andere Fraktionen. Die SPD würde laut Valentin Mattis eine Querung der L 1103 lieber vermeiden. Jörg Biermann (Aktive) gab zu bedenken, dass es etwas abseits der Landesstraße bereits einen Schnellradweg von Bretten über Großvillars nach Oberderdingen gebe und man den Bürgern gut erklären müsse, warum ein neuer Radweg entlang der L 1103 notwendig sei.
Tempolimit und Bedarfsampel
Auch über eine sichere Querungsmöglichkeit hatte sich das Amt für Stadtentwicklung und Baurecht Gedanken gemacht und dem Regierungspräsidium drei Möglichkeiten vorgeschlagen.
Dabei handelt es sich zum einen um eine Fahrradbrücke über die L 1103, zum anderen um die Einrichtung einer Bedarfsampel oder zum dritten um die Reduzierung der dort zulässigen Höchstgeschwindigkeit von derzeit 80 Stundenkilometern als Querungshilfe. Diese Vorschläge soll die Behörde nun prüfen.
Fahrrad-Club sieht Sicherheitsrisiko
Mittlerweile hat sich auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) zu dieser Radwegplanung zu Wort gemeldet. Man begrüße dieses Vorhaben ausdrücklich, doch leider fehle bislang eine sichere Querungsmöglichkeit der L 1103, heißt es. „Aus der Planung geht hervor, dass Radfahrer die L 1103 zukünftig auf Höhe Burkardhof kreuzen sollen.
Diese Kreuzung ist von Bretten kommend schwer einsehbar und stellt für Fahrradfahrer ein beträchtliches Sicherheitsrisiko dar. Nahende Autos werden spät erkannt, mit hoch gewachsenem Mais oder Getreide wird die Situation im Sommer noch schlechter sein“, erklärt Daniel Priem aus Bretten für den ADFC.
Radbrücke vorgeschlagen
Mit Blick auf die Unfallstatistik seien aufgrund der hohen Geschwindigkeiten des Kfz-Verkehrs gerade solche Kreuzungen besonders unfallträchtig. Um nicht nur Freizeitradler, sondern auch Berufstätige und Schüler für die Nutzung des Rades im täglichen Leben zu gewinnen, stelle eine sichere Infrastruktur eine Grundvoraussetzung dar.
„Wir möchten als sichere Querungsmöglichkeit eine Radbrücke über die L 1103 auf Höhe des Wanderparkplatzes zwischen Schwarzerdhof und bisher geplanter Querung der L 1103 vorschlagen“, bekundet der Brettener ADFC-Aktive. Eine solche Brücke verkürze nicht nur den bisher geplanten Neubau, sondern auch die Wegstrecke für Fahrradfahrer von Oberderdingen/Großvillars nach Bretten um rund 600 Meter.
Darüber hinaus können auch insbesondere solche Bauwerke, die explizit für den Fahrradverkehr ausgelegt sind, die Attraktivität des Fahrradfahrens spürbar steigern. Vorhaben wie diese könnten aus dem Förderprogramm „Stadt&Land“ des Bundes gefördert werden.