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Zeremonie auf einem Spielplatz

Erstes Tauffest im Freien in Bretten: Am Bachlauf ist Platz für 14 Täuflinge und ihre Familien und Gäste

Angehörige der Taufkinder, aber auch Besucher ohne Bezug zu den Täuflingen erleben einen besonderen Gottesdienst. Dabei erklingt auch Überraschendes.

Julian schaut zu, wie sein Bruder Felix nach der Taufzeremonie die Taufkerze des Täuflings anzündet. Links der große Bruder Tristan und im roten Kleid die Mutter der Geschwister Manuela Lintz. Sie sind aus Diedelsheim angereist.
Täufling Julian schaut zu, wie sein Bruder Felix die Taufkerze anzündet. Daneben stehen der große Bruder Tristan und im roten Kleid die Mutter, Manuela Lintz. Foto: Eva Filitz

Ihr erstes Tauffest im Freien feierte die Evangelische Kirche Region Bretten am Sonntag auf dem Spielplatz Am Schneckenberg mit vielen Angehörigen, aber auch anderen Gästen der Zeremonie. Den 14 angemeldeten Täuflingen und ihren Familien widmeten sich die Dekanin Ulrike Trautz, die Pfarrerinnen Martina Tomaides und Susanne Knoch und Pfarrer Ralph Bönninger, die auch abwechselnd predigten. Auch die Kantorin Bärbel Tschochohee, die indischen Gäste Amita Tita und Elia Major und Bläser der Posaunenchöre aus Bretten und Gölshausen wirkten mit.

 „Es gibt gute Gründe für die Taufe, gute Gründe für Gebete. Beides ist Ausdruck meiner Verbindung zu Gott und zugleich zu der weltweiten Gemeinschaft der Christen“, begrüßt die Dekanin die vielen Gäste. Darunter sind viele Angehörige der Taufkinder, aber auch Besucher ohne Bezug zu den Täuflingen, die an diesem besonderen Gottesdienst teilhaben wollen.

Frauen aus indischer Partnerregion singen ein Tauflied

Nicht nur deutsche Kirchenlieder erklingen. Amita Tita und Elia Major, Mitglieder der christlichen Gemeinschaft in der indischen Partnerregion Malabar, tragen ein indisches Tauflied vor. Die Kantorin stimmt zur Begleitung eine indische Harmonika an. „Auch Singen ist eine Gabe Gottes und verbindet Menschen zu einer harmonischen Gemeinschaft über alle Grenzen hinweg“, sagt sie. Das können die Zuhörer erleben.

14 Kinder werden nicht einzeln nacheinander, sondern in vier Gruppen getauft. Die jeweiligen Gruppen versammeln sich an verschiedenen Stellen des Bachlaufs. Dort finden dann die Taufzeremonien statt.

„Leben aus der Quelle“ hatte die Gemeinde gesungen. Doch nicht nur Wasser sei eine unverzichtbare Lebensquelle, auch die Gnade und der Segen Gottes schenkten ein erfülltes Dasein, lautet eine der Predigtaussagen.

Ältere Brüder begleiten den Jüngsten durch die Taufzeremonie

Den dreieinhalb Jahre alte Julian tauft die Dekanin als erstes der vier Kinder in seiner Gruppe. Der Junge beugt den Kopf, kühles Wasser aus der Hand der Dekanin benetzt sein Haar. Dann hört er seinen Taufspruch: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Dabei sitzen seine zwei älteren Brüder neben ihm.

Sein Bruder Felix, inzwischen elf Jahre alt und vor Jahren auch als Kleinkind getauft, antwortet nachdenklich auf die Frage nach seinem Empfinden: „Ich habe das Gefühl, dass Gott mich beschützt und mir den Weg zwischen Gut und Böse zeigt. Und wenn ich trotzdem mal was richtig Dummes gemacht habe, bedrückt mich das sehr und ich denke darüber nach, wieso das geschehen konnte.“

Es ist uns wichtig, dass auch unser Jüngster getauft wurde.
Manuela Lintz
Mutter eines Täuflings

„Auch wenn wir keine regelmäßigen Kirchgänger sind, werden in unserer Familie christliche Werte gelebt“, sagt die Mutter Manuela Lintz. Die Familie ist aus Diedelsheim zu der Zeremonie gekommen. „Es ist uns wichtig, dass auch unser Jüngster getauft wurde.“ Julians ältester Bruder Tristan ist 13 Jahre alt und beginnt demnächst mit dem Konfirmandenunterricht. Dazu passt eine Zeile aus einer der Fürbitten am Ende des feierlichen, aber auch fröhlichen Tauffestes: „Herr, gib, dass wir den Kindern eine Welt übergeben, in der sie leben können.“

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