Es ist gute Tradition und der CDU Stadtverband Bretten setzt diese Tradition auch unter seinem jungen Vorsitzenden Daniel Kößler fort: die Feierstunde zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober. Knapp die Hälfte des rund einhundert Mitglieder starken Stadtverbandes waren der Einladung in den Bürgersaal des Alten Rathauses gefolgt. Kößler, dezent in schwarz (Anzug), rot (Hemd) und gold (Krawatte) gekleidet, konnte neben den Landtagsabgeordneten Uli Hockenberger und Ansgar Mayr auch Bürgermeister Michael Nöltner und Alt-OB Paul Metzger sowie einige Stadträte begrüßen.
CDU-Politiker aus Bretten wirbt für friedliches Miteinander
Kößler, der die deutsche Teilung aufgrund seiner Jugend nicht mehr aus eigenem Erleben kennt, nannte in seiner Begrüßung „die Bewahrung des inneren Friedens in der Gesellschaft“ als eine wichtige Motivation für sein eigenes politisches Engagement. Landtagsabgeordneter Ansgar Mayr, gern gesehener Gast der Brettener CDU, zitierte in seinem Grußwort mit „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört“ zwar das inzwischen geflügelte Wort des ehemaligen SPD-Kanzlers Willy Brandt, erinnerte dann aber daran, dass es Helmut Kohl und die CDU gewesen sei, die maßgeblich die deutsche Wiedervereinigung vorangebracht hätten.
Festrede erinnert an Wiedervereinigung
Für die Festansprache konnte Thomas Blenke aus Calw, langjähriger Landtagsabgeordneter und seit 1. Juli Staatssekretär im Innenministerium, gewonnen werden. Die durch die Wiedervereinigung Deutschlands gewonnene Freiheit sei nach mehr als 30 Jahren bei vielen Menschen zu einer Selbstverständlichkeit geworden, so Blenke, weshalb es umso wichtiger sei, „an die Wiedervereinigung zu erinnern und sie zu feiern.“
Blenke beschwor das Miteinander und den Zusammenhalt der Gesellschaft und blickte mit Sorge auf das Erstarken der AfD, was zu spontanem Applaus bei seinen Zuhörern führte. Helmut Kohl habe mit Mut und Entschlossenheit die Gelegenheit zur Wiedervereinigung ergriffen. „Dies ist die größte historische Leistung in der jüngeren deutschen Geschichte“, so Blenke. „Hierfür gab es nur ein kurzes Zeitfenster und das hat Helmut Kohl erkannt und genutzt.“
Frieden ist keine Selbstverständlichkeit mehr
Heute sei Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit mehr, bedauerte Blenke, der den Beistand für die Ukraine bekräftigte, aber gleichzeitig zur Besonnenheit mahnte, die Ausweitung des Krieges auf weitere Länder unbedingt zu verhindern. „Der europäische Gedanke ist das größte Friedensprojekt der Menschheit, das uns Chancen auf Frieden und Wohlstand beschert.“ Nur ein geeintes Europa könne das Weltgeschehen mitgestalten. Daher gelte es, die Demokratie zu feiern - sie aber auch zu schützen.
Mit dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne endete der offizielle Festakt. Passenderweise veranstaltete die freiwillige Feuerwehr Bretten parallel ihren „Fireday“ – Leistungsschau und Mitgliederwerbung zugleich – auf dem Marktplatz. Staatssekretär Thomas Blenke, auch zuständig für Rettungswesen und Bevölkerungsschutz, nutzte die Gelegenheit für einen Besuch vor Ort.