Der Geruch von verbranntem Holz und geröstetem Fleisch liegt in der Luft und verbreitet sich über die Gärten der Nachbarschaft. Eine Situation, die vor allem die lauen Sommerabende auszeichnet.
Grillen ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung und häufig trifft man sich dazu mit der Familie oder Freunden. Für den Wahl-Bauschloter Michael Holz trifft das ebenfalls zu.
Als Jugendlicher hat er bei den Pfadfindern das Kampieren und Kochen im Freien kennen und lieben gelernt und praktiziert es auch heute als Pensionär noch gerne.
„Es gibt nichts Schöneres, als ein saftiges Stück Fleisch zu grillen und dazu in Gesellschaft einen guten Wein oder ein kaltes Bier zu genießen. Eigentlich bevorzuge ich einen einfachen Holzkohlegrill, aber zur Not tut es auch ein Gasgrill“, sagt Holz.
Für welches Grillgerät man sich entscheidet, ist überwiegend abhängig davon, wie es eingesetzt werden soll. Fachkundigen Rat und die entsprechenden Geräte bietet das Fachgeschäft „Grillsache“ in Bretten.
Chefin Sabine Schönleber bietet hier neben der Beratung zum Technikangebot auch Grillkurse an. „Das geht jetzt wieder so richtig los, nachdem Corona für einen längeren Stau gesorgt hat“, sagt Schönleber.
„Ob Holzkohle- oder Gasgrill ist eigentlich egal. Hauptsache, die Hitze bleibt drin“, meint ihr Mitarbeiter Markus Hohmann. Der Gasgrill sei schnell einsatzbereit und qualmt nicht, was insbesondere auf dem Balkon oder der Terrasse von Vorteil sei.
Grillen ist nicht mehr reine Männersache
Nach der Beobachtung von Schönleber gehe der Trend inzwischen dazu, komplette Menüs am Grill zu kochen, nur Grillen sei out. Auch ist das Grillen nicht mehr reine Männersache, stellt sie fest. Neue Grillgeräte schaffen auch neue Möglichkeiten.
Aber neben der neuen Technik sieht Schönleber auch Veränderungen beim Verbraucherverhalten. Der Trend aus Amerika, andere Fleischstücke fürs Grillen zu verwenden, höhere Anforderungen an die Qualität des Grillgutes und die Lust Neues auszuprobieren, kennzeichnen nach ihrer Beobachtung die aktuelle Entwicklung.
Den Wunsch seiner Kunden nach hoher Qualität bestätigt Metzgermeister Axel Zickwolf von „Bon Appetit“ aus Bretten. Fleisch von Rind, Schwein, mageres Geflügel, Lamm sowie verschiedene Würste seien weiter gefragt.
Wer grillen will, braucht Zeit, Geduld und Spaß.Axel Zickwolf, Metzgermeister
Doch beobachte er auch einen Hang, Neues auszuprobieren. „Handwerkliche Qualität und Tierwohl sind wichtige Aspekte, doch beim Preis muss man die richtige Balance finden. Und es muss für jeden bezahlbar sein. Wer grillen will, braucht Zeit, Geduld und Spaß.“
Auch Metzgermeister Jürgen Fritz von der Metzgerei „Fünf Schneeballen“ in Flehingen bestätigt die Nachfrage nach Qualität.
Eine Alternative zu Fleisch gibt es. Ein Blick in einschlägige Kochbücher oder ins Internet lassen nicht nur Vegetarier- oder Veganerherzen höher schlagen, so vielfältig sind die Möglichkeiten.
Für viele Brettener ist Kochen am offenen Feuer, auch von mehrgängigen Menüs, keine neue Erscheinung. Seit vielen Jahren wird zum Beispiel beim Peter-und-Paul-Fest Leckeres und Schmackhaftes am Lagerfeuer gekocht, gegart und gebraten.
