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Zu wenig Anmeldungen

Grundschule in Bretten-Büchig bleibt für weitere zwei Jahre geschlossen

Im September fehlten die Lehrer, jetzt fehlen die Schüler. Und so bleibt die Grundschule in Bretten-Büchig weiterhin geschlossen. Einige Bürger sehen darin das Ende der Grundschule in ihrem Ort.

Auch in den kommenden zwei Jahren bleiben die Stühle wohl auf den Tischen in der Büchiger Grundschule.
Auch in den kommenden zwei Jahren bleiben die Stühle wohl auf den Tischen in der Büchiger Grundschule. Seit fast einem Jahr steht die Schule leer. Foto: Catrin Dederichs

Anfang September fehlten die Lehrer, jetzt fehlen die Schüler. Und deshalb bleibt die Grundschule in Bretten-Büchig für weitere zwei Jahre geschlossen. Die Anmeldezahlen reichen aktuell nicht aus, um zwei Klassen zu bilden. Alternativ möglich wäre nur eine sogenannte Familienklasse gewesen. Sprich: Die Schüler aller vier Jahrgänge sitzen in einer Klasse. Das berichtet Wolfgang Halbeis, geschäftsführender Schulleiter der Brettener Schulen.

Die Stadt Bretten teilt auf Anfrage mit, die Stadtverwaltung habe „alles dafür getan, dass die Grundschule schnellstmöglich wieder in Betrieb gehen kann“. Leider ließen das die Anmeldezahlen aber nicht zu. Zudem liege die Entscheidung darüber beim Oberschulamt.

Es bleibt ruhig in der Martin-Judt-Grundschule in Büchig. Viele Eltern haben sich dagegen entschieden, ihre Schüler von Neibsheim zurück nach Büchig zu schicken.
Es bleibt ruhig in der Martin-Judt-Grundschule in Büchig. Viele Eltern haben sich dagegen entschieden, ihre Schüler von Neibsheim zurück nach Büchig zu schicken. Foto: Catrin Dederichs

Anfang September hatte die kleinste Grundschule im Landkreis Karlsruhe Schlagzeilen gemacht. Damals erfuhren die Eltern und Schüler in der letzten Ferienwoche, dass die Schule nach den Ferien geschlossen bleibt. Grund war, dass mehrere Lehrer wegen Krankheit ausfielen.

Erst- bis Drittklässler fahren seither nach Neibsheim. Die Viertklässler beenden ihre Grundschulzeit an der Johann-Peter-Hebel-Schule in Bretten. Laut Staatlichem Schulamt betrifft das 30 Kinder. Im Gespräch mit dieser Redaktion versicherte das Schulamt seinerzeit, dass es die Schule im Schuljahr 2023/24 „nach Möglichkeit wieder öffnen will“.

Eltern konnten zwischen Neibsheim und Büchig wählen

Dass das nun doch nicht möglich ist, liegt zum Teil an den Eltern. Sie konnten wählen, ob ihre Kinder im kommenden Schuljahr zurück nach Büchig gehen oder in Neibsheim bleiben. Die Entscheidung fiel laut Ortsvorsteher Uve Vollers vielfach zugunsten des Nachbarorts. Zudem ist die Anzahl der neuen Erstklässler übersichtlich. „Daher fehlen uns für die nächsten zwei Schuljahre tatsächlich die Schüler“, sagt er.

Manche sehen darin das Ende unserer Grundschule.
Uve Vollers, Ortsvorsteher

Das Thema beschäftige weiterhin den ganzen Ort, sagt Uve Vollers. „Manche sehen darin ein Ende unserer Grundschule.“ Er selbst bleibt aber optimistisch. Für das Schuljahr 2025/26 gebe es bereits jetzt mindestens 22 ABC-Schützen. „Und hierbei ist das Neubaugebiet noch nicht miteinbezogen.“

Vollers hofft und wünscht, dass die Grundschule dann reaktiviert wird. „Es fehlt sonst etwas“, sagt er. Er bezeichnet die Grundschule als wichtigen Teil der dörflichen Kultur. Sie fördere die Kommunikation und sorge für Zuwachs in den Vereinen. „Ohne Vereine verliert ein Stadtteil wie Büchig viel an Identität.“

Zuversichtlich ist der Ortsvorsteher auch, weil die Stadt erst vor wenigen Jahren unter anderem in den Pausenhof und in eine neue Schulküche investiert hat. Nach Angaben von Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) waren das rund 200.000 Euro. Dazu sagt Vollers: „Man nimmt dieses Geld nicht kurzfristig in die Hand, wenn man eine Schule schließen möchte.“ Dies bestätigt auch Pressesprecher Marcel Winter: „Die Stadt steht grundsätzlich zum Schulstandort Büchig.“

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