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Besuch aus Berlin zum Thema Umgehungsstraße

Gute Chancen für Verkehrsentlastung mit Tunnel im Brettener Süden

Bretten erstickt im Verkehr, eine Umgehungsstraße soll Entlastung bringen. Doch welche Variante ist die beste? Und wann kommt sie? Dazu hat der CDU-Landtagskandidat einen Vertreter des Bundesverkehrsministeriums eingeladen und die Pläne vor Ort begutachtet.

Leute mit  Plänen an Straße
Dicke Luft am Kreisel: Während sich (von links) Steffen Bilger, Ansgar Mayr, Michael Nöltner, Martin Knecht, Joachim Kößler und Waltraud Günther-Best über die Pläne beugen, rollt der Schwerlastverkehr vorbei. Foto: Tom Rebel

Wann kommt die lang ersehnte Verkehrsentlastung für Bretten? Tag für Tag rollen tausende Fahrzeuge auf der B294 durch die Stadt. In zehn Jahren werden täglich 18.000 in Höhe von Lidl/Kaufland sein und 19.000 auf der Pforzheimer Straße beim Hagebaumarkt.

Rund 5.000 davon sind Lastwagen. Die Brettener brauchen allerdings keine Zahlen, um diese immense Verkehrsbelastung zu begreifen, sie kennen sie aus der alltäglichen Erfahrung. Ein Umgehungsstraße soll zumindest einen guten Teil aus der Stadt heraushalten. Pläne dafür gibt es bereits seit Jahrzehnten. Doch umgesetzt wurden sie bislang nicht. Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache. Ein Vertreter des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) hat sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht.

Zwei Varianten sind in der Planung

Bereits im Mai hatte das Regierungspräsidium Pläne für eine solche Ortsumgehung mit zwei Varianten vorgestellt, die auch ans Bundesverkehrsministerium weitergereicht wurden. Am Montag war Staatssekretär Steffen Bilger, zu Gast in Bretten und konnte am ovalen Kreisel live erleben, was dort an Pkw- und Schwerverkehr durch die Stadt röhrt. Eingeladen hatte ihn der CDU-Landtagskandidat Ansgar Mayr, ein alter Freund aus Junge-Union-Zeiten. Der beschrieb die B294, die Bretten quert, als Störfaktor in vielerlei Hinsicht. Einmal wegen der übermäßigen Verkehrsbelastung, zum anderen wegen der gewünschten Gartenschau, deren Hauptareal genau dort liegen soll, wo jetzt noch der Verkehr vierspurig durch die Stadt rollt.

Von dieser Vierspurigkeit hatte man sich einmal eine große Verkehrsentlastung versprochen. Mittlerweile weiß man in Bretten, dass man damit nur die Anstaufläche vergrößert hat. So oder so sollen aus den vier nur zwei Spuren werden., erklärte der Brettener Bürgermeister Michael Nöltner. Noch kritischer als bei den täglichen Stauzeiten im Feierabendverkehr wird die Situation in Bretten, wenn auf der A8 oder der A5 Stau herrscht. Dann sei der Übereckverkehr von Pforzheim nach Bruchsal über die B294 und die B35 eine beliebte Ausweichstrecke, merkte der CDU-Fraktionsvorsitzende Martin Knecht beim Vor-Ort-Termin an.

Laut Nöltner hat Regierungspräsidium eine Präferenz

Nöltner äußerte sich erfreut darüber, dass die Südwestumgehung nun im Bundesverkehrswegeplan vordringlichen Bedarf gelistet ist. Das Vorhaben ist mit Baukosten von 40 bis 45 Millionen Euro europaweit auszuschreiben. Zwei Varianten sind derzeit noch im Gespräch, wobei in Bretten wie beim Regierungspräsidium bereits ziemlich klar ist, welche kommen soll und welche nicht.

Die Variante grün, die vom Alexanderplatz auf der B 294 in die Stadt führt und mit einer Riesenbrücke acht Bahngleise und dann das Rinklinger Tal überqueren müsste, ist nach lokaler Einschätzung die schwierigere und diejenige, die deutlich weniger Entlastung bringt.

Vielversprechender erscheint Variante blau, die am Abzweig der B 35 bei Diedelsheim ein Stück Richtung Karlsruhe und dann südlich an Rinklingen und Bretten vorbeiführt und bei den Brettener Stadtwerken oder noch ein Stück weiter im Süden wieder auf die B 294 trifft. Mit 3,4 Kilometer wäre diese Variante die längere. Ebenso wie die Variante grün führt sie durch ein Naturschutzgebiet, was mit einem 400 bis 500 Meter langen Tunnel beim Rinklinger Grillplatz umweltschonend bewerkstelligt werden könnte.

Gerade im Verbund mit den Gartenschauplänen sieht der Brettener Bürgermeister gute Chancen für eine Realisierung der Südwestumgehung. Die wiederum auch für die Gartenschau gute Dienste leisten könnte. In Berlin scheint das Brettener Anliegen jedenfalls angekommen zu sein. Doch der Ball liegt jetzt beim Land, das die Planungen jetzt weiterführen und dann beim Bund einreichen muss.

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