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Stimmen aus dem Einzelhandel

Gutscheine in Bretten sind nicht nur Last-Minute-Geschenke

Gefällt das Weihnachtsgeschenk oder landet es im Schrank? Wer einen Gutschein verschenkt, der muss über solche Fragen nicht grübeln.

Gutscheine zu Weihnachten im Einzelhandel, Gutscheinkauf
Geschenk zu Weihnachten: Pascal Fremmer kauft bei Betina Laboranovitz, Inhaberin der Hutschmiede in Bretten, einen Gutschein. Foto: Tom Rebel

Andreas Drabek kennt seine Kunden. Er weiß, wann sie verstärkt Gutscheine nachfragen. „Gutscheine sind Last-Minute-Geschenke“, sagt der Inhaber des Modegeschäfts Martin in der Brettener Fußgängerzone. „Viele kaufen Gutscheine anderthalb Wochen vor Weihnachten.“

Wie sieht es damit bei anderen Einzelhändlern in der Großen Kreisstadt aus? Welche Erfahrungen machen sie? Finden sich viele Gutscheine unterm Baum? Die BNN haben sich in verschiedenen Geschäften in Bretten und der Umgebung umgehört.

Im Fachlädle in der Weißhofer Galerie gibt es Schmuck, Schals und Deko-Artikel. Eine gesteigerte Nachfrage nach Gutscheinen stellt Inhaberin Katja Seebach in der Vorweihnachtszeit nicht fest. Auf der Website, auf der sie Gutscheine zum Bestellen anbietet, ordern Kunden ebenfalls kaum welche.

Gutscheine sind weniger persönlich

Schräg gegenüber vom Fachlädle ist das Terrona Tee & Feinkost. Der Laden hat unter anderem Öl, Schokolade und Tee im Angebot. Das Interesse an Gutscheinen hält sich auch hier in Grenzen. „Rund 90 Prozent der Kunden stellen die Geschenke selbst zusammen“, sagt Geschäftsführerin Phi Pham, die den Laden seit sechs Jahren führt.

Pham kann das gut nachvollziehen. Sie sagt: „Gutscheine sind eher unpersönlich und kalt, ein Geschenk bringt mehr.“ Gutscheine seien dann eine Alternative, wenn sich die Kunden „unsicher sind“ und „keinen Fehler beim Schenken“ machen wollen, sagt Pham.

Gutscheine sind Last-Minute-Geschenke.
Andreas Drabek, Mode Martin

Ein paar Häuser weiter bei Artur Wengert im Papier & Co. sind Gutscheine das ganze Jahr über gefragt, wie er sagt. „Da gibt es keinen Schwerpunkt, die werden immer verschenkt.“ Als Beispiel nennt er Kindergeburtstage. In der Vorweihnachtszeit sind es manchmal Gutscheine für selbst gestaltete Adventskalender. „Dann sind es meistens kleinere Beträge“, sagt Wengert.

Friederike Schüller, die im März diesen Jahres Friedas Concept Store in der Fußgängerzone eröffnet hat, spürt eine gesteigerte Nachfrage nach Gutscheinen. In den vergangenen Wochen seien es „doppelt so viele gewesen“, sagt Schüller. Ihre Erfahrung: „Besonders die Großeltern und Tanten verschenken Gutscheine.“

Bei der Buchhandlung Kolibri zieht die Nachfrage nach Gutscheinen jedes Jahr vor Weihnachten an, berichtet Inhaberin Ulrike Müller. Sie sagt, dass sich viele Leute explizit einen Gutschein zu Weihnachten wünschen. Damit würden sich die Beschenkten dann im Laufe des Jahres selbst Bücher aussuchen. Gutscheine stellt die Buchhandlung in allen Preislagen aus. „Wer nicht ganz sicher ist, kann mit einem Gutschein auch auf Nummer sicher gehen“, fügt Müller an.

Für die Verwandtschaft gibt es eher Geschenke

„Vor Weihnachten erhöht sich die Nachfrage nach Gutscheinen“, sagt Michael Junkert, Inhaber des Ratzefummels in Knittlingen. Das Geschäft hat neben Schreib- und Spielwaren unter anderem Schulranzen und Mode im Angebot.

Bei der Zielgruppe macht Junkert die gleichen Erfahrungen wie Pham und Müller: „Gutscheine werden dann verschenkt, wenn man die Beschenkten nicht gut kennt.“ Für Verwandte suchen die Kunden eher Geschenke aus: „Da gibt es dann vielleicht noch einen Gutschein On-top.“

Eine spezifische Zielgruppe gibt es nicht: „Sowohl Kinder als auch Erwachsene bekommen Gutscheine geschenkt“, sagt Junkert. Wann die Leute dann mit dem Gutschein im Geschäft stehen und ihn einlösen, ist unterschiedlich. „Manche lösen ihn schnell ein, manche erst nach Jahren“, sagt Junkert.

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