Skip to main content

Kinder scheuen die Höhe nicht

Im Brettener Kletterwald ist zum Saisonstart schon einiges los

Seit dem 18. März ist die Outdoor-Spielwiese in unmittelbarer Nachbarschaft zum Brettener Tierpark wieder geöffnet. Es sind vor allem die Kleinsten, die sich in luftige Höhen wagen.

Balanceakt: Sofie und Elias haben großen Spaß im Kletterwald. Die drei Kidsparcours haben die beiden schon lange einmal durch - und sind begeistert.
Sofie und Elias haben großen Spaß im Kletterwald. Die drei Kidsparcours haben die beiden schon lange einmal durch - und sind begeistert. Foto: Alina Di Sannio

Der Parkplatz vor dem Brettener Kletterwald ist am vergangenen Wochenende brechend voll. Milde Temperaturen und trockenes Wetter haben zahlreiche Familien zum Saisonstart am 18. März an den Waldrand gelockt.

Kletterwald-Inhaber Stephan Coenen ist mit der Besucherzahl am ersten Tag zufrieden: „Im Frühjahr ist es immer recht knackig. Die Leute wollen nach dem Winter raus und etwas erleben.“ Das gute Wetter spielt ihm in die Karten. „Wir haben bis zuletzt gebangt, ob das Wetter zum Saisonstart hält. Vor ein paar Tagen hat es ja noch geschneit“, beschreibt Coenen.

Kletterwald in Bretten bietet zwölf Parcours

Seit 2017 betreibt er den Kletterwald am südlichen Rand von Bretten. In zwölf Parcours können Kinder und Ältere, Anfänger und Erfahrene, Familien und Gruppen Koordination, Kraft und Mut beweisen. Die einzelnen Strecken sind nach heimischen Tieren benannt wie dem Falken, dem Luchs oder der Fledermaus – vielleicht auch als Zeichen für die gute Zusammenarbeit mit dem Tierpark, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet.

Schon Kinder ab drei Jahren können im Brettener Kletterwald erste Erfahrungen mit dem Sport sammeln. „Wir haben drei Kinderparcours, in denen die Kleinen rumwuseln und sich wie Kletteräffchen rumhangeln“, erklärt Coenen. Dabei gilt es, in luftiger Höhe mit einem Bobby Car oder einem Schlitten zu fahren, über Holzpilze zu balancieren, durch eine Netzbrücke zu klettern oder durch eine Holzrolle zu krabbeln. Insgesamt 50 Übungen hält der Kinderbereich bereit.

Am Eröffnungstag ist es dort besonders voll. Sofie und Elias hält das nicht auf. Die beiden Sechsjährigen sind mit ihren Eltern aus Karlsruhe gekommen. Mutig und mit einem Affenzahn hangeln sich die beiden in rund einem Meter Höhe von einer Plattform zur nächsten und finden es „voll cool, so hoch oben zu sein“.

Wir haben bis zuletzt gebangt, ob das Wetter zum Saisonstart hält.
Stephan Coenen, Kletterwald-Inhaber

Spaß hat auch der 16-jährige Fabián, der schon in Rutesheim und hier in Bretten Klettererfahrung gesammelt hat. Er versucht sich erst einmal am „Dachs“, dem leichtesten und niedrigsten Parcours im hohen Kletterbereich. Dabei balanciert er zunächst über schwingende Holzplatten, dann über Autoreifen, eine wackelige Brücke und einen Balken aus Holz. Danach hangelt er sich an Seilen entlang, um sich schließlich an einer Seilrutsche – seiner liebsten Übung – in Richtung Boden gleiten zu lassen.

Insgesamt 150 Übungen in einer Höhe zwischen einem und zwölf Metern Höhe hat Coenen in seinem Park zu bieten. Darunter Reifen, Balken und Hängebrücken, über die balanciert werden muss, eine Seilwand und eine Kletterwand, die es zu überwinden gilt, oder ein Skateboard, mit dem man von der einen zur nächsten Plattform gelangen soll.

Der Dachs: Der Einsteigerparcour besteht aus Balance- und Hangelübungen sowie einer Seilbahn am Ende. Bevor es jedoch ans Klettern geht, erklären geschulte Trainer die Sicherheitsausrüstung und das richtige Verhalten in der Anlage an einem Einweisungsparcour.
Der Einsteigerparcour besteht aus Balance- und Hangelübungen sowie einer Seilbahn am Ende. Foto: Alina Di Sannio

„Das Highlight ist meiner Meinung nach eine 250 Meter lange Seilbahn, die zum Parcours Falke gehört. Dabei rutscht man von hier über die Wiesenfläche und Parkplätze rüber auf die andere Seite zum Tierpark. Das macht schon Eindruck bei den Leuten, die sich darunter auf der Straße befinden“, sagt Coenen.

In über 40 Seilrutschen können die Gäste insgesamt 2.000 Meter entlanggleiten. Ein Erlebnis, das nicht nur Kinder anlockt, wie der Inhaber erzählt: „Unsere Gäste sind im Regelfall bis Mitte 50. Der Älteste war 86 oder 87. Selbst Menschen mit Höhenangst kommen vorbei und vergessen ihre Angst häufig, sobald sie auf den Bäumen sind.“

Kinder werden beim Klettern früh geschult

Weder Vorkenntnisse aus dem Kletterbereich noch außergewöhnliche sportliche Kondition seien für einen Besuch nötig, weshalb Coenen jedem das Klettern empfiehlt. „Gerade Kinder werden beim Klettern früh geschult, indem die Augen-Hand-Koordination geübt wird.“ Eine wichtige Fähigkeit, die zum Beispiel beim Schreiben oder Schneiden gebraucht werde. Aber auch die Persönlichkeit und soziale Kompetenz werde beim Klettern gefördert, weshalb Coenen auch Gruppen, Schulklassen, Firmen oder Vereine empfängt.

Neben dem Kletterwald in Bretten betreibt er seit 2011 auch eine Anlage in Illingen: „In dieser Saison bieten wir erstmalig ein Kombiticket für unsere beiden Kletterwälder an. Das heißt, die Gäste können 22 Parcours und über 280 Kletterübungen ausprobieren.“ Außerdem plane er in diesem Jahr einen neuen Parcours. Wie der genau aussehen und wo er sich befinden wird, will er aber noch nicht sagen.

Service

Der Kletterwald in Bretten ist derzeit an den Wochenenden von 11 bis 19 Uhr und unter der Woche für Gruppen nach Voranmeldung geöffnet.

nach oben Zurück zum Seitenanfang