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Mehrheit holt den dritten Piks

190 Impfwillige kommen zur Impfaktion im Brettener DRK-Haus

190 Personen sind zur Impfaktion im Brettener DRK-Haus gekommen, die von der Stadt Bretten organisiert wurde. Die überwiegende Mehrheit der Impfwilligen holte sich die dritte oder Booster-Impfung.

Großer Andrang bei der Impfaktion im Brettener DRK-Haus.
Großer Andrang: Bei der Impfaktion im Brettener DRK-Haus im Breitenbachweg bildete sich zeitweise eine Warteschlange. Foto: Monika Eisele

Die Stadt Bretten organisiert unter der Federführung von Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) mit Unterstützung des Landkreises Karlsruhe und zusammen mit dem mobilen Impfteam der Universität Heidelberg jeden Samstag eine Impfaktion in den Räumlichkeiten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Bretten. Los ging es um 8.30 Uhr.

Vor dem DRK-Haus im Breitenbachweg diskutieren Nöltner und ein älterer Mann. „Ich habe mich bisher nicht impfen lassen, weil ich eigentlich lieber Corona gehabt hätte und genesen wäre“, sagt der Herr.

Jetzt müsse man anstehen. Nöltner weist darauf hin, dass es seit Juli ausreichend Gelegenheit zur Impfung gab.

Im DRK-Haus wird eine Impfstation eingerichtet

190 Impfwillige wurden am Samstag geimpft – die überwiegende Mehrheit holte sich die dritte oder Booster-Impfung. Mit dabei zwei Ehrenamtliche des DRK. „Wir haben zuvor den Saal ausgeräumt und eine Impfstation eingerichtet“, erzählt Simon Kühner. Gemeinsam mit seinem Kollegen erfasst er die Kontaktdaten der Impflinge am Eingang.

Oben im Saal erledigt eine Mitarbeiterin des Impfteams die notwendige Bürokratie, bevor es hinter die Stellwand zum Impfen geht. Wer will, kann noch offene Fragen mit einem Arzt besprechen. In einem Wartebereich ruhen sich die Menschen nach der Impfung noch ein paar Minuten aus und das war es dann schon.

Nöltner hilft bei der Anmeldung

Dort im Ruhebereich sitzt gerade der 85-jährige Karl Herzer. Er war die Woche davor schon mal da, hatte aber keinen Termin und musste wieder gehen. „Für ältere Menschen ist das Anmeldeverfahren schwierig“, findet er.

Vergangene Woche hat Nöltner ihn nach Hause begleitet und ihm dort mit der Anmeldung geholfen. So hat er nun seine Booster-Impfung bekommen. „Aber was machen die, die niemanden haben, der ihnen hilft“, fragt Herzer.

Ein paar Stühle weiter sitzt die zwölfjährige Ricarda. Für sie ist es die erste Impfung. Ihr Vater begleitet sie. Sie hätten mit der Impfung für ihre beiden Kinder gewartet, weil sowohl Ricarda als auch ihr drei Jahre älterer Bruder in der Pubertät sind und in ihren Körpern eigentlich genug Aufruhr herrsche, erzählt der Vater. „In der Schule gibt es einige Corona-Fälle. Mit der Impfung fühle ich mich sicherer“, sagt die Schülerin.

Viele haben wegen der Impfung abgewartet

Wieder etwas weiter sitzt Kenny Steinmann. Auch für den jungen Mann war es die erste Impfung. „Ich wollte erst noch abwarten, habe kein Vertrauen in die Impfung – wenn man sich anguckt, wie lange sonst an Impfstoffen geforscht wird“, sagt er.

Dann aber sei die Tochter seiner Freundin schwer erkrankt und da hätten sie gemeinsam überlegt, dass Impfen schon allein deshalb sinnvoll wäre, weil sie nirgends reinkommen, wenn mit dem Kind oder auch anderen Familienmitgliedern oder Freunden etwas wäre.

Auch die Freundin bemühe sich nun um eine Impfung. „Sie ist noch nie geimpft worden“, sagt Steinmann, „aber auf lange Sicht kommt man wohl nicht drumrum“.

Trotzdem findet er es nicht gut, dass man quasi zur Impfung gezwungen wird. In seinem kleinen Ort gibt es kein Testzentrum. „Wie soll man da täglich an eine Bescheinigung kommen, um öffentliche Verkehrsmittel benutzen zu dürfen“, fragt er sich.

Fehlende Barrierefreiheit wird moniert

Die Warteschlange vor dem DRK-Haus ist überschaubar. „Fotos machen ist okay, aber nur wenn ich winken darf“, scherzt ein Wartender. Auch er ist dort, um sich die Booster-Impfung spritzen zu lassen.

Nur eine junge Frau in der Reihe der Wartenden ist zur ersten Impfung da und das auch nur, um in den Genuss der Freizügigkeiten für Geimpfte zu kommen, wie sie unumwunden zugibt.

Ein Herr wartet auf seine hochbetagte Mutter. „Sie geht am Rollator und hier fehlt die Barrierefreiheit. Für ältere Menschen wäre außerdem eine Sitzgelegenheit für die Wartezeit angebracht. Aber es ist trotzdem toll, dass so ein Angebot so schnell organisiert werden konnte“, sagt er.

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