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Die Nachtschwärmer in Bretten gehen zeitnah nach Hause

In Bretten führt die Corona-bedingte Sperrstunde nicht zu Problemen

Keinerlei Probleme gibt es in Bretten mit der Corona-Sperrstunde. Die Gastronomen schließen pünktlich um 23 Uhr ihre Lokale, die Gäste gehen zeitnah nach Hause. Trotz der weiter steigenden Covid-19-Infektionszahlen sind in der Melanchthonstadt derzeit übrigens keine weiteren lokalen Maßnahmen geplant, erklärt OB Martin Wolff.

Nach der Sperrstunde verlassen die Nachtschwärmer am Samstag in Bretten den Marktplatz.
Frühzeitig auf dem Nachhauseweg: Nach der Sperrstunde haben die Nachtschwärmer in Bretten zügig und ohne großes Aufheben den Marktplatz verlassen. Innerhalb weniger Minuten war die City trotz des ungewohnt frühen Zeitpunkts nahezu menschenleer. Foto: Tom Rebel

Bretten. Kein Straßenverkauf von alkoholischen Getränken nach 22 Uhr, eine generelle Sperrstunde für die Gastronomie um 23 Uhr - und gerade einmal einen Tag Vorlaufzeit: Die am Freitagnachmittag vom Landkreis erlassene Allgemeinverfügung hat bei Gastwirten und beim Brettener Ordnungsamt zumindest kurzzeitig den Puls nach oben schnellen lassen.

„Das kam alles sehr kurzfristig“, sagt Simon Bolg, der Leiter der Ordnungsbehörde der Melanchthonstadt. Er hätte sich da schon ein bisschen mehr zeitlichen Vorlauf gewünscht, betont Bolg. Am Ende sei die erste Corona-Sperrstunde am Samstagabend laut Bolg aber entspannt und weitestgehend ruhig abgelaufen - und das sei letztlich das was zählt.

Gastronomie macht pünktlich um 23 Uhr die Schotten dicht

Pünktlich um 23 Uhr haben demnach die Gastwirte und Bar- sowie Kneipenbetreiber ihre jeweiligen Lokalitäten geschlossen, die Nachtschwärmer hätten sich dann auch recht zeitnah auf den Nachhauseweg gemacht.

Pünktlich um 23 Uhr hat das Alte Rathaus in Bretten ab sofort geschlossen.
Die Schotten werden dichtgemacht: Wie im Alten Rathaus schließt die Gastronomie der Melanchthonstadt bis auf weiteres spätestens um 23 Uhr ihren Türen. Foto: Tom Rebel

„Die meisten Leute und Gäste haben schon gewusst, dass es am Samstagabend erstmals diese Sperrstunde gibt. Da ist auch überhaupt nicht diskutiert worden, die haben alle rechtzeitig bezahlt und haben den Laden dann pünktlich verlassen“, berichtet Ingo Jäger, der Inhaber des Alten Rathauses am Brettener Marktplatz. So sei es im Großen und Ganzen auch in den umliegenden Lokalen gewesen.

Corona spielt den Wirten ein Stück weit in die Karten

In diesem Fall habe den Gastronomen, so komisch das auch klingen mag, Corona ein Stück weit sogar in die Karten gespielt, meint Jäger. Wegen der Pandemie sei es in den vergangenen Wochen - zumindest seit die Zeit des Draußensitzens passé sei - nämlich nur sporadisch vorgekommen, dass in den Speisegaststätten nach 23 Uhr noch eine große Anzahl von Gästen war.

Bars und Kneipen treffe die Sperrstunde sicherlich deutlich härter, so der Altes-Rathaus-Wirt, da hier gerade an den Wochenenden oft bis gegen 2 Uhr reger Betrieb herrscht.

Ordnungsamt geht „mit Maß und Ziel“ vor

„Die Sperrstunde am letzten Wochenende ist insgesamt ruhig abgelaufen. Unser Ordnungsamt ist da wieder mit Maß und Ziel vorgegangen, so das bisher stets auch der Fall war“, erklärt Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff.

Dabei waren die Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes nicht stärker gefordert als sonst, alles sei „im Rahmen der samstäglichen Streifengänge“ über die Bühne gegangen, versichert Ordnungsamtschef Bolg.

Allerdings werde man am kommenden Wochenende auch wegen Halloween (31. Oktober) „etwas gezielter“ unterwegs sein und auch der einen oder anderen Lokalität einen Besuch abstatten.

Wirte und Gäste halten sich an die Vorgaben

Sorgen, dass es wegen der Sperrstunde in der Melanchthonstadt an den nächsten Wochenenden zu irgendwelchen Problemen komme, hat Bolg jedenfalls keine. „Ich gehe davon aus, dass sich die Gastronomen an die neuen Vorgaben und Regeln genauso halten und diese umsetzen, wie sie es bislang während Corona auch gemacht haben“, erklärt der Ordnungsamtsleiter.

Trotz der weiter steigenden Fallzahlen seien derzeit übrigens keine weiteren lokalen Maßnahmen geplant, ergänzt OB Wolff.

Je nach Entwicklung wird entsprechend reagiert

Man werde die Corona-Infektionszahlen aber natürlich weiter genau im Blick haben und dann je nach Entwicklung eventuell entsprechend reagieren, sagt der Verwaltungschef gegenüber den Brettener Nachrichten. „Die Verfügungshoheit liegt jetzt erst einmal beim Landkreis. Man muss jetzt einfach abwarten, wie sich in den nächsten Tagen die Lage und die Zahlen entwickeln“, meint der OB.

In Bretten waren Stand Montag, 26. Oktober, offiziell 49 Fälle von Covid-19-Infektionen bekannt. Daneben waren in Sulzfeld elf, in Oberderdingen neun, in Gondelsheim fünf und in Kürnbach drei Personen mit Corona infiziert. Laut Mitteilung des Landkreises Karlsruhe war Zaisenhausen am 26. Oktober die einzige Corona-freie Gemeinde in diesem Gebiet.

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