
Wer am Samstag einen freien Parkplatz rund um die Büchiger Bürgerwaldhalle suchte, brauchte Geduld oder Glück. Der Förderkreis Fußballjugend des SV Kickers Büchig hatte zu seinem Schlachtfest eingeladen. Nicht nur zahlreiche Büchiger ließen sich die hausgemachten Wurstspezialitäten schmecken.
Beim Blick auf den Parkplatz kam man zu dem Schluss, dass auch der ein oder andere auswärtige Gast seinen Appetit auf Klassiker wie Schlachtplatte oder Bratwürste stillte. „Davon würde ich gerne noch etwas mit heim nehmen“, sagte Ursula Schröpfer und zeigte auf die Hausmacherwurst. Die Büchigerin kommt gerne zum jährlichen Schlachtfest. „Es ist schön, sich zu unterhalten und dabei hausgemachte Wurst zu essen. Nur hier schmeckt sie noch so wie früher“, sagte sie.
Ich nehme Gewürze, wie sie früher bei Hausschlachtungen verwendet wurden.Josef König
Metzger aus Büchig
Das Geheimnis des guten Geschmacks liegt in der Abstimmung der Gewürze. Diese lag in den Händen von Metzger Josef König aus Büchig. „Ich habe Pfeffer, Salz, Muskat und Koriander verwendet, alles natürliche Gewürze, wie sie früher bei Hausschlachtungen verwendet wurden“, verriet er auf Nachfrage dieser Redaktion. Zwölf Stunden lang verarbeitete er mit seinen Helfern am Freitag die einzelnen Fleischteile vom Frischezentrum Färber aus Bretten, darunter Bauch und Schulter vom Schwein, Schweineköpfe und Leber.
„Das Fleisch wurde gekocht, gewolft oder je nach Wurstsorte in feine Grieben geschnitten“, zählte Josef König die Arbeitsschritte auf. Aus der Leber machte er Leberwurst, die aus seiner Erfahrung heraus bei den Besuchern des Schlachtfestes stets gut ankomme.
Erlös des Schlachtfestes wird für Fußballtore verwendet
Wie lange es das Schlachtfest in Büchig schon gibt, konnte niemand der Befragten sicher beantworten. „Das veranstalten wir mindestens seit 1994“, sagte schließlich Matthias Koch, der Vorsitzende des Förderkreises Fußballjugend. Mit der Besucherzahl war er sehr zufrieden. Der Erlös der Veranstaltung soll laut Koch unter anderem für die Beschaffung von Fußballtoren verwendet werden.
Derzeit kicken rund 200 Jugendliche im Verein. Es gibt auch zwei Mädchenmannschaften. „Das Schlachtfest ist bei uns im Ort ein Ereignis, zu dem man gerne zusammenkommt und die Geselligkeit bei guten Gesprächen und leckerem Essen genießt“, erzählte Matthias Koch. Holger Schenkel, ebenfalls Büchiger, ließ sich einige Wurstspezialitäten einpacken.
20 Helfer waren zwei Tage im Einsatz
„Heute habe ich keine Zeit, um hier vor Ort zu essen. Ich freue mich auf die traditionelle Hausmacherwurst, denn frischer und geschmacklich so gut wie zu früheren Zeiten bekommt man die sonst gar nicht mehr“, sagte er.
Vor Wolfgang Lohkemper lagen die Reste einer Schlachtplatte auf dem Teller. „Das hat gut geschmeckt“, lautete sein Fazit. Er lobte den Einsatz der rund 20 Helfer, die an beiden Tagen im Einsatz waren. Die Schlachtspezialitäten kamen auch bei den Jüngeren gut an. „Meine zwei und vier Jahre alten Kinder haben die grobe Leberwurst gerne gegessen“, sagte Lukas Lohkemper aus Büchig.