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Vor allem Kinder- und Jugendliteratur

In der Bücherei St. Laurentius Bretten spielt die Konfession keine Rolle

Seit mehr als 100 Jahren kommen Lesebegeisterte in der öffentlichen Bücherei St. Laurentius Bretten auf ihre Kosten. Über 8.500 Medien stehen dort bereit.

Frau Martin und weitere acht Ehrenamtliche halten die Gemeindebücherei mit viel Liebe zum Detail am Laufen
Isolde Martin gehört zu den Ehrenamtlichen, die die Bibliothek im Untergeschoss des Bernhardushauses betreuen. Foto: Jochen Göbel

Nicht unweit der St. Laurentiuskirche der katholischen Kirchengemeinde Bretten-Walzbachtal, direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite, befindet sich etwas versteckt im Untergeschoss des Bernhardushauses ein wahres Kleinod für Leseratten, Bücherliebhaber und Vielleserinnen: die katholische öffentliche Bücherei St. Laurentius Bretten.

Digital auf dem neuesten Stand

Seit mehr als 100 Jahren kommen Lesebegeisterte dort auf ihre Kosten, wobei der Bücherei gerade in ihren Anfangszeiten eine wichtige soziale Funktion und auch eine Bildungsfunktion zukam. Vieles hat sich geändert, vor allem durch die Digitalisierung, denn man ist auch hier auf dem modernsten Stand. Anderes hat sich dagegen nicht verändert, denn nach wie vor wird auf Bildung durch Lesen und soziale Kontakte besonderen Wert gelegt.

Isolde Martin, eine von neun engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, erzählt, dass man über 8.500 Medien vor Ort habe. Vor allem Bücher, aber auch CDs, Tonies, Comics und Spiele können ausgeliehen werden und würden rege nachgefragt. Das Augenmerk liege dabei vor allem auf Kinder- und Jugendbüchern, was ein Blick in die Regale bestätigt.

„Wir legen Wert darauf, dass wir viele aktuelle Titel im Bestand haben“, sagt Martin. „Und die Medien sollten auch nicht älter als zehn Jahre sein.“ Für Erwachsene gibt es ebenfalls eine aktuelle Auswahl. Laut Martin ist der Kreis der Nutzer bunt gemischt. Vor allem Familien kämen gerne und einige Vielleserinnen besuchten die Bibliothek jede Woche.

Ob der Nutzer aus Bretten kommt, spielt keine Rolle. Auch nicht die Konfession. So war kürzlich der katholische Kindergarten „Sonnenschein“ aus Knittlingen vor Ort. „Die Kinder haben den Tag bei uns sichtlich genossen, wir haben den Kleinen einen Mitgliedsausweis ausgestellt und sie durften sich ein Buch ausleihen“, so Martin. Gerade für Kinder wird einiges geboten, wie ein Blick auf die Homepage zeigt: Dienstags Vorlesestunde, Bibliotheksführerschein für Kindergartenkinder und eine Lesenacht für Kinder im Grundschulalter.

Auch ein Ort der sozialen Begegnung

Maßgeblich finanziert wird das alles von der katholischen Kirchengemeinde. Zuschüsse gibt es vom Erzbistum Freiburg. Natürlich freue man sich über Spenden oder weitere Helferinnen und Helfer, so Isolde Martin. „Vor vier Wochen waren wir in Freiburg zu einer Fortbildung mit Workshops.“ Dabei hätten sich die Ehrenamtlichen auch Themen wie Trauer und dem Umgang der Hinterbliebenen damit gewidmet.

Neben all der weltlichen Literatur kommt dem seelsorgerischen und kirchlichen Aspekt eine wichtige Funktion in der Bibliothek zu. „Wir sind ein Ort der sozialen Begegnung und des Austauschs“, betont Martin. „Jeder ist bei uns willkommen.“

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