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Ausstellung zum Klimaschutz

Klima Arena Sinsheim: Stadträte aus Bretten holen sich Denkanstöße

Beeindruckt von der Informationsvielfalt in der Klima Arena Sinsheim zeigen sich Brettener Stadträte. Manches sehen sie nach dem Besuch der interaktiven Ausstellung anders.

Viele Personen stehen im Halbrund um einen Mann, der etwas erläutert.
Sie lauschen und nehmen viel mit: Brettener Stadträte folgten der Einladung von Bürgermeister Michael Nöltner und sahen sich die Ausstellung in der Klima Arena Sinsheim an. Foto: Ute Kratzmeier

Sieben Stadträte aus Bretten und einige interessierte Bürgerinnen und Bürger haben auf Einladung der Verwaltung die Klima Arena in Sinsheim besucht. Initiator des Ausflugs war Bürgermeister Michael Nöltner (CDU).

Die Stadträte von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen nahmen viele Anregungen mit, sagen sie auf Anfrage im Nachgang. Ihrem Ausstellungsrundgang schloss sich ein Vortrag von Armin Holdschick von der Umwelt- und Energieagentur (UEA) des Landkreises Karlsruhe an.

Wie viel in Bretten bis zur Klimaneutralität 2035 zu tun bleibe, wurde SPD-Stadtrat Edgar Schlotterbeck deutlich, sagt er. Er war neben Fraktionskollegin Birgit Halgato dabei.

Schmelzende Polkappen auch eine Fluchtursache

„In dieser Deutlichkeit“ sei ihm neu gewesen, dass sich CO2 vorwiegend an den Polkappen sammle, und dort für schnellere Erwärmung sorge. „Wenn die Pole schmelzen, steigt das Risiko der Überflutungen auf der Erde. Das schafft auch Fluchtursachen“, so Schlotterbeck.

Auch Otto Mansdörfer, Vorsitzender der Grünen-Fraktion zeigte sich beeindruckt. Nie habe er eine derart genaue Vorstellung von den Wegen der globalen Luftverschmutzung so eindrücklich gezeigt bekommen. Anhand eines Zwei-Meter-Modells der Erde in der Klima Arena wurden Luftmassenbewegungen dargestellt.

„Mit ihnen wurden die Wege deutlich“, so Mansdörfer. Durch Luftverwirbelung tragen die größten Luftverschmutzer Nord-Amerika, Europa und China dazu bei, dass andere Regionen der Welt das Nachsehen hätten. Zu ihnen zählten afrikanische, lateinamerikanische und andere Staaten, ohne dass sie selbst wesentlich zur Verschmutzung beitragen.

Beeindruckt habe ihn daneben, dass die Lufthülle um die Erde bis 15.000 Meter messe. Wie wenig das aber im Verhältnis zur Erdkugel sei, „macht einem eine Gänsehaut“, so Mansdörfer.

Es lohnt, für unseren blauen Planeten zu kämpfen.
Ute Kratzmeier
Stadträtin Bündnis 90/Die Grünen aus Bretten

Ute Kratzmeier, als dritte Grüne neben Mansdörfer und Fabian Nowak dabei, nahm mit, dass es sich trotz allem „Gegenwind lohnt, für unseren blauen Planeten zu kämpfen, und sei der Beitrag noch so klein“.

Kurt Dickemann, neben Joachim Leitz für die CDU-Fraktion dabei, habe das Thema gesunde Ernährung erreicht. „Möglichst wenig Lebensmittel wegzuwerfen, ist sicher zudem für unsere Jugend eine wichtige Anregung“, so Dickemann. Er hat den Besuch der Klima Arena bereits Lehrern aus seinem Umfeld empfohlen.

Brettener loben die interaktive Ausstellung in Sinsheim

Dickemann bedauerte wie Mansdörfer, dass weder Vertreter der FDP-Fraktion, noch der Freien Wähler oder der „aktiven“ dabei waren, in der „technisch ganz toll gemachten Ausstellung“. Dieses Lob für die von Dietmar Hopp initiierte und multimediale Klima Arena teilten alle Befragten.

„Uns wurde sehr plastisch vor Augen geführt, was uns an Veränderungen bevorsteht und welchen Anteil der Mensch daran hat“, sagte auch Bürgermeister Nöltner. Denn dass es „nicht um Schwankungen irgendwelcher Sonnenzyklen geht, das ist von der anerkannten Wissenschaft inzwischen vielfach und klar belegt“, so Nöltner.

„Wir haben sehr eindrücklich mit auf den Weg bekommen, wie dringend es ist, zu handeln, wie dringend wir alle Maßnahmen, alle technischen Möglichkeiten, auch als Kommune nutzen müssen auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagt Nöltner. Er nehme auch mit, dass Deutschlands Beitrag als fünftgrößter Verschmutzer weltweit „sehr wohl von Relevanz ist“ fürs globale Geschehen.

Die Stadt sei beispielsweise mit der Wärmeplanung im Rahmen des kommunalen Klimaplans auf einem guten Weg. „Und wir haben Glück, dass wir in Bretten leben.“ Hier bestehe die Möglichkeit zum Anschluss an die Geothermie aus dem Rheingraben, die wesentlicher Bestandteil werden müsse.

Hinsichtlich der Elektrowende sei Bretten „längst nicht auf Stand“, so Nöltner. Da liege die Stadt bei unter zehn Prozent erneuerbarer elektrischer Energie und somit unter Bundesschnitt mit gut 50 Prozent. „Da brauchen wir die Bevölkerung“, sagt der Bürgermeister. „Das wird uns in den nächsten Jahren beschäftigen.“

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