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Feuerwehr-Jahr 2022

Brettener Kommandant: Verfügbarkeit ist ein Problem – leise Kritik an der Polizei

Größe, Ausstattung und Ausbildungsstand der Feuerwehr bezeichnet der Brettener Kommandant als sehr gut. Ein großes Problem ist aber die Verfügbarkeit.

Feuerwehrleute, die Brand an Haus löschen
Viermal gab es größere Brände in Bretten. Dazu gehört auch das Feuer in einem Wohnhaus Ende September in der Wilhelmstraße. Foto: Catrin Dederichs

421 Mal ist die Brettener Freiwillige Feuerwehr im vergangenen Jahr ausgerückt. Dabei löschte sie vier größere Brände, unter anderem Ende September in einem Wohnhaus in der Wilhelmstraße. Außerdem waren die Feuerwehrleute zur Stelle, als Gebüsche, Mülleimer und ein Fahrkartenautomat in Flammen standen.

Über diese und weitere Fakten rund um Aufgaben und Einsätze, Tagesverfügbarkeit und Ausstattung informierte Kommandant Oliver Haas den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung.

Abteilung Bretten hatte 2022 die meisten Einsätze

Die meisten Einsätze hatte die Abteilung Bretten mit 193. Es folgen Diedelsheim (63), Gölshausen (31) und Rinklingen (29). Insgesamt besteht die Brettener Wehr aus 357 Aktiven in elf Abteilungen. 48 von ihnen sind Frauen. Dazu kommen die Kinder- und Jugendfeuerwehr, Senioren, der Spielmannszug und die Mitarbeiter im Feuerwehrhaus. In Summe hat die Feuerwehr Bretten 662 Angehörige.

Manchmal denkt man, hoffentlich kommen auch wirklich genügend Leute.
Oliver Haas, Feuerwehrkommandant

Zusätzlich zu den Löscharbeiten kümmerte sich die Feuerwehr um technische Hilfeleistungen und um schwere Unfälle. Wobei sich letztere in Grenzen hielten. „Vielleicht lag das aber auch daran, dass die Straßen in Bretten so verstopft sind, dass sowieso niemand schnell fahren kann“, sagte Haas.

Grundsätzlich zeigte sich der Kommandant zufrieden. Der Ausbildungsstand sei sehr hoch, mit 35 Fahrzeugen sei die Mannschaft zudem „sehr gut aufgestellt“. Als herausfordert bezeichnete er aber die Verfügbarkeit. „Manchmal denkt man, hoffentlich kommen auch wirklich genügend Leute“, sagte er.

Leise Kritik kam an der Leitung der Polizei auf. „Die Zusammenarbeit ist teilweise etwas holprig“, sagte Haas. Die Kooperation „mit der Streife draußen“ laufe aber super. „Und wir gucken, dass wir da wieder die Kurve bekommen.“

Die Partner tragen das mit, wenn nachts der Pieper losgeht und die Partner in die Uniform hüpfen.
Martin Wolff, Oberbürgermeister

Für die nächsten Jahre kündigte Haas an, dass eine weitere feste Stelle notwendig sein könnte. Außerdem benötige die Feuerwehr neue Atemschutzmasken. Haas bat den Gemeinderat, Geld dafür bereitzustellen.

Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) dankte den Einsatzkräften. Zugleich dankte er auch ihren Lebensgefährten. „Die Partner tragen das mit, wenn nachts der Pieper losgeht und die Partner in die Uniform hüpfen“, sagte er.

Gemeinderäte danken der Brettener Feuerwehr für ihren Einsatz

Dem Dank des Stadtoberhaupts schließen sich die Gemeinderatsfraktionen an. „Toll, was ihr macht“, sagte beispielsweise Edgar Schlotterbeck (SPD). Fabian Nowak bezeichnete die Feuerwehr als einen wesentlichen Partner bei der Klimafolgen-Bekämpfung. Neben lobenden Worten ging Martin Knecht von der CDU auf Haas’ Aussage ein, die Stadt müsse ihre Hausaufgaben machen. Das mache sie, sagte Knecht. „In den Beratungen gibt es aber nicht nur die Feuerwehr.“

In Sachen Verfügbarkeit fragte Jörg Biermann (die aktiven), ob es möglich wäre, mit Werksfeuerwehren zu kooperieren. Haas antwortete, ein Brettener Haushaltsgerätehersteller habe zwar eine Werksfeuerwehr. Diese übernehme aber ausschließlich kleinere Einsätze auf ihrem Gelände.

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