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Wegbeschreibung auf dem Smartphone

Kulturroute des „Hugenotten- und Waldenserpfads“ hat neue Wegschleife bei Oberderdingen

Die Kulturroute des „Hugenotten- und Waldenserpfads“ wird um eine neue Wegschleife reicher. Mit Enthüllung einer Informationstafel am Waldenserhäusle in Großvillars können Wanderer jetzt buchstäblich auf Spurensuche gehen.

Menschen in Tracht neben einer Infotafel.
Renate Buchenauer vom Verein Hugenotten- und Waldenserpfad und Bürgermeister Thomas Nowitzki enthüllen die Infotafel mit Mitgliedern des Heimatvereins Großvillars und Gästen aus Nordhausen. Foto: Florian Ertl

Die Kulturroute „Hugenotten- und Waldenserpfad“ ist um eine neue Wegschleife reicher. Mit der Enthüllung einer Informationstafel beim Backhäusle im Oberderdinger Ortsteil Großvillars wurde die gut 80 Kilometer lange Wegschleife „Nordhausen“ am Sonntagmittag eingeweiht. Bürgermeister Thomas Nowitzki (CDU) sprach den Akteuren, die in Großvillars die große Waldensertradition am Leben erhalten, seinen Dank aus.

„Wir haben hier nun einen Weg, der durch unsere wunderschöne Landschaft führt und uns die Geschichte näherbringt“, sagte Nowitzki. Flucht, Exil, Toleranz und Integration prägen seit je her die Menschheitsgeschichte. So ist es auch kein Wunder, dass auch durch den Südwesten immer wieder große Fluchtbewegungen zogen.

Als eine der prägendsten gilt bis heute die Flucht der Hugenotten und Waldenser Ende des 17. Jahrhunderts. Viele Glaubensflüchtlinge ließen sich in der Region nieder. „Heute erinnert ein europäischer Kulturfernwanderweg an diesen Flüchtlingsstrom. Entlang der alten Fluchtrouten erstrecken sich die Waldenserwanderwege nun über mehr als 2000 Kilometer“, berichtete Renate Buchenauer vom Verein Hugenotten- und Waldenserpfad.

Nordhausen war bisher nicht an den Wanderweg angeschlossen

Der Verein hat maßgeblich an der Konzeption des neuen Weges mitgewirkt. Nicht ohne Grund: Die Hauptroute des Kulturfernwanderwegs führt Mitten durch Großvillars. „Von hier aus erstreckt sich der Rundweg nach Nordhausen. Der Ort war bislang nicht an den Wanderweg angeschlossen. Nun gibt es hier eine eigene Wegeschleife“, sagte Hans Dieterle, Verwalter des örtlichen Waldensermuseums.

Bei der Einweihung des Weges trug Dieterle zusammen mit weiteren Mitgliedern des Heimatvereins eine Waldensergewandung. In Großvillars begrüßte man an diesem Tag auch eine Waldenser-Delegation aus Nordhausen. „Bei uns wurde der Weg bereits am Samstag eingeweiht“, meinte Marcel Conte vom Verein Waldenserort Nordhausen. Er sei froh, dass der einzige Waldenserort im Kreis Heilbronn nun auch an den Kulturfernwanderweg angeschlossen ist.

Zur Einweihung der Informationstafel waren insgesamt gut 40 Personen gekommen. Darunter auch einige Wanderer, die den Weg aus Kürnbach, oder Sternenfels angetreten hatten. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch Silke und Ann-Kathrin Pfeil, die mit Klavier und Geige unter anderem das Waldenserlied spielten. Viele Gäste stimmten mit ein.

Sie sehen herrliche Weinberge. Der Weg ist wirklich zu empfehlen.
Renate Buchenauer, Verein Hugenotten- und Waldenserpfad. 

Wegegestalterin Buchenauer referierte zudem über die Hintergründe des Weges und erklärte welche Besonderheiten es bei einer Wanderung auf diesem zu sehen gibt. „Auf dem Rundweg erlebt man die Schönheit des Kraichgaus. Sie sehen herrliche Weinberge. Der Weg ist wirklich zu empfehlen“, schilderte Buchenauer.

Wir sind da voll digitalisiert und modern.
Oskar Combe, ehemaliger Ortsvorsteher

Anschließend enthüllte Buchenauer zusammen mit Rathauschef Nowitzki die Infotafel. „Der Weg selbst ist nicht ausgeschildert. Dafür gibt es auf der Infotafel einen QR-Code, mit dem man die Route auf sein Smartphone laden kann. Das GPS erledigt den Rest. Wir sind da voll digitalisiert und modern“, so Oskar Combe, ehemaliger Ortsvorsteher Großvillars.

Man hoffe, dass der Weg gut angenommen werde. „Wir freuen uns über jeden, der in unserer Gemeinde einen Zwischenstopp einlegt“, sagte Bürgermeister Nowitzki abschließend.

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