
Die Ortsgruppe Bretten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat für ihr Engagement zum Schutz von Insekten 3.000 Euro aus dem Fond der Stiftung Naturelife International erhalten und gehört zu den diesjährigen Preisträgern des Wettbewerbs. Entgegengenommen haben diesen Preis Gerhard Dittes und Christa Franck – beide Mitglieder beim BUND.
Ehrenamtliche setzen sich in Bretten für Biodiversität ein
Was hat eine stark zugewucherte Lärmschutzwand mit Natur- und Umweltschutz zu tun? Und warum fördert ein großer Lebensmittelmarkt wie Edeka die Biodiversität und schafft ein kleines Naturparadies? Antworten auf diese Fragen gab es in Bretten im Wohngebiet „Brunnenstüble“.
Dittes, der seit Jahrzehnten aktiven Natur- und Umweltschutz lebt, erläuterte bei der Preisübergabe die Idee und erklärte die praktische Umsetzung. „Im Zuge der Baumaßnahme am Alexanderplatz entstand diese Lärmschutzwand und war innerhalb kurzer Zeit mit Brombeeren zugewuchert.“ Aufgrund seiner exponierten Südlage stellten Naturschützer fest: Der Wall eignet sich hervorragend für Insekten und im Besonderen für Wildbienen.
Wildbienen finden in kleinem Ökosystem ein neues Zuhause
„Inzwischen wurden die Brombeersträucher entfernt und es entwickelte sich ein eigenes kleines Ökosystem“, erklärte Dittes. Ein neues Zuhause fanden hier Feldwespen, Natternkopfmauerbienen und Holzbienen. Die letzteren sind als größte europäische Wildbienenart gelistet.
„Was viele nicht wissen: Wildbienen stechen nicht – sind also nicht gefährlich“, klärte Dittes auf. Unverzichtbar für das Ökosystem sind die kleinen Flieger als Bestäuber von Blüten. Und hier schließt sich nun der Kreis zum Lebensmittelhersteller und zur Nahrungsgrundlage.
Die Fakten erläuterten Michaela Meyer, Mitarbeiterin des Lebensmittelkonzerns Edeka, und Gunther Eni als Vertreter der Stiftung. „Wir haben begriffen, wie der Kreislauf von Angebot und Nachfrage funktioniert und wissen um die Tatsache der Erzeugung von Früchten und Obst“, sagte Meyer. „Wir können nur verkaufen, was auch vorhanden ist und haben erkannt, dass Insekten und speziell Wildbienen für die Bestäubung von Pflanzen unerlässlich sind.“
Mit ihrem Projekt gehören die Brettener Naturschützer zu den förderungswürdigen Organisationen des Wettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“. Bereits seit 2014 und damit zum zehnten Mal fördern der Lebensmittelkonzern und die Stiftung Naturelife International gemeinsam besondere Naturschutzprojekte in der Region.
Mehr als 235 Umweltprojekte im Südwesten sind bereits mit insgesamt über einer halben Million Euro ausgezeichnet worden, hieß es.
Fabian Dickemann sprach als Vertreter der Stadt Bretten und überbrachte Grüße von Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler). „Großes Lob an die vielen Helfer für ihre wertvolle Arbeit.“ Die Unterstützung des Bauhofs sei ihnen jederzeit gewiss, versprach er den BUND-Mitgliedern.